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Gedanken für die Woche von Pfarrer Dr. Andreas Martin

Das Fest der Heiligen Familie, 29. Dezember 2024

Familienatik_1123 auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Prosit? Neujahr! Mindestens ein Fragezeichen. Nach all dem, was sich auch noch im Umfeld des Weihnachtsfestes ereignet hat, die furchtbare Wahnsinnstat von Magdeburg, der anhaltende Ukrainekrieg und vieles mehr, da ist einem gar nicht so recht zumute, auf ein Neues Jahr anzustoßen. Dabei ist der lateinische Gruß von einer tiefen Hoffnung getragen, dass uns das Neue, was da ja dann doch kommt, so oder so, nützen möge, für (pro) uns da sei (sit).

Am Sonntag nach Weihnachten wird das Fest der Heiligen Familie begangen und die Episode erzählt, als der zwölfjährige Jesus auf einer Wallfahrt nach Jerusalem, den Eltern verloren geht, weil er sich im Tempel mit Schriftgelehrten und gesetzeskundigen Erwachsenen verplaudert hat (Lk 2,41-52). Als er nach drei Tagen von Maria und Joseph wiedergefunden wird, gibt er zu seiner Rechtfertigung an, dass sie sich doch hätten denken können, dass er im Tempel, im Haus seines himmlischen Vaters, anzutreffen sei - wo denn sonst?!

Nun, wir wissen es, auch jede Familie hat ihre Probleme, ihre Sorgenkinder und all die Mühen und Misslichkeiten, die der Alltag mit sich bringt. Und trotzdem, was - wenn nicht die Familie - ist unser wichtigster Halt im Leben. Ja, auch der Glaube, das Vertrauen in Gott und seine Führung, doch auf der menschlichen Ebene ist die Familie erster Halt und immer wieder Zufluchts- und Heimatort.

Wäre es nicht ein guter und nützlicher Vorsatz für das kommende Jahr, hier wieder zu "investieren". Wir können als Einzelne keine Welt retten, vielleicht reicht unser Arm nicht mal über unser häusliches Umfeld hinaus. Doch unsere Familie können wir stärken, festigen und zu einem Hoffnungszeichen werden lassen. Nicht nur über der Familie in Betlehem ist ein Stern aufgegangen, der sogar Weise, Könige aus dem Morgenland zu ihr führt.

Auch jede unserer Familien kann für deren Mitglieder und darüber hinaus solch ein warmes Licht ausstrahlen. Ein wenig mehr Zeit mit den Kindern verbringen, öfters nach den alten Eltern schauen, Versöhnung mit den Geschwistern suchen. Auch so wird Frieden und Zusammenhalt in unserem Volk und Land. Prosit Neujahr und Gottes Segen!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351 79517590

Was Weihnachten bedeutet, 22. Dezember 2024

Vierter AdventBild_wal 172619 auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

es kommt ein Schiff beladen - in den Evangelientexten zum 4. Advent (Lk 1,39-45) und denen der Weihnachtszeit taucht nirgends ein Schiff auf, keine Fähre, keine Arche… Das heißt: Moment mal! Im Wortlaut vielleicht nicht, aber bildlich und mit Bezug zu Texten aus dem Alten Testament, da wohl schon.

Wir hören, dass Maria, die Mutter Jesu, sich zu einer Verwandten mit Namen Elisabeth aufmacht, weil der Verkündigungsengel ihr gesagt hatte, dass die alte Frau noch ein Kind erwartete. Beide Frauen tragen in sich eine "kostbare Fracht": Elisabeth wird Johannes dem Täufer das Leben schenken (wir haben am 2. und 3. Advent von ihm gehört) und Maria dem Heiland, dem Kind von Betlehem.

Der Evangelist Lukas lässt Maria drei Monate bei Elisabeth weilen, genau die Zeit, die die Bundeslade (wörtlich: die Arche des Bundes) an einem Ort verweilt, dem sie Heil und Segen bringt. König David hatte sie zurückerobert, weil sie im Krieg gegen die Philister verloren gegangen war. In der Bundeslade lagen die beiden Gesetzestafeln mit den Zehn Geboten.

Unser Advents- und Weihnachtslied "Es kommt ein Schiff geladen bis an sein höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort." verknüpft beide in eins: In der Bundeslade das Wort Gottes, im Schoß Marias das Jesuskind.

Nur wenige Lieder fassen in nur sechs kurzen Strophen zusammen, was Weihnachten bedeutet und wie es eng mit unserem Leben, unsere "Schiffsreise" durchs Leben verbunden ist. Zeitlich wird es eng, ich weiß, aber zünden Sie doch die vier Kerzen an Ihrem Adventskranz an und nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit um das Lied (GL 236) zu betrachten und für Ihr eigenes Leben auszuloten. Gesegneten 4. Advent und gnadenreiche Weihnacht!

Es kommt ein Schiff geladen, bis an sein höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort.

Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last;
Das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.

Der Anker haft’ auf Erden, da ist das Schiff an Land,
Das Wort will Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.

Zu Betlehem geboren im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren: Gelobet muss es sein.

Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will
muss vorher mit ihm leiden groß Pein und Marter viel,

danach mit ihm auch sterben und geistlich auferstehn,
das ewig Leben erben, wie an ihm ist geschehn.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351 79517590

Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=SlqkXXb-PBk&t=23s

3. Advent: Was sollen wir tun? 15. Dezember 2024

3. AdventFoto: Steven Kasa auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

im Evangelium des 3. Adventssonntag (Lk 3,10-18) stoßen wir erneut auf die markante Gestalt, Johannes den Täufer, den sogenannten Vorläufer Jesu. Er predigt das baldige Kommen des Messias, des Erlösers, und fordert das Volk zur Umkehr, zum Umdenken auf (Evangelium vom 2. Advent).

Vertreter dreier Stände bzw. Berufsgruppen kommen zu ihm und stellen ihm die eine Frage: "Was sollen wir tun?" Nun ist es bezeichnend, dass gerade der Anführer der russischen Oktoberrevolution, Wladimir Iljitsch Lenin, 1902 in Stuttgart im Exil, eine Kampfschrift herausbrachte, die man auch mit "Was sollen wir tun?" übersetzen könnte: "Schto djelatj?"

Man mutmaßt, dass sich das Pseudonym "Lenin" vom sibirischen Fluss "Lena" ableitet, was dann soviel wie "der zum Fluss, zum Wasser Gehörige" bedeutet, er also ein als Regimegegner Verbannter ist. Das passt irgendwie zu Johannes, der in der Wüste lebt und nun mit Wasser tauft. Lenins Nachfolger wird der Georgier mit dem Kampfnamen "Stalin", was der Stählerne, mit eiserner Hand Zupackende heißt, einer der schlimmsten Mörder in der Menschheitsgeschichte.

Johannes der Täufer gründet keine Speerspitze, keine Partei und Geheimpolizei. Er gibt Empfehlungen. Den ersten Fragern, Vertreter der Besitzenden und Reichen, sagt er: "Teilt, es gehört euch auf dieser Welt nichts, nicht einmal euer Leben. Gebt dem, der in Not ist, wenn ihr könnt."

Auch Zöllner, Zolleintreiber im Auftrag der Römer, kamen zu ihm: "Was sollen wir tun?" Ihnen, Vertreter der Korruption, die gern das Drei- und Vierfache nahmen, sagt er: "Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist, bereichert euch nicht auf Kosten anderer!"

Schließlich kommen zum Täufer noch Soldaten, ausländische Söldner im Dienst des Königs Herodes Antipas. Sie sind die Vertreter der Macht. Für sie hat Johannes gleich drei "Empfehlungen": "Misshandelt niemanden, erpresst niemanden, begnügt euch mit eurem Sold!"

Alles keine frommen Anweisungen, sondern Aufforderung, ein gerechter, aufrichtiger Mitmensch zu sein. Das erinnert sehr an das 25. Kapitel beim Evangelisten Matthäus: "Ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben, ich war krank und ihr habt mich besucht oder leider auch nicht!"

So kann Advent, Weihnachten, Friede werden. Die Lenins und Stalins damals wie heute aber "verweht der Wind wie die geworfelte Spreu", sagt uns Johannes.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351 79517590

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=zaoj_0bfp8c

Wie soll man den Advent begehen? 1. Dezember 2024

1. AdventMyriams-Fotos auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Wieder stoßen wir im Sonntagsevangelium (Lk 21,25-28.34-36) auf bedrohliche Szenarien, die uns ängstigen können. Die Menschen zur Zeit Jesu haben sie aber anders verstanden, weil sie die Schriften des Alten Bundes, ihre Bibel, gut, ja sehr gut kannten.

Sonne, Mond und Sterne bedeuten die Herrschaften, die Machthaber und Mächtigen dieser Welt. Diese werden vergehen, sie werden gestürzt werden. Übertragen in unser Leben sind es die Gewohnheiten, das Festgelegtsein auf eigenen Absichten und das oft blinde und erbarmungslose Verfolgen der eigenen Pläne, mögen auch Beziehungen dabei zerbrechen.

Tsunamis, Wirbelstürme und andere Naturkatastrophen dieser Erde weisen auf die Mächte hin, die Hass und Zwietracht, Neid und Geiz, Lüge und Intrigen in unserem Leben etablieren wollen. Sie können und werden besiegt werden durch den Menschensohn, der kommt. Die Wolke ist dabei Bild des Himmels und sein Kommen weist nicht nur auf ein Weltende hin, sondern auch schon auf das Weihnachtsfest. Denn er ist ja schon gekommen - und ist da!

Auf diesen sowie auf den endgültigen Advent, die letzte Ankunft des Herrn, können wir uns vorbereiten. Jesus nennt zwei Dinge:

1. Achtet auf euer Herz! Lasst nicht zu, dass ihr abhängig werdet, süchtig oder gar selbstsüchtig! Ein gesundes Herz und damit das Gewissen weisen den Weg. Früher war die Adventszeit auch eine Fastenzeit zur Vorbereitung auf Weihnachten. Warum nicht durch Verzicht auf all das, was die anderen ringsherum schon konsumieren (Stollen, Alkohol, Kaufrausch…), den Advent zu einer echten Zeit des Wartens auf den Herrn machen?!

2. Steht aufrecht und betet! Ein Mensch der steht, ist wach, zum Losgehen bereit. Der im Dialog mit Gott steht, betet und fragt nach dem Willen des Herrn. Warum nicht den Advent als eine besondere Zeit der Zwiesprache mit Gott nutzen beim Licht des Adventskranzes, in der morgendlichen Stille und in der Dunkelheit einer Roratemesse? Gesegneten Advent!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351 79517590

Dr. Clemens Pilar: Erläuterungen zum Evangelium des 1. Advents

Es geht um die Wahrheit, 24. November 2024

WahrheitFoto: andrewsbird auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Dieser Satz aus dem Evangelium zum Sonntag "Christus König" (Joh 18,33b-37), dem letzten im Kirchenjahr, scheint so aktuell wie nur eh und je. Sagt die Politik die Wahrheit, berichten die Medien alles, was wahr ist oder nur selektiv? Fakenews, political Correctness, … Wahrheit im eigenen Leben: Stimme ich mit dem überein, was ich denke? Tue ich dass, was ich sollte?

Wenn Jesus von Wahrheit spricht, meint er noch etwas anderes, weshalb ihn Pilatus, der römische Beamte in Jerusalem, während seines Verhörs nicht versteht. Er wird ihn trotzdem zum Tode verurteilen oder gerade deshalb?

Die Wahrheit Jesu, die Wahrheit des Glaubens lautet: Gott ist die Wahrheit, er ist die Treue, er ist die Liebe, aus der alles kommt. Aber es ist eine Liebe-Wahrheit! Liebe zum Feind z. B. heißt nicht: "Alles nicht so schlimm, was du mir, meinem Volk antust!", sondern: "Ich werde dich gerecht verurteilen für deine Missetaten, aber du sollst wissen, dass ich dich nicht hasse, dass ich auf deine Umkehr, dein Umdenken hoffe und für dich bete!"

Liebe zu den Kindern heißt nicht: "Alles gut, was du machst, die Lehrer werden dich schon erziehen!", sondern: "Ich liebe dich, deshalb werde ich alles für dich tun. Ich muss dir auch Grenzen setzen, weil du die noch nicht selbst kennst. Ich werde dich für Vergehen bestrafen und für gute Taten loben. Ich schließe dich vor allem in mein Gebet ein, gebe dir beim Weggehen ein Kreuzchen auf die Stirn. Du bist mein Kind, aber du gehörst wie jeder Mensch zuerst Gott und dir selbst und nicht mir."

Vielleicht könnte die Zeit des Advents, die ja eine besinnliche Zeit sein soll(!), Gelegenheit geben, über diesen Wahrheit-Liebe-Zusammenhang einmal nachzusinnen;)

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351/79517590

Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=AiJcz4tF7Gc

Die Ereignisse der Endzeit, 17. November 2024

SternenhimmelGerd Altmann auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

hört man den Text des Sonntagsevangeliums (Mk 13,24-32), so ist man versucht, die dort scheinbar aufkommende Endzeitstimmung gleich mit den Ereignissen in Zusammenhang zu bringen, die sich gerade jetzt am politischen, ja sogar weltgeschichtlichen Himmel abzeichnen.

Und doch würde man damit die Rede Jesu missverstehen. Sicherlich gehen immer wieder Reiche zugrunde, werden auch die schönsten Gebäude zerstört, gar nicht zu reden von schweren Folgen für Natur und Klima. Die Worte dieses Evangelientextes aber wollen eigentlich Mut machen, zuversichtlich stimmen. Mit dem Kommen Jesu und seiner Heilsbotschaft bricht etwas Neues an, geht ein positiver Impuls in die Welt.

Jeder Mensch kann ein Engel sein, ein Freudenbote, der davon kündet, dass wir uns als Geschwister verstehen dürfen, dass die Güter dieser Erde uns zum Geschenk gegeben sind, dass wir eine gemeinsame Verantwortung dafür haben.

Das Kirchenjahr geht vor dem bürgerlichen Jahr zu Ende, und nach dem Advent beginnt der neue Kreislauf der Zeit mit dem Weihnachtsfest, dem Kommen des Friedensfürsten in diese Welt und in diese Zeit. Damit hat das Gute im Menschen, haben der Wunsch nach Frieden und nach einem gedeihlichen Miteinander immer schon einen Vorlauf, den es zu nutzen gilt, damit neue Hoffnung in uns und unter uns aufbrechen kann.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351 79517590

Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=P9LUvHCrMec

In einer verkehrten Welt? 10. November 2024

Verkehrte Weltatimedia auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

im ersten Moment merken wir es gar nicht. Jesus sitzt im Tempel von Jerusalem, dem übrigens damals auch größten Bankhaus der östlichen Welt, und beobachtet eine Witwe, die in den dort aufgestellten Opferstock eine winzig kleine Geldspende einwirft. (vgl. Mk 12,38-44, Sonntagsevangelium). Ob es dabei mächtig gescheppert hat in dem trompetenförmigen Trichter der Spendenbox, ist eher zu bezweifeln. Warum interessiert sich Jesus für diese Frau und die äußerst milde Gabe?

Nun, vielleicht ist er in diesem Moment der einzige, dem auffällt, dass man hier "im falschen Film" sitzt. Die im Tempel aufgestellten Opfergefäße waren bestimmten Spendenzwecken zugedacht. Ein solcher Zweck war schon vom Gesetz des Mose her für die Witwen und Waisen und zur Unterstützung der Fremden im Land gedacht, denn das waren so ziemlich die Ärmsten der Armen im Land, da sie auf keine eigenen Einkünfte zurückgreifen konnten.

Gerade aber solch eine Witwe spendet selbst Geld. Allerdings ist es ein Betrag, der so klein ist, dass man schon zur damaligen Zeit so gut wie nichts mehr im Handel dafür bekam. Sie tut es trotzdem, und Jesus erklärt - wortwörtlich - sie hätte ihr ganzes "Leben" damit in den "Klingelbeutel" geworfen. Mit anderen Worten: Sie setzte alle Hoffnung auf Gott, denn sonst hatte sie offensichtlich niemanden mehr, der ihr Beistand.

Caritas aber hätte auch damals bedeutet, diese Nächste zu lieben, sie zu umsorgen, ihr beizustehen und nicht mit frommen Sprüchen und beschwichtigenden Worten ihr noch ein schlechtes Gewissen zu machen, sodass sie ihr letztes Geld hergibt, um die "Bank" reicher zu machen.

Ja, es muss etwas erwirtschaftet werden, um es anschließend verteilen zu können. Aber verteilen wir denn wirklich gerecht oder leben wir nicht vielmehr in einer "verkehrten Welt"?

Es grüßt

Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
E-Mail: am.ma@gmx.de, 0351/79517590

Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=jldtHP7JkGw

Das erste Gebot, 3. November 2024

Erstes GebotTumiso auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Haben Sie so etwas wie ein Lebensmotto, um nicht zu sagen eine Maxime, eine primäre Lebenseinstellung, ein erstes Gebot, dem dann alles nachgeordnet ist, das auf der "Checkliste des Lebens" ganz oben steht?

Ich denke jeder und jede hat so etwas, selbst wenn wir es uns nicht bewusst machen: Gesundheit, das ist doch das Wichtigste im Leben, dafür tun wir (fast) alles; Besitz, Sicherheit in materieller Hinsicht ist zunächst dran; die Familie, das Fortkommen der Kinder liegen uns sehr am Herzen; Beruf und Ansehen vor den Leuten, man soll mir nichts nachsagen können und und und…

Ein offensichtlich aufrecht und ehrlich fragender Pharisäer, ein Mann der Schrift und der theoretischen Spekulation, will es von Jesus wissen, was der als das erste Gebot für einen gläubigen Juden ansieht (Evangelium vom Sonntag, Mk 28b-34). Man dachte, einige dachten, es sei das Sabbatgebot, weil das schließlich Gott selbst eingehalten hätte, als er nach der Schöpfungsarbeit am 7. Tag ruhte (vgl. Gen 2,2). Andere Lehrer in Israel meinten, dass es die Nächstenliebe sei, formuliert zum Beispiel In der sogenannten "Goldenen Regel": Tu keinem etwas an, was du selbst für dich nicht willst!

Jesus gibt eine verblüffende Antwort, ein Doppelgebot! Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? "Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden." (Mk 12,29-31)

Der erste Teil war ohnehin von jedem Juden mehrmals täglich zu rezitieren, laut als Gebet zu formulieren, es stand auch auf kleinen Zetteln, die am Türpfosten der Wohnung angebracht waren, und in der kleinen Schachtel, die sich der Gläubige beim Gebet mit einem Riemen auf der Stirn befestigte. Der zweite Teil war auch bekannt. Er hieß, dass man jeden jüdischen Mitmenschen und auch fremde Gäste im Land so behandeln sollte, wie man in der eigenen Familie und Sippe miteinander umging.

Also Gott noch vor Gesundheit, Geld, Ansehen, beruflichem Erfolg und intakter Familie? Also Liebe zum Nächsten, worunter Jesus ganz klar karitatives Verhalten jedem und jeder gegenüber verstand, die uns "über den Weg laufen"? Ja.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=J_KTsJxYH5o

Neu sehen können, 27. Oktober 2024

Sehenfreepik.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

manchmal ist es wichtig - nein, eigentlich immer sollte es ernst genommen werden -, dass man Texte aus einer fremden Sprache und Kultur gut und für die eigene Kultur und Sprache verständlich übersetzt. Im Evangelium des Sonntags (Mk 10,46b-52) gibt es ein Wort, dass hier zu einer Art Schlüsselwort wird: anablépo (griechisch: sehen, besser: wieder sehen, noch richtiger wohl: aufsehen, damit auch übertragen: aufmerken, neu sehen und verstehen, etwas salopp: "durchblicken").

Jesus heilt auf dem Weg nach Jerusalem, wo er seine eigene Verurteilung und Hinrichtung erleben wird, einen am Wegrand sitzenden Bettler. Der hatte von Jesus gehört und - so war er wohl informiert worden - er wusste, dass dieser Mann aus Nazareth der neue Retter Israels sein solle ganz im Sinne eines Befreiers, eines neuen Königs David. Deshalb redet er ihn auch so an und bittet um Hilfe, um Erbarmen.

Jesus hört ihn, unterbricht seinen Weg, nimmt ihn ernst und fragt: "Was willst du, dass ich dir tue?" (überflüssige Frage, sagen wir, doch Jesus weiß, dass nicht das Augenlicht über das eigentliche Leben entscheidet!). Nun, der Bettler antwortet mit eben jenem "anablépo". Ich möchte es mit "neusehen" bzw. "neu sehen" übersetzen, denn es schwingen drei Dinge mit:

1. überhaupt sehen können, so wie ein Neugeborenes plötzlich da ist und lebt: Vielleicht hat dieser Mann noch nie diese Welt erblickt.

2. wieder sehen können: Vielleicht hat ein Unfall, eine Krankheit ihn um sein Augenlicht gebracht, das er schmerzlich vermisst.

3. und - das schließt 1. und 2. ein: In jedem Fall will er in neuer Weise verstehen und erkennen, um was es eigentlich im Leben, in seinem Leben geht!

Es wird ihm geschenkt, und so lädt uns dieser Text ebenfalls ein, nach dieser neue Sicht und Einsicht zu "schreien", denn so müsste ein zweites griechisches Originalwort aus dem Text richtig übersetzt werden (im Text mit: "er rief laut" übersetzt). Es geht schließlich um unser einmaliges, unwiederholbares Leben!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor 
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Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=xXYU-mQf7Iw

Worum es im Leben geht, 21. Oktober 2024

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

zum Evangelium des Sonntags (Mk 10,35-45) möchte ich heute zunächst ein Gedicht zitieren, das ein Freund vor vielen Jahren geschrieben hat:

Leben

Leben ist Leben geben
Leben ist nicht Denken
Leben ist Leben schenken

Leben ist Leben geben
Leben ist Gestern und Heute
Leben ist Fülle und Freude

Mehr geben
Ist mehr Leben
Alles geben ist ewig Leben.

Helmut Rothmann

Was ist die Brücke zu diesen Zeilen? Nun, zwei Jünger kommen zu Jesus mit einer anmaßenden Bitte: Sie wollen einmal in seinem Reich zur Rechten und Linken von ihm sitzen und mit ihm herrschen! Was haben sie eigentlich bisher von dem verstanden, was Jesus möchte, worin seine "Herrschaft" besteht? Reichlich wenig und die anderen Jünger, die sich über diesen frechen Vorstoß der Zwei ärgern, hätten ja auch gern diese Posten eingenommen.

Die Antwort Jesu, die Antwort des Evangeliums und des christlichen Glaubens aber lautet: Mensch ist, wer Hingabe lebt, Mensch ist, wer dient. Mit der Entscheidung, ein Jünger, eine Jüngerin Jesu zu werden, geschieht auch etwas mit unserem Menschsein: Wir entdecken den eigentlichen Schöpfungsgedanken Gottes in uns neu.

Als zu Adam die Eva kommt, schenkt sie Gott als Hilfe zum Menschsein. Beide werden sich gegenseitig Diener am Leben und darin sind sie Gottes Ebenbild (vgl. Gen 2)

Es geht im Leben darum, Leben zu geben.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Die Gefahren des Reichtums, 13. Oktober 2024

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

das Wort Besitz kommt in der Rechtsgeschichte daher, dass jemand lange genug auf einer Sache "gesessen" hat, sie sozusagen "ersessen" und damit "besessen" hat. Auch Ererbtes kommt dann noch zum Besitz dazu.

Die im Evangelium des Sonntags geschilderte Szene (Mk 10,17-30) bezieht sich auf diesen Umstand und die ansteckende Krankheit, die immer wieder den Menschen befällt. Sollten wir sie vielleicht Besitzsucht nennen oder "Eigentumitis"? Der Mann, der sich an Jesus in unterwürfiger Weise wendet - er rennt auf ihn zu und fällt vor ihm auf die Knie -, ist reich, besitzend, doch er spürt, dass da noch was sein könnte, worum es im Leben geht, damit dieses Leben nicht versickert, sondern in ein neues, ja ewiges Leben mündet.

Jesus klagt nicht den Reichtum an sich an. Er macht nur auf die Gefahr aufmerksam, die im Habenwollen und Festhaltenmüssen liegt: Das Eine, das der (junge) Mann noch bräuchte, ist nicht ein weiteres Gebot einzuhalten, sondern es ist das Überhaupt-Eine, um das es im christlichen Leben geht: Jesus nachzufolgen, auch und besonders indem man sich freimacht von der Abhängigkeit an Eigentum und Besitz, freimacht von der Vormacht des Habens gegenüber der Einladung zum Sein, einem Sein, das schenkende Liebe ist.

Wie viel Unfrieden, Streit, Härte, Abwendung herrscht in unseren Familien, weil man sich zankt ums Erbe und neidisch ist auf das, was der andere hat.

Warum nicht neu das Glück suchen in gelungener Beziehung, im Schenken und in der Sorge für Menschen, die mich brauchen?! Deren Dankbarkeit ist mit keinerlei Geld oder Besitz aufzuwiegen.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=Gf9GOsKkjw8

Gott schuf die Menschen als Mann und Frau, 6. Oktober 2024

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kein schönes Thema, verbunden mit schmerzlichen Erfahrungen, und die katholische Kirche scheint auch hier wieder mal "hinter dem Mond".

Nun, ganz so ist es nicht mit dem "Mond". Das Evangelium des Sonntags (Mk 10,2-16) zeigt, dass das Problem sehr alt ist. Entlassungen der Frau aus der Ehe gab es offensichtlich schon immer, im Alten Bund, dem Alten Testament, zudem mit dem deutlichen Akzent auf Missachtung der Rechte der Frau, zumindest wie wir sie heute verstehen, wie es vom Schöpfer der Welt zu Beginn gedacht war: "Gott erschuf den Menschen als sein Bild; als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie." (Gen 1,27).

Der Mensch ist als Mann und Frau Abbild Gottes, nur in ihrer untrennbaren Einheit spiegelt er die Vollkommenheit der Schöpfung. Das wurde schon von Mose, dem Führer des israelitischen Volkes unterlaufen, weil sie es nicht verstehen wollten ("Nur weil ihr so hartherzig seid, hat euch Mose dieses Gebot gegeben." (vgl. Mk 10,5).

Was Jesus über das Reich Gottes sagt, gilt wohl in besonderer Weise für die eheliche Gemeinschaft: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Wer der erste sein will, soll der Diener aller sein. Vergebt, dann wird auch euch vergeben werden. Liebt (selbst) eure Feinde: Nehmt täglich euer Kreuz auf euch. Lasst die Kinder zu euch kommen, nehmt das Reich so an wie sie…

Ehe ist wohl eine ganzheitliche Entscheidung, und sie bringt all die schönen, aber auch fordernden Situationen mit sich, die auch sonst unser Leben prägen. Hier gilt es, nicht einfache Lösungen zu suchen, die Flucht zu ergreifen, sondern "den Weg der Nachfolge zu gehen".

Das scheint leicht gesagt zu sein. Auch meine Eltern haben sich getrennt. Es gibt schon Umstände und gegenseitige Verletzungen, die ein gemeinsames Weiterleben unmöglich machen. Nicht Verurteilung ist hier angesagt, sondern Verständnis und Hilfe sind gefordert. Trotzdem sollten wir an der Idee des Schöpfers festhalten.

Wir brauchen als Menschen Maßstäbe, die unserer menschlichen Natur würdig und angemessen sind, und diese Maßstäbe hat Gott gesetzt, damit wir uns immer neu nach ihnen ausrichten. Weniger wird es dann schon von ganz allein, das wissen wir. Tun wir es den Olympioniken gleich, die kämpfen. Und auch nicht immer siegen.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=L2KegLfCdzM

 

Mühlstein um den Hals, 29. September 2024

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Der berühmt berüchtigte "Mühlstein um den Hals" nimmt eine zentrale Stellung im Evangelium des Sonntags ein (Mk 9,38-43.45.47f). In Israel galt nur der als gerettet, der in der Erde des gelobten Landes seine letzte Ruhe fand. Ertrank einer im Meer und tauchte seine Leiche nicht mehr auf, war er sozusagen verloren. Mit einem Mühlstein ins Meer geworfen zu werden, bedeutete eben, niemals mehr auftauchen zu können.

Wem sollte eine so grausige Strafe zuteil werden und warum? Die Strafbilder, die Jesus in dieser Jüngerbelehrung gebraucht, sind fast unerträglich hart (Hand und Fuß abgehackt, ein Auge herausgerissen). Doch im Zusammenhang mit dem Missbrauchskandal habe ich von Mitmenschen und Mitchristen ganz ähnliche, ja schärfere Bemerkungen gehört, die ich jetzt nicht wiederholen möchte.

Diejenigen, die eigentlich die Botschaft Jesu weitergeben sollen, die authentisch nach seiner Lehre leben wollten, die Treue zu seinem Lebensstil versprochen haben, aber dann zum Stein des Anstoßes werden, verursachen katastrophale Auswirkungen. Die Nachfolge Jesu bleibt ein steiniger Weg, der neben Anstrengung und Einsatz für den Nächsten auch Verzicht auf eigene Befriedigung von unguter Lust und Sucht bedeutet. Nicht die eigene Interpretation, selbst in einer repräsentativ großen Gruppe, ist gültig, sondern allein, ob das, was wir wollen und tun, dem Willen Jesu, der Vorstellung entspricht, die Gott selbst vom Menschen, seinem Heil, ja, seinem Glück hat.

Ein zuverlässiger Weg ist hier immer neu die Frage: "Herr, was willst du, dass ich jetzt, heute, hier tun soll?"

Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Clemens Pilar: Auslegung zum 26. Sonntag im Jahreskreis

Wie ein Kind sein, 22. September 2024

KindBessi auf pixabay.com

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die Überschrift meint ein Zweifaches: Es kommt darauf an, in seinem Herzen ein Kind zu sein und, wenn wir diese kindlich-unschuldige, offene und spielerisch-leichte Lebensart verlernt haben, sollten wir sie uns wieder anzueignen.

Im Evangelium des Sonntags (Mk 9,30-37) geht es zunächst um Macht, also um die Frage wieder einmal, warum Jesus eigentlich als der Messias erschienen ist. Für die Jünger ist es immer noch die Vorstellung, dass er der neue König des Hauses Israel wird und. So funktioniert es doch in dieser Welt - da braucht er ja auch Minister und Leute, die seine Befehle ausführen, besser noch: ausführen lassen in seinem Namen. Wer wird der Erste nach ihm im neuen Reich sein?! Das ist ihre einzige Sorge.

Die Worte Jesu sollten wie ein nasser Lappen treffen: "Wer der Erste sein will, soll der letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte…" (V. 35f.)

Nein, auch wir heute haben es nicht wirklich verstanden. Um einen Text zu verstehen, genügt es nicht, das Lesen zu erlernen. Ich muss auch eine Bereitschaft mitbringen, den Text für sich sprechen zu lassen, ohne schon eine rosa oder dunkel getönte Brille als Filter zwischen mir und dem Inhalt einzuschieben.

Nicht ich will Chef werden, sondern: wenn Gott will und er meint, dass ich in dieser Position ein guter Diener der Gemeinschaft und des Unternehmens sein könnte, bin ich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Nicht ich will Priester, Bischof… werden, sondern Gott ruft. Und wenn er mir zeigt, dass ich in dieser Berufung seiner Kirche dienstbar sein könnte, will ich es in Demut tun.

Nicht ich will Menschen helfen, retten. Wenn Gott mich in eine karitative Tätigkeit ruft, dann wird er mir die Kraft zum Helfen, Raten und Zuhören, zu Ausdauer und Opferbereitschaft schenken. Es lohnt, einmal über diesen einen Satz vom Dienen und Kind-sein-Wollen in Ruhe nachzudenken.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=sFQtaCRhnKY

"Für wen halten mich die Menschen?", 15. September 2024

Jesus am KreuzFoto: Andreas Schuppert

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die Hirnforschung hat gezeigt, dass dort Synapsenverbindungen aufgebaut werden, wo bestimmte Abläufe, Gewohntes nach einem immer wiederkehrenden Muster abläuft. Will ich solche Gewohnheiten und damit Synapsenverbindungen kappen, muss ich neue Wege gehen und immer wieder begehen. Denken Sie nur an das Ändern von Essgewohnheiten oder die Mühe, das Rauchen aufzugeben.

Jesus ist mit seinen Jüngern unterwegs, er wirkt Wunder, er deutet alttestamentliche Worte neu und geht in vielem neue Wege. Im Evangelium des Sonntags (Mk 8,27-35) startet er sozusagen einen "Versuchsballon": "Für wen halten mich die Menschen?" (V. 27)

Das Ergebnis ist (für ihn) erschreckend: Alle antworten in den alten Mustern, die vorverkabelten Synapsenverbindungen werden aufgerufen: "Du bist der wiederkehrende Elija, du sollst der wiedererweckte Johannes der Täufer sein, ja, eben irgendeiner der alten Propheten aus der Bibel, der uns sagt: Israel wird gerettet, wird von den Römern befreit und du wirst unser König sein!"

Selbst als er sie nach ihrer ureigensten Meinung fragt, die, die mit ihm nun schon geraume Zeit unterwegs waren, gipfelt die Aussage des Petrus in der Feststellung: "Ja, du bist eben der Messias, den wir erwarten, der Sohn Gottes, eben der, der Israel zu seinem alten Glanz zurückführen wird!" Im Unterschied zum Matthäus-Evangelium, das diese Szene ebenfalls schildert, wird Petrus hier nicht von Jesus für seine Erkenntnis gelobt.

Als Jesus nämlich ausführt, was mit diesem angeblich so siegreichen Messias, Christus, dem von Gott Gesalbten, geschehen wird (Leiden und Hinrichtung), da fährt ihn Petrus an: Das dürfe er nicht sagen, das könne doch nicht sein!

Jesus sagt ihm ein hartes Wort: "Tritt hinter mich, du Satan!" (V. 33) "Du hast noch nichts verstanden und willst mich versuchen, einen Weg zu gehen, der mit irdischer Macht verbunden ist. Mein Weg aber ist der Weg der Liebe und Hingabe. Durch mein Lebenszeugnis will ich die Menschen zum Guten führen, zu einer neuen Einstellung Gott gegenüber und einer neuen Haltung zu ihren Mitmenschen."

Vielleicht stürzt hier - bildlich gesprochen - für die Jünger eine Brücke ein, Synapsen werden gekappt. Es gilt neue Verbindungen aufzubauen, und das geht nur, wenn ich Wege gehe, Gutes tue, Hingabe immer wieder praktiziere.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Dazu Dr. Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=-vIEcKgaquI

Taub, stumm, geheilt! 8. September 2024

ZeichenspracheDarelle auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

vielleicht kennen Sie die berührende Geschichte von Helen Keller (1880-1968), die als Kleinkind durch eine schwere Krankheit nicht nur taub und damit stumm und stammelnd, sondern auch blind wurde. Eine aussichtslose Situation, möchte man meinen. Doch die Geduld und Liebe einer Erzieherin vermag es, ihr über Berührungen und in die Hände eingeschriebene Buchstaben die äußere und damit auch die innere Welt zu erschließen. Sie erlernt nicht nur Englisch, ihre Muttersprache, sondern weitere Fremdsprachen und kommuniziert mit bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit.

Nun, den Taubstummen, aber nicht Blinden aus dem Evangelium des Sonntags (Mk 7,31-37) ergeht es ein wenig anders. Er wird von Jesus tatsächlich geheilt. Ob er damit zu einem Verkünder der neuen Botschaft vom Reich Gottes wird, berichtet der Text nicht.

Wunder sind immer Zeichen. Sie geschehen nicht flächen- und raumfüllend, sie ereilen nicht alle zu allen Zeiten. Sie haben Signalwirkung, sollten sie haben. Die Menge erwartet Sensationen, um anschließend wieder in den Alltagstrott zu verfallen. Jesus soll dem Kranken die Hände auflegen und ihn gesund machen. Doch er nimmt den Mann beiseite, "rammt" ihm seine Finger in die Ohren (so müsste man nach dem griechischen Original wohl genau übersetzen!) und bestreicht dessen Zunge mit seinem Speichel - erklärungsbedürftige Dinge!

Heil werden ist nicht nur "schön", es bedeutet auch sich neu den Herausforderungen des Lebens stellen zu müssen. Nun nimmt niemand mehr Rücksicht auf deine "Behinderung". Wieder hören zu können, heißt auch verstehen lernen, wieder reden zu können, bedeutet auch, für das Gesagte verantwortlich gemacht zu werden.

Der japanische Schriftsteller Abe Kobo schreibt einmal: "Man wünscht sich eine Art Freiheit, wie ein Vogel fliegen zu können. Man wünscht sich auch eine andere Art Freiheit, in seinem eigenen Nest von niemanden gestört zu werden."

Geheilt werden heißt mit der Freiheit in rechter Weise umzugehen. Vielleicht sich in den Dienst nehmen lassen von den Menschen und von Gott?!

Es grüßt

Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Dazu: Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=o6_q3-2Mf_0

Was uns rein macht... 1. September 2024

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hat auch die Caritas hier ein Problem? Nein, nicht wegen des Händewaschens, wohl aber - was Jesus im Evangelium des Sonntags anmahnt (Mk 7,1-8.14-15.21-23): "Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft." (Mk 7,21f.)

So wie die meisten seine "Brotreden" nicht verstanden haben, wo es um eine konkrete und geistliche Wandlung geht, ein Essen, dass das Wesen dessen verändern kann und wird, wenn er es glaubt und im Glauben vollzieht, so verstehen sie heute nicht, dass sich in ihren Herzen ja nichts ändert, bloß weil sie irgendwelche kultischen Vorschriften einhalten (Es ging damals nicht vordergründig um Hygiene. Man sollte sicher sein, dass Speisen nicht vorher von unreinen Händen berührt worden waren oder man selbst mit Sündern in Berührung gekommen war).

Jesus bleibt nicht bei wagen, allgemeinen Formulierungen, sondern er stellt einen Beichtspiegel auf. Schaut doch, dass sind eure Sünden: ihr habt böse Gedanken, unterstellt den anderen Schlechtigkeit, ihr seid habgierig und nehmt euch, wonach es euch im Moment gelüstet…

Damit wird das wahre "Brot des Lebens" in den Dreck gezogen. Ob ein Kind nur noch Biogemüse und genveränderungsfreie Speisen zu sich nimmt, das es von allen Gefahren abgeschirmt, von allen schädlichen Umwelteinflüssen keimfrei gehalten wird, davon allein wird es nicht leben können, wenn nicht auch Liebe, Zuwendung, leitende Konsequenz, sichtbare, spürbare Zuwendung von Seiten der Eltern kommen.

Caritas kann noch so viel Brot in die Welt und für die Welt austeilen, wenn aber die innere Brot-Botschaft nicht mit ausgeteilt wird, so mag die Speise zwar physisch sättigen, aber die Seelen, die Herzen der Menschen werden weiter hungern.

Tun wir beides: Hände waschen und auch die eigenen Seelen ab und an reinigen durch eine Gewissenserforschung, eine Beichte, ein Sich-neu-Besinnen auf das "Brot des Lebens".

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Dazu Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=rMOmegsLe5U

Assisi ist auch heute eine Reise wert, 25. August 2024

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Urlaubszeit erlaubt Dinge zu tun, zu denen man sonst kaum käme, und Orte zu besuchen, die uns sonst fremd blieben. So waren wir als Gruppe vor einigen Tagen in Assisi, der schönen, an einem Berghang gelegenen umbrischen Stadt des Poverello, des heiligen Franziskus, der eben dieser kleine Arme (povero) sein wollte. Er nannte - von seinen übermütigen Jugendfreunden des beginnenden 13. Jahrhunderts gehänselt, ob er denn endlich eine Freundin hätte, - die Armut seine einzige und endgültige Braut.

Als äußeres Zeichen dieser Erwählung legt er vor dem Ortsbischof damals seine Patriziergewänder demonstrativ ab. Er legt sie seinem erbosten Vater zu Füßen, der für ihn eine Karriere ins Auge gefasst hatte. Er wählt das einfache braune Gewand eines Büßers und Bettlers.

Soweit der Beginn seiner Lebensgeschichte und der Geschichte eines Ordens, der bis heute weltweit tätig ist und aus diesem Anfangsideal zu leben sucht. In Assisi aber ist diesem Ereignis der "Spogliazione - der Gewänderablegung" eine Kirche geweiht, ein Heiligtum inmitten der Stadt. Dort nun aber liegt ein zweiter junger Mann aufgebahrt in einem "Schneewittchen"-Sarg aus Glas: Carlo Acutis, der mit 15 Jahren 2006 an einer schweren Krankheit stirbt. Bald wird er von Papst Franziskus heilig gesprochen.

Als wir an seinem Katafalk vorübergingen, haben mich die jugendlichen Gesichtszüge und die noch kindlichen Hände des jungen Mannes angerührt. Er war ein religiöses "Naturtalent", wenn es denn so etwas gibt. Er hätte wohl selbst nicht begründen können, warum er schon als Kind sehr früh die heilige Kommunion empfangen wollte und dann täglich (täglich!) zur Messe und zur heiligen Eucharistie ging, also den Leib des Herrn empfing, von dem wir an diesem Sonntag zum wiederholten Male im Evangelium hören (Joh 6,60-69).

Dabei war Carlo ein durchaus normaler, zeitgemäßer Jugendlicher, der sich intensiv mit dem Internet beschäftigte. Doch nicht Computerspielen, Pornos oder Fakenews galt sein Interesse. Er wollte die Orte bekannt machen, wo Jesus auch nach seinem Tod und seiner Auferstehung augenscheinlich, auf wunderbare Weise Bezug nahm und nimmt auf die Aussage, dass er das Brot vom Himmel ist und dass es darauf ankommt, ihn fleischlich-leiblich in uns aufzunehmen.

Carlo legte eine umfangreiche Datenbank an, wo alle Orte aufgelistet sind, an denen Wunder bezeugt und geschehen sind im Laufe der Jahrhunderte, die mit der Eucharistie, dem gewandelten Brot des Lebens, in Verbindung stehen. Es sind weit über einhundert!

Carlo hat wie Franziskus eine Wahl getroffen: Ich will für Jesus leben, mich mit den Fähigkeiten, die mir Gott gegeben hat, in den Dienst stellen lassen…

Die Menschen strömen tagtäglich nach Assisi zu Franziskus und zu Carlo. Dieser Weg lohnt sich!

Es grüßt
Pfarrer  Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Dr. Clemens Pilar zum Sonntagevangelium: https://www.youtube.com/watch?v=WIqmOJkTGOI

Speise für das ewige Leben, 18. August 2024

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In den ersten Jahrhunderten nach dem Tod und der Auferstehung Jesu wächst die Kirche und in dieser Kirche entwickelt sich das Mönchtum: Frauen und Männer gehen in oft sehr abgelegene Wüsteneien allein oder als Gemeinschaft, um ganz für Jesus zu leben. Sie tun hier etwas exemplarisch, was aber von einem jeden Christen, einer jeden Christin getan werden soll, nämlich das Wort Gottes, die Worte Jesu, zu "kauen", durchzumeditieren und für das eigene Leben zu übersetzen.

Zurück geht diese Praxis auf eben die Worte aus dem Evangelium des Sonntags (Joh 6,51-58), wo Jesus erneut seinen Leib, ja sogar sein Blut als Speise anbietet und zum Verzehr auffordert, ungeschützt, ohne weitere Erklärungen, provokativ, für die meisten unannehmbar.

Die Mönche und Nonnen haben ihn verstanden, auch die, die in der heiligen Eucharistie, im Abendmahl Brot und Wein empfangen, weil sie wissen und glauben, dass es der Herr selbst ist, den sie damit aufnehmen und - im Unterschied zu anderer Nahrung - dass diese Speise, dieser Trank sie selbst in andere Christus verwandelt, Menschen, die wie Jesus zum Heil in der Welt wirken.

Warum nun aber provoziert Jesus die Menschen damals so bewusst? Nun, er und sie alle kannten die Geschichte des Volkes Israel. Das ganze Volk war auf dem Weg ins Gelobte Land lange Jahre durch eine Steinwüste gezogen. Es mangelte oft an allem: an Speise und an Trank. Sie murren gegen Gott und gegen ihren Anführer Mose.

Gott gibt ihnen daraufhin das Manna und als Fleischspeise Wachteln, später lässt er Wasser aus einem Felsen sprudeln. Gott ist konkret, er hilft, rettet durch ganz handfeste Dinge, durch "Fleisch und Blut", damit es den Menschen auch in "Fleisch und Blut" übergeht, damit sie verstehen, verdauen, durch Kauen!

Rein spirituelle, virtuelle und nur kurzzeitig durch den schwachen Willen hervorgerufene Entscheidungen oder Absichtserklärungen bleiben wirkungslos. Es gilt "Hand anzulegen", den Samariterdienst am konkreten Menschen zu vollziehen. Jesus will, dass wir liebend leben und dies leiblich vollziehen und spüren. Nicht Träumer, sondern wache, tätige Mitarbeiter wünscht sich der Herr.

Es grüßt
Pfarrer Dr.  Andreas Martin
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Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=Zf_wDXn0SQ0

"Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch." 11. August 2024

Brot des Lebensfreepik.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Die Lage spitzt sich zu. Dass Jesus selbst das Brot vom Himmel sei, wie er in seiner Brotrede (Joh 6) behauptet, irritiert die jüdischen Gelehrten und auch viele Gläubige seiner Zeit.

Sie kennen ihn doch, diesen Jesus. Schon als er in Nazareth in der Synagoge aus dem Propheten Jesaja vorliest und diese Worte auf sich bezieht, wirft man ihm vor, dass er doch schließlich nichts Besonderes sei, sondern der Zimmermannssohn, dessen Verwandtschaft alle kannten - unlängst waren Freunde und ich in Loreto, nördliche Adriaküste Italiens, wo eben das Haus von Maria, von Jesus und von Joseph, dem Ziehvaters Jesu, verehrt wird, das in der Zeit der Kreuzzüge im 12. Jahrhundert in Palästina abgebaut und per Schiff nach Italien verbracht wurde.

Das Sonntagsevangelium (Joh 6,41-51) also spricht davon, dass man es nicht ernst nehmen kann, was Jesus behauptet. Dieser aber - es wurde schon darauf verwiesen - denkt gar nicht daran sich mit rein symbolischen Erklärungen über das "Brot des Lebens" in Sicherheit zu bringen. Er setzt noch eins drauf: "Mein Fleisch ist das Leben der Welt"!!!(vgl. Joh 6,51).

Glauben ist kein abgehobener spiritueller Akt, nur etwas rein Geistiges. Nein: Glauben ist an die Wirklichkeit, die materielle, schöpfungsgemäße Gegebenheit gebunden. Ich muss jemandem glauben, mich ihm anvertrauen, mich ihm "übergeben", eben diesem Jesus aus der noch heute bestehenden Stadt Nazareth. Nur aus der Gemeinschaft mit dieser Person in seiner "Fleischlichkeit" kann ein fruchtbarer, rettender Glaube erwachsen und stark werden, mein Leben, ja mein eigenes Fleisch so verwandeln, dass es Anteil an der Existenzweise Jesu hat.

Es geht im Glauben darum, ein anderer Jesus zu sein, wie er "auf Erden zu wandeln", d. h. in unserer Zeit, unter unseren Verhältnissen, mit den Unsrigen umzugehen, wie er damals an seiner Umwelt gehandelt hat: heilend, helfend, fürbittend, betend und verkündend. Caritas - liebende, dienende Hingabe, ist das Wort für die Art und Weise, wie Jesus "fleischlich", konkret gehandelt und gelebt hat.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Clemens Pilar, Johannes 6, 41-51 / 19. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B (youtube.com)

Wie Manna in der Wüste, 4. August 2024

Hostiepajala auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Gott, was haben die Leute da jeden Tag gegessen in der Steinwüste auf dem Weg ins Gelobte Land? "Ma na?", hebräisch: "Was ist das?" - diese seltsame Speise, die jeden Morgen scheinbar vom Himmel herabfiel, die wie eine Art Tau war, das nannten die Israeliten nach der Frage, die ihnen spontan auf die Lippen kam: Manna - Was ist das?

Im Evangelium des Sonntags (Joh 6,24-35) geht es wieder um Brot. Die Leute sind noch fasziniert von dem Brotwunder (Tausende wurden mit ein paar Broten und Fisch gespeist), aber sie spüren, dass Jesus auf etwas anderes hinauswill: Er spricht vom Himmelsbrot und - nicht genug, dass er das große Mannawunder in der Wüste relativiert - er behauptet selbst dieses Brot zu sein.

Wie, was? Kannibalismus? Waren auch die Menschen damals noch nicht so naturwissenschaftlich, positivistisch festgelegt, hier steht ihr Verstand vor einer Blockade: Jesus ist Brot, sein Leib eine Speise?

Es fällt auf, dass Jesus keinerlei Anstalten macht, dieses Missverständnis (aber ist es wirklich eins?) aufzuklären. Er könnte sagen: "Nein, nein, ich meine das ja nur symbolisch. Ich meine natürlich meine Worte, meine Lehre, mein Handeln, das müsst ihr in euch aufnehmen, sozusagen ‚essen‘, natürlich nicht mich!" Das sagt Jesus aber nicht. Meint er es?

Kirchenspaltungen, Glaubenskriege haben sich daraus abgeleitet: Ist es wirklich Christi, Jesu Leib, wenn der Priester am Altar spricht: "Nehmt und esst, das ist mein Leib!"?

Der katholische, auch der orthodoxe Glaube, selbst Martin Luther haben daran festgehalten. Man hat Tabernakel, Aufbewahrungsschränkchen als Tresore gebaut, um die Hostien vor Missbrauch zu schützen. Christen haben ihr Leben gegeben, um die Schändung von geweihten Hostien zu verhindern.

Sicher, es bleibt geheimnisvoll, wie da wirklich "Leib Christi" dasein soll. Aber ist nicht letztlich alle Wirklichkeit Geheimnis? Verstehen wir wirklich, wer der Andere, die Andere ist? Was ist ein Baum, was ein Sonnenaufgang, was bedeutet Geboren-Werden und die Erde wieder verlassen?

Naturwissenschaftlich: irgendwelche chemischen, physikalischen, biologischen, psychologischen Vorgänge… Mag sein, aber was bedeuten sie, was sagen sie mir, uns als lebendige - ja doch irgendwie erlösungsbedürftige - Menschen?

Wenn es stimmt, dass Jesus Christus Gott und Mensch zugleich war, dann kann er auch in einer Hostie fortwirken und Speise sein: "Geheimnisse gilt es zu bewohnen, nur Rätsel kann man lösen!" (Romano Guardini)

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Brot und Spiele, 28. Juli 2024

BrotCouleur auf pixabay.com

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"Panem et circenses" hieß es im Alten Rom. Der Kaiser gab kostenlos Brot an das Volk und  veranstaltete "Circus", Spiele, grausame leider, um die Leute bei Laune zu halten.

An mehreren Sonntagen in Folge wird die Rede vom Brot des Lebens sein. Zunächst an diesem geht es um reales Brot (und als Beilage Fisch), das Menschen sättigt, die Jesus über eine lange Strecke gefolgt sind, nun aber einer Rast bedürfen. Die Jünger sind ratlos: Woher hier, an einem abgelegenen Ort, Brot für Tausende besorgen (Joh 6,1-15)?

Zwei Bemerkungen sind von Bedeutung: Jesus sagt, dass die Jünger den Leuten Brot geben sollen, was ein Problem darstellt, und: einer der Jünger weist auf einen kleinen Jungen hin, der zufällig ein paar Brote und Fisch dabei hat. Na ja: Eigenbedarf! Doch es schwingt in dieser nicht sehr hilfreichen Bemerkung des Apostels Andreas vielleicht die Hoffnung, die Ahnung mit, dass der Herr aus dem "Bisserl" mehr machen kann, was dann auch geschieht.

Aber Christus ist kein Römer, kein Kaiser, kein König. Leider verstehen die Menschen das nicht. Sie meinen, dass es so nun weitergehen könnte. Jesus der Brotgeber, er soll unser Führer sein!

Bis heute ist Brot ein Grundnahrungsmittel, aber was Jesus geben will, ist ein Brot, das über das irdische Leben hinaus satt macht. Das Evangelium lädt ein zu verstehen, dass alle konkreten Dinge auch schon Symbol für Größeres sind, das sie verkörpern: eine Blume steht für die Schönheit, ein Handy für die Faszination der Technik, eine Krankheit für die Endlichkeit unseres Daseins, ein Mitmensch für das Verwiesensein aufeinander, … Tja und Brot? Dass Gott uns erhält und Leben schenkt hier und auch über dieses Leben hinaus!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Jeweils zu zweit: Die Aussendung der Jünger, 14. Juli 2024

Missionpixabay.com

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Wir werden nicht gern missioniert: Weder von den Grünen, noch von der Politik, noch in und von der Kirche. Warum eigentlich gibt es diese Abneigung?

Mission hat ein "Geschmäckle", wie der Schwabe sagt. Zuerst mit Gewalt, dann mit Überstülpen unserer europäischen Kultur auf Völker in Afrika, Asien und Amerika, Ozeanien, zuletzt - auch das mit missionarischem Eifer - durch einen gewissen Werteausverkauf und Glücksangebote zu herabgesetzten Preisen.

Aber war wirklich zuerst die Mission mit Gewalt? Ich denke: Nein. Wenn wir das Sonntagsevangelium hören (Mk 6,7-13), dann sendet Jesus seine Jünger aus mit dem Befehl(!), Zeichen der Armut und Selbstlosigkeit anzulegen oder eher Wohlstandsattribute nicht zur Schau zu tragen.

Sie sollen dort bleiben und verkünden, wo man sie gerne hört und aufnimmt, und wo nicht, sollen sie ohne Groll weggehen und die Menschen frei lassen in ihrer Entscheidung, die Botschaft vom Gottesreich eben nicht anzunehmen.

So war es auch in den ersten drei Jahrhunderten der Kirchengeschichte. Was zählte, war das gelebte Beispiel der Jüngerinnen und Jünger, die bereit waren, selbst Leiden und Kreuz auf sich zu nehmen, aber nicht anderen durch die Glaubensbotschaft zur Last zu fallen.

Als sich jedoch Religion und Staat verschwisterten, wurde daraus ein schwieriges Unterfangen und die Folgen kennen wir aus der Geschichte.

Nun, eigentlich sind Staat und Kirche wieder getrennt, eigentlich wäre Mission wieder möglich, selbst im eigenen Land. Aber spüren wir noch den Drang, anderen von dem Glück des Glaubens, von den Erfahrungen mit Gottes Gnade zu künden?

Das Evangelium ist heute zunächst eine Anfrage an uns selbst: Liebe ich den Herrn so sehr, dass ich in seinem Namen loslasse, losgehe, loslege, weil ich in der Beziehung zu Jesus Christus das große Los meines Lebens gezogen habe?

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Stärker als der Tod, 30. Juni 2024

Krankes KindFujikama auf pixabay.com

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nein, diesmal keine Bootsgeschichte, wenn auch das Evangelium des Sonntags so einsetzt (Mk 5,21-43, Kurzfassung Mk 5,21-24.35-43, auf die sich die folgenden Gedanken beziehen).

Ein Synagogenvorsteher kommt zu Jesus. Das ist ungewöhnlich, denn Jesus hat sich gerade nicht gesetzeskonform verhalten, als er an einem Sabbat, einem Feiertag, in der Synagoge einen Mann geheilt hatte (Mk 3,1-6). Aber die persönliche Not drängt den Mann. Seine Tochter, ein Mädchen von zwölf Jahren, liegt im Sterben. Alles wurde schon versucht und hat nichts geholfen. Vielleicht hat "der Neue" doch etwas zu sagen, besser: etwas zu bieten?!

Jesus geht mit. Als sie ankommen, ist das Kind bereits gestorben. Jesus fordert trotzdem Zutritt. Mit den Eltern und drei seiner Jünger tritt er ans Bett der Toten. Er fasst sie an der Hand und scheint eine Zauberformel zu sprechen: "Talíta kum!". Es ist aber Aramäisch, die Muttersprache Jesu, und heißt nichts weiter als: "Mädchen, steh auf!". Es geht nicht um Hokuspokus, sondern um Vollmacht. Hier ist der Herr über Leben und Tod, und er ist stärker als der Tod.

Moderne Menschen, die ausschließlich an die Naturwissenschaft und ihre Gesetze glauben(!), scheint das erfunden oder eben nur symbolisch gemeint oder das Kind war eben nur scheintot. Was aber wenn nicht? Ist es nicht auch in unserem eigenen Leben wie ein Wunder, dass - wir erinnern uns nicht an diesem Moment, wir waren zu klein -, unser Ichbewusstsein erwacht. Plötzlich bin ICH da, lebe, laufe, liebe,… Und wir ahnen es, dass dieses Ich mit dem Tod gewissermaßen genauso wundersam verlöscht. Wer bewirkt das?

Leben ist mehr als Biologie und Gesundheit. Unser Leben wird geschenkt, gehalten und gewandelt durch den Tod in ein neues Leben durch Gott. Das hat Jesus beispielhaft gezeigt und bezeugt.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Der Glaube hilft in den Stürmen des Lebens, 23. Juni 2024

SturmMyriams-Fotos auf pixabay.com

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acht Bootsgeschichten gibt es in den vier Evangelien des Neuen Testaments, dazu wird außerdem noch zweimal erwähnt, dass Jesus ein Boot besteigt. Nun, kein Wunder. Schließlich handelt vieles im Leben Jesu am See von Genezareth, dem Galiläischen Meer, wie er auch genannt wird. Der See ist groß und verhält sich manchmal eher wie die See!

Stürme kommen dort sehr schnell und überraschend, wie auch das Evangelium vom Sonntag erzählt (Mk 4,35-41). Die meisten Jünger sind erfahrene Fischer, und wenn denen bange wird, muss es schon mächtig gestürmt haben. Auffallend dabei: Jesus schläft im Heck des Schiffes.

Mag sich alles so ereignet haben oder ähnlich, die Geschichte wird erzählt, weil sie die allgemeine Lebenssituation des Menschen zu allen Zeiten erzählt: Das Leben gleicht einer Fahrt über ein Meer. Man hat das Ziel mehr oder weniger fest im Blick, manchmal aber treiben wir auch nur so dahin. Dass Stürme kommen können, ist bekannt, aber wir wissen nicht wann und wir wissen nicht, wie stark sie sind, wie gefährlich. Aus allen kommen wir mehr oder weniger lädiert wieder heraus, bis ein letzter Sturm uns in die Tiefe des Todes reißt.

Klingt nicht gerade einladend. Dabei sind eine Fahrt über das Meer, eine Flusskreuzfahrt, eine Segeltour. Leben ist immer beides: Erlebnis und Schönheit, aber auch Leid und Angst. Gibt es einen Ruhepol, eine sichere Bank, eine Garantie, dass Leben gelingt, dass die letzte Tiefe sich als Ankunft in einer sturmfreien Heimat erweist?

Die Botschaft aus dem Boot kommt vom Ruhenden selbst: Jesus garantiert, dass die Fahrt glückt. Auf ihn gilt es zu blicken, auf ihn zu hören, mit ihm im selben Boot zu sein: "Warum habt ihr solche Angst", fragt er damals die Jünger und heute uns: "Habt ihr noch keinen Glauben?" Vielleicht noch nicht, aber wir wollen ihn erbitten von Gott, von Jesus selbst.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn, 16. Juni 2024

SenfkörnerFoto: Krysztof Ziamek

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beim Senf geht es uns wohl so wie manchen Stadtkindern, die glauben, dass die Milch aus dem Tetrapack kommt, weil sie noch keine Kuh gesehen haben. So kommt für uns der Senf eben aus dem Glas oder der Tube. Einen Senfbaum habe ich noch nie wirklich gesehen.

Nun, es ist auch eigentlich kein Baum, sondern eher ein Strauch, der in Israel zumindest ganz wild wächst und im Garten sogar ein Unkraut darstellt, das wie Löwenzahn schier unausrottbar ist. Dieses Gewächs nun nimmt Jesus als ein Bild, um zu erklären, was er bringt, was mit seinem Kommen anbricht: Das Reich Gottes (vgl. Mk 4,26-34, Evangelium vom Sonntag).

Es ist nicht wirklich sichtbar dieses Reich, da es keine innerweltlichen Strukturen aufweist: keine Kandidaten zur Wahl aufstellt, keine Armee hält, keine Industrie hervorbringt, keine Krankenhäuser baut. Und doch ist es da: in den Menschen, in den Herzen, im Gutes-Sprechen und im hilfreichen Handeln, in der Sorge Gottes für alle auf Erden.

Es kann überall wachsen. Klein, wie es anfangs ist, wird es vom Wind irgendwohin geweht, von Mensch und Tier wie Staubkörner transportiert, und es wächst, wenn es auf fruchtbaren Boden fällt. Der allerdings ist notwendig: fruchtbarer Boden!

Das sind Menschen, Herzen, wache Gewissen, die dieses friedliche Gewächs einlassen. Ob etwas Unkraut ist, ist schließlich eine Frage der Definition: Da ist ein Strauch, aus ihm gewinne ich leckeren Senf, in seinen Zweigen finden viele Vogelarten Schatten und Nistgelegenheit. Warum ihn also nicht wachsen lassen?

Es ist nur ein Bild. Glauben, gelebte Nächstenliebe und Hingabe, Handeln nach dem Gewissen sind Kennzeichen für das Reich Gottes. Wo das geschieht, ist es schon angekommen und wir sind eingeladen, diesem friedlichen Bäumchen beim Wachsen zu helfen.

Es grüßt

Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Gott will das Gute, 9. Juni 2024

Freundliche Fraufreepik.com

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im Evangelium des 10. Sonntags im Jahreskreis (Mk 3,20-35) geht es viel um den Teufel. Er wird im Evangelium auch Beelzebul genannt, was so viel wie "Herr der Fliegen" heißt, also ein Wesen, das vom Unrat und dem Aas angezogen wird, ein Bild für das Böse und Schlechte.

Gibt es ihn denn wirklich, diesen Teufel? Wenn wir in die Welt schauen, auf all das Grauen und viele Unglück, dann möchten wir ihn schon dafür verantwortlich machen. Vielleicht auch, um uns selbst zu entschuldigen. Oder wir rücken Gott selbst in die Nähe Satans, ein böser Gott, der soviel Leid zulässt?

Doch Jesus entlarvt diese abwegigen Gedanken. Gott ist gut und will das Gute, der Teufel aber definiert sich dadurch, dass er das Gute schlecht und das Schlechte gut nennt: Abtreibung, Tötung eines menschlichen Wesens ist ein Menschenrecht (Frankreich!); einen alten und kranken Menschen die Spritze geben und ihn töten, ist ein Akt der Barmherzigkeit; Steuern zu zahlen und sich für das Gemeinwohl einsetzen, naiv und dumm, ein Staat wird sogar grundsätzlich abgelehnt; sich selbstlos für Menschen in Not einsetzen, wie es die Caritas und viele andere Hilfsorganisationen tun, wird belächelt und als Kampf gegen Windmühlen hingestellt, man soll das Leben doch lieber genießen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

Die Liste ließe sich wohl noch fortsetzen. Nein, der Teufel ist durchaus aktiv bis heute. Er verstärkt die bösen Neigungen im Menschen, alles was von Gott kommt, ist ihm ein Gräuel.

Man sollte das wissen, aber nicht zum Thema machen. Es geht vielmehr darum, die gute Wahl zu treffen, auf die Worte Gottes, die Worte Jesu, hören und danach zu handeln: "Was ihr dem geringsten meiner Brüder, der geringsten meiner Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan, habt ihr für Gott getan, letztlich auch für euch selbst!" (vgl. Mt 25), so drückt es Jesus aus und er hat recht.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Dreifaltigkeitssonntag: Macht alle Völker zu meinen Jüngern, 26. Mai 2024

Dreifaltigkeitbrumarotta auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

vielleicht wissen Sie, dass es vier Evangelien in der Bibel gibt, also vier Berichte über das Leben und Wirken Jesu in seiner Zeit. Drei sind recht ähnlich, sie haben wohl auch ein wenig voneinander abgeschrieben, der vierte, das Johannes-Evangelium, hat eine eigene Sprache und Reihenfolge, es unterscheidet sich stilistisch deutlich von den andern drei.

Trotzdem ist allen eins gemeinsam: Sie richten sich immer an eine konkrete Zuhörerschaft und - das kennt jede Rednerin und jeder Prediger - nach der muss man sich schließlich richten, wenn man will, dass die Leute einen in seinem Anliegen verstehen.

Matthäus, der im ersten Beruf Zolleintreiber und von der Herkunft Jude war, betreut eine Gemeinde, die aus gläubigen Juden besteht, die sich haben auf den Namen Jesus taufen lassen und die alle das Alte Testament mit seinen Texten aus dem Effeff kennen.

Aus seinem Evangelium wird am Sonntag, dem sogenannten Dreifaltigkeitssonntag, gelesen und zwar die letzten Verse (Mt 28,16-20). Da die letzten Worte lauten "...bis zum Ende der Welt", leitet sich davon auch die Redewendung ab: "Da ist Matthäi am Letzten", was so viel heißt, als dass etwas äußerst brenzlig ist, um nicht zu sagen vergeblich und nichts mehr zu machen.

Nun, was aber selbst diesen gebildeten jüdischen Zuhörern neu ist, es sind ja vor allem hier die Jünger Jesu angesprochen, ist, dass sie losgehen sollen zu andere Menschen und Völkern, um auch ihnen die Botschaft der Erlösung zu bringen, die Botschaft, die Jesus verkündet hat.

Wie sollen sie das machen? 1. durch ihr Leben und Wirken, ihre gelebte Liebe, besonders auch untereinander, sollen sie die anderen dafür begeistern, auch Jünger und Jüngerinnen Jesu zu werden. Dann würden sie sie 2. taufen und 3. in diesem Zusammenhang auch in allem unterweisen, was man wissen muss, um ein guter Christ zu sein.

Drei Schritte also, die irgendwie auch mit den Wirklichkeiten in Gott zu tun haben: 1. Der Geist Gottes bezeugt die Einheit und Liebe Gottes, der die Menschen fasziniert. 2. Die Taufe bewirkt, dass jeder und jede ein anderer Christus wird, ein Sohn, eine Tochter des Vaters im Himmel, der 3. als Vater der Schöpfer und Sinngeber alles Existierenden ist.

Gott ist einer, aber er ist in diesen drei Wirklichkeiten uns ganz wie je ein personaler Partner zugetan und bei uns, ja, "bis zum Ende, besser bis zur Vollendung dieser Welt".

Es grüßt
Pffarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Für mehr theologisch Interessierte: Dr. Clemens Pilar
https://www.youtube.com/watch?v=KTHNdkySa4g&t=12s

Pfingsten: Wo der Geist weht, 19. Mai 2024

PfingstenGerd Altmann auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

"Und schöne Pfingsten!", so hört man es in diesen Tagen. Freilich bin ich mir nicht ganz sicher, ob das, was gewünscht wird, dem, der es wünscht und der Person, der es gewünscht wird, überhaupt etwas sagt.

Denken die Menschen dabei an "Reineke Fuchs", das gedichtete Epos über den listigen Hühnerdieb, das mit den Worten einsetzt: "Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen, es grünten und blühten Feld und Wald…"? Denkt jemand daran, dass das Wort Pfingsten aus der griechischen Sprache kommt und eigentlich nur 50 heißt, eben 50 Tage nach Ostern? Denkt gar jemand an den Heiligen Geist, der in Form von Feuerzungen auf die Apostel und die Gottesmutter Maria am Pfingsttag im Jahr 32 (etwa!) herabkommt in dem Saal, wo sich Jesus vor seiner Hinrichtung mit den Jüngern zum letzten Abendmahl versammelt hatte?

Genau letzteres wird an diesem Pfingstsonntag und - in Deutschland - auch noch am Pfingstmontag gefeiert zumindest in den Kirchen in unserem Land.

Wer oder was aber ist der Heilige Geist? Die Wallfahrt der Caritas am 15. Mai zur Wechselburg bei Rochlitz hat mir deutlich gemacht, dass wir eine bunt gemischte Truppe sind. Christen, katholisch und evangelisch, aber inzwischen auch ein wachsender Anteil von aktiven Mitarbeitern, die keiner Glaubensrichtung angehören, in deren Leben, Kindheit und Erziehung Religion keine Rolle gespielt hat. Diesen sind viele Rituale, viele Inhalte des Glaubens wenig oder gar nicht vertraut. Deshalb möchte ich ab heute gern mit dem Evangelium des jeweiligen Sonntags auch immer einen Aspekt des christlichen Glaubens und damit Wirklichkeitsverständnisses kurz erklären.

Pfingsten also, aber was oder wer ist der Heilige Geist?

Der christliche Gott ist - mit unseren Worten gesprochen - ein "soziales Gebilde", eher einer Familie vergleichbar als einem einsamen, gar despotischen Herrscher. Vater und Sohn und der Heilige Geist stellen drei Personen vor, die in so tiefer Einheit und in einem so innigen Austausch untereinanderstehen, dass sie den einen untrennbaren Gott als Gemeinschaft bilden. Schafft Gottvater diese Welt, tun Sohn und Geist mit, erlöst Jesus die Menschheit am Kreuz, so tun es Vater und Geist mit ihm, sendet Jesus nach seiner Himmelfahrt den Geist, so sind in diesem auch der Vater und der Sohn mitgegeben, ähnlich wie das Kind, die Kinder in der Familie alles von Vater und Mutter mitbringen und empfangen haben.

Der Geist soll uns im Leben leiten, er ist letzter Ursprung all unserer "guten Ideen" und er ist hoffentlich auch immer der gute Geist, der unser Miteinander belebt und auszeichnet.

Also in diesem Sinne: "Schöne und gesegnete Pfingsten"!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                                      
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Für mehr theologisch Interessierte: Clemens Pilar https://www.youtube.com/watch?v=LbilWCfdJlg

Aufgefahren in den Himmel, 13. Mai 2024

HimmelfahrtDimitris Vetsikas auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website!

Was verbindet den Evangelientext zum Fest "Christi Himmelfahrt" (Mk 16,15-20) mit dem des 7. Sonntags in der Osterzeit (Joh 6a.11b-19), die im Abstand von drei Tagen aufeinander folgen?

"Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!" (Mk 16,15) ist der summarische Sendungsauftrag an die Jünger und damit auch an uns heute. Wie aber soll diese Verkündigung geschehen? Das erklärt Johannes:

1. Die Einheit der Seinen im Namen Jesu soll dieses Zeugnis geben (Joh 17,11).

2. Das Wort, das Jesus verkündet hat, soll weitergegeben werden (Joh 17,14).

3. Jesus bittet den Vater, dass die Jünger sich in der Welt nicht verlieren (Joh 17,15f.).

4. Sie sollen in der Wahrheit leben und diese bezeugen (Joh 17,17).

5. Jesus ist in den Himmel aufgefahren, jetzt sollen seine Jüngerinnen und Jünger seine Sendung fortsetzen. (Joh 17,18.)

Es kennzeichnet einen Christen, dass er ganz in dieser Welt lebt, aber sich doch ganz von ihr unterscheidet. Caritas ist weder erotische, noch amoröse, noch nur freundschaftliche Liebe. Es ist die Liebe Jesu Christi, Liebe der Lebenshingabe, Liebe, die Gegenliebe erweckt und Zeichen seiner Auferstehung ist, aus der jeder und jede von uns lebt.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin 
Caritasrektor                                                       
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Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=N_NlT1vSueM

"Ich habe euch Freunde genannt!" 5. Mai 2024

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Vor zwei Wochen musste ich einen Freund zu Grabe tragen. Die Familie wünschte sich von mir die Predigt, da sie wusste, dass wir seit vielen Jahren befreundet waren. Ist Freundschaft solch ein hohes Gut? Nun, wenn wir die Worte Jesu im Sonntagsevangelium hören, müssen wir diese Frage wohl bejahen: "Ich habe euch Freunde genannt.", heißt es da (vgl. Joh 15,15, in: Joh 15,9-17).

Die Freundschaft ist bei Jesus eng an Sein Gebot gebunden, das er ja auch das Neue Gebot nennt: "Das trage ich euch auf, dass ihr einander liebt." (Joh 15,17 hier und an vielen anderen Stellen bei Johannes). Freundschaft ist eine Form der gegenseitigen Liebe, die Ehrlichkeit, Offenheit, gegenseitiges Vertrauen einschließt.

Ehepartner sollten zunächst und vielleicht vor allem Freunde sein. Freundschaft beinhaltet auch eine Freiheit dem anderen gegenüber, die kein schiefes Abhängigkeitsverhältnis akzeptiert.

Geschwister sollten Freunde sein. Neid und Missgunst haben hier keinen Platz. Freundschaft geht bis zur Lebenshingabe. Die älteren unter uns kennen auch den Missbrauch des Begriffs Freundschaft, wie er unter den "Bruderländern" im sozialistischen System gefordert, ja diktiert wurde. Doch auch heute sind wir schnell dabei andere Freunde zu nennen, die nur Kumpels sind, von denen wir uns was versprechen, von denen wir - auch politisch - abhängig sind.

Das Maß der Freundschaft bleibt Jesus selbst. Er ist unser Freund, und wir dürfen uns seiner Freundschaft würdig erweisen.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin                                                        
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=Ctczj4TVv4w

Reben am Weinstock, 28. April 2024

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Bilder sagen oft mehr als Worte ausdrücken können. An meinem Wohnsitz in Radebeul habe ich sie tagtäglich vor Augen: die Weinstöcke und zur Erntezeit auch deren Reben. Rebe und Weinstock bilden eine untrennbare Einheit. Nur der immer wieder beschnittene und umhegte Weinstock bringt gute Reben hervor und keine Rebe könnte wachsen, wenn sie nicht am Weinstock bliebe, von dem sie alle Nahrung empfängt.

Das Ich-bin-Wort Jesu vom Sonntagsevangelium (Joh 15,1-8) drückt genau diesen Zusammenhang aus: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben" (V. 5). Wir haben Erstkommunion am Sonntag. Die Kinder werden auf unser Kreuz schauen und an diesem Kreuz hängt - anders als gewöhnlich - kein Corpus Jesu, sondern ein Weinstock. Doch alle verstehen, was gemeint ist.

Jesus wird jeder der Kinder nähren mit seinem Leib im Brot des Lebens. Wenn die Familie über dieses Fest hinaus die Verbindung zur Kirche, zur eucharistischen Gemeinschaft der Gemeinde nicht abreißen lässt, wird der junge Mensch reifen und Rebe am Weinstock Christi bleiben, ja Frucht bringen.

Überhaupt geht es Jesus um die Früchte, die wir bringen, wenn wir einfach mit ihm vereint bleiben. Es geht nicht um zusätzliche Leistungen, um Werke, die uns als gute Menschen ausweisen. Ein liebender Mensch bringt Frucht, weil Liebe eben nur dieses eine bewirkt: Früchte der Liebe.

Wenn Sie die nächsten Trauben im Supermarkt kaufen, greifen Sie gerne dieses Bild und diesen Vergleich auf!

Es grüßt
Pfarrer  Dr. Andreas Martin                                                        
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Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=Ymlx6mYsO2g

Der Auferstandene ist kein Gespenst, 14. April 2024

GespenstVilius Kukanauskas auf pixabay.com

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Die Auferstehung selbst hat niemand gesehen. Was die Jünger und davor noch die Jüngerinnen, u. a. Maria Magdalena, entdecken ist das leere Grab. Aber was sagt das? Haben die Jünger den Leichnam Jesu gestohlen, um so dessen Auferstehung vorzutäuschen? Diese Erklärung verbreitet der Hohe Rat, um die Sache kleinzureden. Doch die Jünger wissen es besser. Ihnen begegnet eine Erscheinung, nur wissen sie nicht recht, ob das wirklich ihr Jesus von vor der Hinrichtung ist. Totengeister wurden in Israel gefürchtet, Traumgesichte kamen vor. Bist du wirklich unser Jesus?

Das Evangelium des Sonntags (Lk 24,35-48) zeigt eine weitere Erscheinung des Herrn nach seiner Auferstehung. Wieder zweifeln die Jünger. Doch in drei Schritten macht "das Gespenst" deutlich, dass es eben keines ist:

1. Jesus zeigt ihnen seine durchbohrten Hände und Füße. Mag sein Äußeres auch verändert sein, vielleicht seine Gesichtszüge verklärt und nicht recht auszumachen, so sind diese Zeichen der Folter und Marter doch eindeutig.

2. Jesus verlangt etwas zu essen und isst gebratenen Fisch vor ihren Augen. Das konnte kein Totengeist sein. Gespenster mögen auch durch geschlossene Türen gehen, aber dass sie essen, ist unmöglich.

3. Jesus spricht davon und sie spüren es: Er ist jetzt in ihrer Mitte. Es geht eine Wärme und Freude von ihm aus. Erleuchtung in Bezug auf die Schriften des Alten Bundes, die sie gut kennen und nun neu verstehen. Der Geist Gottes erfüllt ihre Herzen.

Gerade diese dritte Seinsweise des Herrn, des Auferstanden kann auch uns heute tief erfüllen, wenn wir uns auf die Begegnung mit ihm einlassen. Wir werden spüren, wir laufen keinem Phantom nach, sondern der Herr ist bei uns, in uns, er geht mit uns in dieser österlichen Zeit und alle Tage unseres Lebens.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                        
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=BZkX64R_EHM

Weißer Sonntag: Friede sei mit euch! 7. April 2024

Weißer SonntagGido Pico auf pixabay.com

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Es mag an der gegenwärtigen weltpolitischen Lage und auch an manch drängenden Problemen im eigenen Land liegen, dass uns ein Wort des Evangeliums vom sogenannten "Weißen Sonntag" sofort ins Auge sticht. Jesus tritt bei verschlossenen Türen in den Versammlungsraum der Jünger und sagt als ersten Satz, geradezu als Begrüßung: "Friede sei mit euch!" (in Joh 20,19-31 der erste Vers).

Es bleibt sogar nicht nur bei diesem einmaligen Wunsch. Jesus wiederholt die gleichen Worte, nachdem die Jünger den ersten Schreck überwunden haben und sie große Freude erfüllt. Und ein drittes Mal hören die Jünger den Friedensgruß Jesu eine Woche später, als Thomas auch bei ihnen ist, derjenige, der sich Beweise dafür wünscht, dass das vermeintliche Gespenst wirklich Jesus ist, der Auferstandene.

Der Wunsch nach Frieden - gleich dreimal ausgesprochen, fast beschworen - wie sehr ist er bis heute eine Sehnsucht der Menschheit geblieben. Eigentlich wünschen sich die meisten Menschen Frieden. Sind es also nur einige Störenfriede, die ihn immer wieder in weite Ferne rücken lassen?

So einfach scheint es nicht zu sein. Die Wurzel für Unfrieden ist wohl in unser aller Herzen, hartnäckig wie die des Löwenzahns will sie sich nicht ausjäten lassen. Menschliches Bemühen muss hier immer wieder scheitern.

"Lernt von mir", sagt Jesus an anderer Stelle, "denn ich bin gütig und von Herzen demütig" (Mt 11,29). Güte und Demut als erste Schritte hin zum Frieden? Ja, denn Güte gönnt dem nächsten sein Glück, seinen Besitz, sein Sein, und Demut lässt uns, wie Paulus sagt, den andern höher einschätzen als uns selbst (vgl. Phil 2,3). Wie sollte da nicht Frieden werden?

Auch ich wünschen Ihnen österlichen Frieden und aller Welt den Frieden Gottes. Weiterhin eine frohe und friedliche Osterzeit wünscht

Pfarrer Dr. Andreas Martin  
Caritasrektor                                                       
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Clemens Pillar: Johannes 20, 19-31 / 2. Sonntag in der Osterzeit, Lesejahr B (youtube.com)

Ostern: Grab und Auferstehung, 31. März 2024

OsternFoto: Thomas auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

welches Evangelium Sie am Ostersonntag hören werden, kann ich nicht sagen. Es gibt eine Auswahl. Doch der Bericht, wie Petrus und der Jünger, den Jesus liebte, Johannes also, zum Grab eilen, ist beeindruckend. Der eine ist schneller, gibt aber dem andern die Möglichkeit, als erster in das Grab zu schauen.

Dieser Leichnam wurde nicht geraubt oder weggeschleppt. Die Grabbeigaben sprechen eine andere Sprache. Da ist ein Tuch sorgfältig zusammengelegt. Ein Tuch, das dem Toten auf das Antlitz gelegt worden war, um es zu bedecken.

Ostern heißt neues Leben, das, was tot war, ist zum Leben erwacht, ist lebendig geworden, ist Leben geworden. Lasst uns dieses Leben feiern, lasst uns dieses Leben leben!

Jesus Christus ist der Lebendige, er ist auferstanden von den Toten. Es mag wie eine  Totenfeier wirken, aber es ist die Auferstehung unseres Herrn, Jesus Christus.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Clemens Pilar, Ostersonntag, Johannes 20, 1-10 (youtube.com)

Palmsonntag: Die Salbung. 24. März 2024

SalbungSilvia auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Der Palmsonntag als der 6. Sonntag in der Fastenzeit hat zwei Teile. Der Eucharistiefeier vorgeschaltet ist die sogenannte Palmprozession, die natürlich in unseren Landen mit anderen Zweigen ausgestaltet werden muss, denn so wie bei uns keine "Zitronen blühen", wachsen ja auch keine Palmen unter der nördlichen Sonne.

Es wird in diesem ersten Teil auch das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem gelesen. Hosannarufe begleiten ihn, und leider sind es dieselben Menschen, die wenige Tage später "Kreuzige ihn!" rufen werden.

In der Messfeier selbst wird dann dem Lesejahr entsprechend die Passion vorgetragen als Evangelium. Es ist in diesem Jahr die nach Markus, also die kürzeste, die aber eingangs ein besonderes Ereignis schildert, das Jesus selbst mit dem Satz kommentiert: "Auf der ganzen Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man auch erzählen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis." (Mk 14,9 aus Mk 14,1-15,47). Wer ist sie und was hat sie getan?

Jesus ist bei einem Freund zu Gast. Da tritt eine nicht näher bezeichnete Frau von hinten an ihn heran und zerbricht über seinem Kopf ein Salbgefäß und kostbares Nardenöl ergießt sich über sein Haupt. Es sei echtes Nardenöl gewesen, wird betont, wobei hier nicht das typische griechische Wort für echt im Sinne von wirklich verwendet wird, sondern ein Wort im Sinn von "Öl der Treue, Öl, das das volle Vertrauen ausdrückt". Es hat einen ungeheuren Wert, soviel wie einer in einem Jahr verdienen kann. Diese "Verschwendung" wird von den Umstehenden gerügt, aber es stellt die eigentliche Salbung Jesu zum Messias dar, denn die Frauen, die später an sein Grab kommen, um den Leichnam zu salben, werden ihn gar nicht mehr vorfinden, denn er ist auferstanden.

Die zweite Besonderheit an dieser Salbung ist, dass diese Frau es völlig selbstlos tut. Sie erwartet keine Heilung von Jesus, sie will keine Bezahlung, sie will ihre reine, echte Liebe zu ihm ausdrücken, die er dann uns allen am Kreuz erweist und beweist. Das ist auch der Grund, warum sie durch die Jahrhunderte mit ihrer Geschichte im Markusevangelium verkündet wird.

Christsein heißt selbstlos lieben, Hingabe zu leben bis zum Kreuz und auf diesem Weg Leben, Auferstehung in diese Welt zu bringen.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin 
Caritasrektor                                                      
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Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=s2_iK-lh-eM

5. Fastensonntag: Das Schicksal des Weizenkorns, 17. März 2024

WeizenkornKlaus Beyer auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

"Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht." (Joh 12,24, in: Joh 12,20-33 Evangelium des sogenannten "Passionssonntag", der 5. in der Fastenzeit).

Das doppelte Amen kündigt an, dass der folgende Satz absolut gültig ist und nicht umgedeutet werden darf. Jesus weist auf sein eigenes Schicksal hin, den Tod am Kreuz, der sich aber sehr wohl in seiner Auferstehung vollenden wird, und er sagt jedem seiner Nachfolgenden, jedem Jünger, jeder Jüngerin: So und nicht anders kommst du zum Leben und nur so kannst du das Leben Gottes in dieser Welt weitergeben und bekannt machen.

Nun, jemand bemerkte, dass ja das Weizenkorn so richtig gar nicht stirbt. Es macht ähnlich der Raupe eine Metamorphose durch. Was eben noch einem kleinen und leblosen Steinchen glich wandelt sich im feuchten Boden zu einem Gebilde, das Wurzeln treibt und einen Halm und dann die Ähren ausbildet mit neuen zahlreicheren Weizenkörnern.

Lebenshingabe etwa im karitativen Bereich ist doch eben das: Im Dienst an den Menschen mache ich eine Verwandlung durch vom Haben zu Sein, vom Schauen auf mich zum tätigen Dienst im Angesicht der Not des Nächsten.

Lebenshingabe in der Familie bedeutet eine Änderung der Blickrichtung hin auf den geliebten Menschen, auf die Bedürfnisse der Kinder, die Sorge um unsere Eltern und Alten.

Ein liebender Mensch erfährt einen Wandel: Sein Gesicht leuchtet, seine Züge drücken Anteilnahme aus, seine Bewegungen gewinnen sowohl an Weichheit wie an zupackender Kraft.

Es gilt, eine Weizenkornkarriere zu machen, das zum Leben führende Schicksal des Weizenkorns zu bejahen!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
E-Mail: 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

4. Fastensonntag: Freue Dich! 10. März 2024

LaetareAnastasia Borisova auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

"Laetare! - Freue dich, Stadt Jerusalem, seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart. Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung." So der Eingangsvers des 4. Fastensonntags, der eine Zäsur innerhalb der Fastenzeit bildet. Katholisch, das heißt sowohl-als auch. Fasten, Buße tun, Almosen geben - ja, aber auch: die Freude am Glauben nicht vergessen, die Sonntage in der Fastenzeit sind ausgenommen vom Fasten (es würden nämlich sonst mehr als 40 Tage herauskommen, zählen Sie mal nach von Aschermittwoch bis Karsamstag!), das letzte Wort ist ja nicht der Tod Jesu, sondern seine Auferstehung.

Im Evangelium vergleicht sich Jesus mit der Kupferschlange des Mose, die dieser in der Wüste aufrichtet, damit die Israeliten, die von Giftschlangen gebissen wurden zu ihr aufblicken und so nicht sterben müssen.

Jesus ist der, zu dem es aufzublicken gilt, im Vertrauen, in der Vorfreude auf Rettung und Erfüllung. Er bezeichnet sich auch als das Licht, das uns leitet und zum Heil führt. Der Sonntag Laetare will uns erinnern, dass wir auf dem Weg sind gerade in dieser vorösterlichen Fastenzeit, auf dem Weg zur Freude, zur Fülle des Lebens.

Fasten ist kein Selbstzweck, keine Selbstbestätigung, wie gut ich mal auf was verzichten kann. Fasten ist das Frei- und Leerwerden, damit Er einziehen kann, der König unseres Herzens, wie wir es am Palmsonntag feiern werden, wenn er in seine Stadt einziehen wird.

Trinken Sie zu Laetare ruhig gern ein Glas Wein, tun Sie sich und Ihren Lieben etwas Gutes, feiern Sie im Herzen schon ein kleines Osterfest. Christus ist ja ohnehin schon auferstanden, leben auch wir als Auferstandene!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin 
Caritasrektor                                                       
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Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=MGzsRmfIlm4

3. Fastensonntag: Zum Tempel hinaus, 03. März 2024

TempelReijo Teleranta auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Wir kennen die Redewendung, dass da einer, eine zum Tempel hinausfährt oder eben einer schwierigen Situation entflieht: Weg war er, zum Tempel hinaus!

Wer hätte gedacht, dass sich auch diese Sprechart auf die Bibel bezieht. Die Szene des Sonntags ist doch recht eindrücklich (Joh 2,13-25): Jesus erregt sich derart über die Händler und Schacherer im Tempelvorhof, die ihre Geschäfte machen mit den Opfertieren, die nur mit einer speziellen Münze bezahlt werden konnten, dass er all diese Leute einfach davonjagt, ja sogar Sachschaden anrichtet, indem er ihre Tische umstürzt.

So haben wir ihn noch nie erlebt, so außer Rand und Band. Was ist in ihn gefahren? Der "Eifer des Herrn", heißt es, treibt ihn an. Jesus brannte so sehr für die Sache Gottes, für den Auftrag seines Vaters, dass es ihm fast unerträglich war, Menschen zu erleben, die noch mit dem Heiligsten Geschäfte machten.

Caritas muss von ihrer Hände Arbeit leben, Caritas muss rechnen: Mitarbeitende müssen auskömmlich bezahlt, Häuser und Arbeitsmittel erhalten werden. Eine Caritas, die sich nach und nach verschuldet, könnte eines Tages keinem mehr helfen. Und doch! Das Heilige darf nicht aus dem Blick kommen. Bei einer Fortbildung mit meist nicht getauften Erzieherinnen und einigen Erziehern in Kindertagesstätten der Caritas hörte ich immer wieder, dass sie alle gern bei der Caritas arbeiten und man sehr wohl den wohltuenden Unterschied spüre im Umgang mit den Kindern und im Umgang mit den Mitarbeitenden.

Wenn das so ist, brauchen wir die "Geißel Jesu" nicht fürchten. Auch er wusste, dass Geld und Besitz seinen Sinn hatte, aber es muss ein dienender Einsatz sein, nicht Profit, sondern pro Vita für den Menschen!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
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Clemens Pilar: Johannes 2, 13-25  /3. Sonntag in der Fastenzeit, Lesejahr B (youtube.com)

2. Fastensonntag: Hütten bauen, 25. Februar 2023

Hüttenfreepik.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Es ist zwar ein alter Witz, aber ich finde ihn immer wieder gut. Petrus und die Brüder Jakobus und Johannes sind mit Jesus auf dem Berg, wohin er sie mitgenommen hat, um ihnen sozusagen "Nachhilfe" in Dingen Messias, Reich Gottes, Auferstehung zu geben (Mk 9,2-19).

Dann kommt es zu einer Vision: Jesu Kleider werden weiß wie Schnee und Moses sowie der Prophet Elija erscheinen und sprechen mit dem verklärten Jesus. Die drei Jünger sind wie vom Donner gerührt und verwirrt. Aber der immer vorpreschende Petrus ergreift das Wort und sagt: "Herr lass uns drei Hütten bauen, eine für dich, eine für mich und ein Bierzelt!" - Das war der Witz ;)

Aber ernstlich: Wo richte ich mich ein? Der erste Buchstabe der hebräischen Bibel ist das Bet, was soviel wie Haus bedeutet. Gott hat uns ein gemeinsames Haus gebaut, diese Welt. Aber bedeutet das, dass wir uns hier einrichten? Geht es nicht um die Wohnungen, die "Hütten" im Himmel, von denen Jesus z.um Besipiel Johannesevangelium (Joh 14,2) spricht?

In der Verklärung nimmt Jesus das vorweg, was er allen Menschen, allen Gläubigen verheißt: ein Leben beim Vater als dessen geliebte Kinder, so wie es dann die Stimme aus der Wolke auf dem Berg ausdrückt: "Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören."

Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir immer etwas bauen müssen, doch sollten wir dabei bedenken, jeden Stein, den wir auf den anderen schichten, jede Fuge, die wir schließen, und jedes Richtfest, das wir feiern - all das immer im Bewusstsein zu tun, dass es vorläufig bleibt und dass es, wenn es zur Ehre Gottes geschieht, ein Bau ist, den der Herr in ein Himmelgebäude, unsere ewige Wohnstatt, verwandeln will und kann.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                      
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Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=vjcy1ko1Nis

Österliche Bußzeit: Asche zu Asche? 18. Februar 2024

AschekreuzGrzegorz Krupa auf piabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

haben Sie das Aschekreuz empfangen? Aschekreuz? Was ist das denn für ein Symbol? Verweist das nicht auf Zerstörung, Untergang, Tod? Asche zu Asche, Staub zu Staub?

Ja und nein. Jesus wird in die Wüste geführt. Wüste, das ist Sand, Asche, Staub… das Reich des Bösen. 40 Jahre durchlief das Volk Israel die Wüste, 40 Tage lief der Prophet Elija bis zum Berg Horeb, 40 Tage fastete Jesus, bevor er seine Sendung begann. Was ist seine Sendung?

Jesus will, dass wir den Willen des Vater erfüllen. Er ist Mensch geworden, um vorzuleben, wie Menschsein geht, wie es geht, dass wir den Willen des himmlischen Vaters erfüllen.

Es geht darum, jeden Tag neu zu fragen, was Gottes Wille für mich hier und heute ist. Fastenzeit kann helfen, diese wichtige Frage zu klären, diese Übung  und Praxis täglich zu vollziehen.

In einer seiner Predigten sagt Jesus, dass wir Gutes tun sollen. Die linke Hand soll dabei nicht wissen, was die rechte tut. In der Hirnforschung weiß man inzwischen, dass die linke Hirnhälfte für das rationale und analoge Denken zuständig ist: Was bringt mir das? Wozu soll ich diesem Individuum helfen? - Die rechte Hemisphäre des Gehirns ist intuitiv, "aus dem Bauch heraus". Ok. Da ist einer, der braucht Hilfe, also helfe ich! Möge die linke nicht wissen, was dir rechte tut!.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
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Clemens Pillar: https://www.youtube.com/watch?v=Q0RZ7UKq11I

Über Herz und Masken, 11. Februar 2024

FaschingDennis Becker auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Die "tollen Tage" liegen vor uns, ebenso die Fastenzeit. Die Geschichte von der Heilung eines Aussätzigen im Sonntagsevangelium (Mk 1,40-45) scheint so gar nicht in diesen Zusammenhang zu passen. Und doch: Ist nicht Aussatz eine Maske, ein weißer todbringender Belag auf einem geschlagenen Menschen und demaskiert die Heilung durch Jesus nicht die menschenverachtende Praxis der religiösen Elite, einen solchen Kranken auszusetzen, als unrein zu erklären?
Lesen Sie gern das folgende Karnevalsgedicht, das über Herz und Masken spricht;)

Masken

Masken sind ein alter Brauch, verdecken vieles - nicht den Bauch!
Masken trugen schon die Alten - wollten Göttergunst erhalten!
Masken gaben Klang dem Ton, wirkten wie ein Megaphon
Auf dem griechischen Theater: Ödipus ersticht den Vater!
Denn wär dieser nicht maskiert, wäre ihm auch nichts passiert.

Ref. Maskenball, Maskenball, Masken sieht man überall. Setz die Maske aufs Gesicht, denn aufs Herz gehört sie nicht!

Maske ist das Pokerface, woran ma is, ma äämt nich weeß!
Maske ist die fromme Mine, die hochgeht auf der Mobbingbühne
Da gibt es Tote dort und hier, und Sieger bleibt das Masketier.
Ja, Masken sind nicht immer gut, wenn man damit verhüllen tut,
was eigentlich soll an den Tag: Enthüllung als Befreiungsschlag! (Ref.)

Masken gibt’s zum Arbeitsschutz, zu bösem und zu frommem Nutz
Masken lassen frei uns schnaufen, manche schützen vorm Ersaufen,
doch auch hier sei achtgegeben, ohne Schlauch kost´s glatt das Leben
des zu untief abgetauchten, wo wir ihn doch grad noch brauchten.
Masken sind ein Zwiegesicht, was vorn und hinten, weiß man nicht. (Ref.)

Masken legt man sich aus Gurken, auf dieselben, oh ihr Schurken,
aus der Damen Schönheitstreben wollt ihr euren Spott beleben?
Manchmal hat´s doch schon Effekt, wenn der Eh´mann sich versteckt,
weil er diese blasse Scheene, nicht erkennt als seine Lene,
die durch Lotion und Pomade aufgeputzt im höchsten Grade. (Ref.)

Maske ist die Politik, Maske das Geschwätz vom Glück,
das wie ´ne gebratne Taube flattert in die letzte Laube
des kleinen Steuerzahlers flugs, - denkste! - es war alles Jux.
Der liegt barfuß bis zum Kopf, demaskiert, der arme Tropf,
blut- und steuerabgesenkt, wartend, das ihm wer was schenkt. (Ref.)

Masken in der Religion, warte mal, das hatt’mer schon,
Bei den Wilden und Schamanen, bei den weiblich Untertanen,
die sich müssen stets verhüllen unter Lappen, Schleiern, Tüllen.
Wie schaut es wohl darunter aus, junge Schönheit oder Graus?
Trifft Rahel oder Lea mich? - Der Schleier fiel und mit ihm ich! (Ref.)

Und dann kam die Pandemie! - Viren drohten Mensch und Vieh!
Masken sollen uns beschützen, manche zweifeln, ob sie nützen.
Doch man machte sie zur Pflicht, nur zu kaufen warn sie nicht!
Alles wurde nun zur Binde: alte Socken, Schals, auch Rinde.
Oh, da kommt die Polizei! - mit Filzer drauf: F-F-P-2. (Ref.)

Nein, die Maske hat auch Gutes, darum seid nur frohen Mutes
Wenn zur faschingsvollen Zeit, das Gesicht deckt dieses Kleid.
Denn es gibt für kurze Stunden, seinem so verhüllten Kunden
das Gefühl, ganz frei zu sein, mal zu keckern, mal zu schrein,
ohne das der Chef noch Gatt´, uns vors Maul klebt Blatt um Blatt. (Ref.)

Die Maske, bleibt sie äußerlich, mal fehlt sie, mal beschützt sie dich,
mal schenkt sie eine schöne Zeit, der Freud und Ausgelassenheit.
Doch legt sie wie ein Schleier sich, aufs Herz, dann gibt es einen Stich,
Die Liebe sickert aus dem Loch und Stöhnen bleibt des Menschen Joch.
Leg die Mask’ nur aufs Gesicht, denn: Nein! Aufs Herz gehört sie nicht! (Ref.)

(schon für den kommenden Aschermittwoch!)

Wer fastet, - und das meint Gott so -, der salb´ sich und schau drein ganz froh!
Damit man ihm nicht anerseh´, es mangle Bier und Pralinee,
Denn Gott allein soll in der Kammer erblicken Deinen Fastenjammer.
Ach wär´s bei uns doch ebenso, denn Fasten macht uns wirklich froh,
wer aus Liebe übt Verzicht, braucht nicht mal eine Maske nicht! (Ref.)

Es grüßt ganz unmaskiert und herzlich
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                        
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Zum Evangelium des Sonntags Clemens Pilar:        
https://www.youtube.com/watch?v=-zrZPLzvbGM

Dem Nächsten dienen, 4. Februar 2024

DienenStockSnap auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Eine der ersten Taten Jesu ist es, die fieberkranke Schwiegermutter des Petrus zu heilen, scheinbar, damit sie ihn und die Jüngern anschließend bedient (Mk 1,29-39). Doch die griechische Sprache kennt zwei Worte für dienen: das erste bezeichnet den Sklavendienst, und das steht hier nicht. Die Schwiegermutter ist vielleicht die erste, die noch vor den Jüngern Jesu verstanden hat, um welchen Dienst es wirklich geht, den Gott von uns Menschen erwartet: den diakonischen Dienst, wir könnten auch sagen, den karitativen Dienst.

Aus freien Stücken und weil man ein liebender Mensch sein will, diene ich meinem Nächsten. Jesus sagt ja von sich selbst, dass er zu dienen auf diese Erde gekommen ist (Mk 10,45).

Er tut im Abendmahlssaal etwas, was die Jünger zutiefst irritiert. Er bindet sich eine Schürze um und beginnt ihnen die Füße zu waschen. Und es ist gerade der Schwiegersohn Petrus, der das nicht versteht und es zunächst nicht akzeptieren will.

Christsein ist dort authentisch und überzeugend, wo Wort und Tat in eins fallen. Mit einem vollmächtigen Wort hat Jesus im davor liegenden Evangelienabschnitt des letzten Sonntags einen unreinen Geist ausgetrieben, und indem er der Schwiegermutter die Hand reicht und sie aufrichtet, befähigt er sie zu dem Dienst, zu dem wir alle jeden Tag neu gerufen sind.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin                                                        
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Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=GPccUjlzNuI

Eine neue Lehre mit Vollmacht, 28. Januar 2024

Bibelpixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

wissen Sie was eine Neideitel ist? Nein. Nun, ich stamme aus dem Vogtland und da ist eine Neideitel ein Mensch, der sehr neugierig ist, um nicht zu sagen, sensationslüstern. Neuigkeiten haben etwas Faszinierendes: "Hast du schon gehört!" "Das muss ich dir erzählen." "Das haben sie in den Nachrichten gebracht."…

Im Evangelium des Sonntags (Mk 1,21-28) heißt es von dem, was Jesus lehrt: "Eine neue Lehre mit Vollmacht". Das Griechische kennt aber zwei Worte für neu: 1. Neos, wir kennen das aus Worten wie neoliberal, Neomarxismus…, also etwas, was es schon einmal in einer anderen Form gegeben hat, ein "Aufguss", ein "alter Hut" nur neu verpackt: "Nichts Neues unter der Sonne".

Kainós: überraschend neu, ganz neuartig. Und dieses Wort steht hier im Evangelium. Was Jesus zu sagen hat, ist so erstaunlich neu, dass die Menschen aufschrecken. Es macht, dass sich ein unreiner Geist, ein Dämon manifestiert. Wenn Jesus kommt und spricht, geht es nicht so weiter wie vorher. Umkehr, Umdenken ist angesagt.Was könnte das heißen? Nun z. B. jeden Tag so zu leben als wäre es die letzte Chance, etwas Gutes zu tun, als hinge alles davon ab, heute nur den Willen Gottes zu erfüllen. Wir könnten Gewohnheiten überprüfen, die vielleicht unseren Einsatz lähmen, weil wir uns in ein bequemes Leben einzulullen begonnen haben, stumpf für die Nöte unserer Nächsten. Ich könnte die Worte Jesu ganz dicht an mich heranlassen und ein "Folge mir nach!" wirklich tun.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
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Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=fnG0SHdbAPI

Der richtige Zeitpunkt, 21. Januar 2024

ZeitGerd Altmann auf pixabay.com

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Schon der heilige Augustinus hat sich Gedanken darüber gemacht, was eigentlich Zeit sei. Sie vergeht, ja, aber manchmal vergeht sie schneller, manchmal langsamer, so unser Erleben. Kann das aber sein? Wenn wir eine Uhr ticken hören - manchmal gibt’s das ja tatsächlich noch bei aller Digitalisierung ("Tickitalisierung?") - dann hören wir doch, das eine Sekunde so lang ist wie die andere!

Schon die Griechen wussten das und hatten zwei Worte für Zeit: Chrónos - Zeit, die mathematisch genau vergeht, Sekunde um Sekunde, Minute um Minute und Stund um Stund.

Dann aber gab es den Kairós, den Augenblick, auf den es ankam. Wie Chronos, war auch Kairós eine Gottheit, ein kahlköpfiger Alter mit einer Haartolle am Vorderhaupt. Bekam man ihn da zu fassen, so hatte man den Kairós ergriffen, verfehlte man ihn, so glitt man am kahlen Hinterhaupt ab.

Jesus verkündet nun im Sonntagsevangelium (Mk 1,14-20), das der Kairós mit ihm gekommen sei und man sich ihm zuwenden sollte, damit die Chance nicht vertan wird. Zwei Brüderpaare scheinen das zu verstehen, zumindest anfanghaft. Sie lassen alles stehen und liegen und folgen Jesus nach.

Hat Gott auch für mich im Neuen Jahr eine neue Aufgabe? Ist es der Kairós für mich, einen neuen Kurs einzuschlagen, alte Bahnen zu verlassen, mein Leben neu auszurichten auf ihn, auf das Evangelium Gottes, wie es im Text vom Sonntag heißt?

Nehmen Sie sich einen Moment, eine Chronos-Zeitspanne, um herauszubekommen, ob nicht gerade dies ein Kairós ist, Zeit zur Entscheidung, zum Neubeginn!

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin                                                        
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Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=fGtO5vU-O3A

Was sucht ihr? 14. Januar 2024

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Das neue Jahr hat begonnen. Wir haben Vorsätze gefasst. Vielleicht auch schon wieder aufgegeben? Eine Suchbewegung beginnt, zumindest in der Verkündigung des Evangeliums vom Sonntag (Joh 1,35-42). Zwei Jünger des Täufers Johannes folgen Jesus nach. Er erblickt sie und fragt - um ihretwillen: "Was sucht ihr?"

Was suchen wir am Beginn dieses Jahres, was suchen wir für unser Leben? Wem wollen wir begegnen, was wollen wir erreichen? Haben wir eine Vision für diesen nächsten Abschnitt in unserem Leben, von dem wir ja gar nicht wissen, wie lang er sein wird und was genau er bringen wird.

Ich habe mir beispielsweise vorgenommen, meine Zeit besser zu planen, nicht zu viele Termine anzusammeln, die mich dann stressen. Ich möchte den Menschen begegnen, die meinen Rat und meine Zuwendung wirklich brauchen; Kontakte zu Personen einschränken, die nur sich selbst suchen und mich dazu benutzen als bestätigenden Spiegel.

Ich möchte vor allem das tun, was Gott für mich will, weil nur er wirklich weiß, was ich brauche und was mir gut tut. Wird das gelingen? Ja, wenn Gott meine große Vision bleibt und ich ihn nie aus dem Blick lasse: im morgentlichen Gebet; in der inneren Zustimmung zu allem, was ich tue, weil er dabei sein will und soll; im liebenden Blick auf die Menschen, die mir begegnen, weil mir in ihnen immer in verschiedenster Weise auch Gott entgegenkommt.

Wir brauchen für unser Leben eine Vision und die heißt Gott, Mensch geworden in Jesus Christus. Er ist der noch heute lebendige Beweis, dass diese Vision lebbar ist.

Es grüßt
Pfarrer  Dr. Andreas Martin
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Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=pF2huN1ZKOA

Die Taufe Jesu, 7. Januar 2024

Taufe des Herrnpixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Kaum begonnen ist die Weihnachtszeit auch schon vorbei, nämlich mit dem Fest der Taufe Jesu (Mk 1,7-11). Gut, es ist wohl nicht verboten, den Christbaum oder auch die Krippe noch bis Lichtmess (2.2.) stehen zu lassen, aber liturgisch endet eben der weihnachtliche Festkreis mit diesem Sonntag.

Und das Evangelium von der Taufe Jesu enthält in nuce, im Kern, dann auch schon das gesamte Heils- und Erlösungsgeschehen: Jesus tritt in die Reihe der Sünder, die sich von Johannes am Jordan taufen lassen - am Kreuz wird er zwischen zwei Verbrechern hingerichtet, obwohl er selbst kein Sünder und schuldlos ist. Jesus wird getauft - Jesus stirbt am Kreuz. Er steigt aus dem Wasser empor - und er steigt aus dem Grab am Ostermorgen. Als er aus dem Jordan steigt, reißt der Himmel auf, so wie bei seinem Sterben der Vorhang des Tempels zerreißt und nun den Zutritt für alle zum Allerheiligsten frei gibt. Am Jordan kommt der Geist Gottes in der Gestalt einer Taube auf Jesus herab, Zeichen des Geistes Gottes, den Jesus am Kreuz aushaucht und seiner Kirche schenkt.

Schließlich erschallt eine Stimme aus der Höhe, die Jesus als den Sohn Gottes beglaubigt. Unter dem Kreuz wird ein römischer Zenturio diese Beglaubigung aussprechen.

Das Kind von Betlehem ist der Erlöser. Zu ihm sind die Weisen aus dem Morgenland gekommen, weil sie die Sterne in rechter Weise gedeutet haben, weil ihnen aus den Heiligen Schriften der Geburtsort des neuen Königs genannt wird und weil sie direkt von Gott durch einen Traum weitere Weisung für ihr Leben und Handeln erhalten.

So wollen auch wir mit diesem Kind, mit diesem unserem Herrn und Bruder, in das neue Jahr gehen, bereit uns unter unsere Brüder und Schwestern zu mengen und vielleicht auch ein wenig Heil in eine oft so heillose Welt zu bringen.

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
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Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=bW8kWEdDoOA

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