Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,
Prosit? Neujahr! Mindestens ein Fragezeichen. Nach all dem, was sich auch noch im Umfeld des Weihnachtsfestes ereignet hat, die furchtbare Wahnsinnstat von Magdeburg, der anhaltende Ukrainekrieg und vieles mehr, da ist einem gar nicht so recht zumute, auf ein Neues Jahr anzustoßen. Dabei ist der lateinische Gruß von einer tiefen Hoffnung getragen, dass uns das Neue, was da ja dann doch kommt, so oder so, nützen möge, für (pro) uns da sei (sit).
Am Sonntag nach Weihnachten wird das Fest der Heiligen Familie begangen und die Episode erzählt, als der zwölfjährige Jesus auf einer Wallfahrt nach Jerusalem, den Eltern verloren geht, weil er sich im Tempel mit Schriftgelehrten und gesetzeskundigen Erwachsenen verplaudert hat (Lk 2,41-52). Als er nach drei Tagen von Maria und Joseph wiedergefunden wird, gibt er zu seiner Rechtfertigung an, dass sie sich doch hätten denken können, dass er im Tempel, im Haus seines himmlischen Vaters, anzutreffen sei - wo denn sonst?!
Nun, wir wissen es, auch jede Familie hat ihre Probleme, ihre Sorgenkinder und all die Mühen und Misslichkeiten, die der Alltag mit sich bringt. Und trotzdem, was - wenn nicht die Familie - ist unser wichtigster Halt im Leben. Ja, auch der Glaube, das Vertrauen in Gott und seine Führung, doch auf der menschlichen Ebene ist die Familie erster Halt und immer wieder Zufluchts- und Heimatort.
Wäre es nicht ein guter und nützlicher Vorsatz für das kommende Jahr, hier wieder zu "investieren". Wir können als Einzelne keine Welt retten, vielleicht reicht unser Arm nicht mal über unser häusliches Umfeld hinaus. Doch unsere Familie können wir stärken, festigen und zu einem Hoffnungszeichen werden lassen. Nicht nur über der Familie in Betlehem ist ein Stern aufgegangen, der sogar Weise, Könige aus dem Morgenland zu ihr führt.
Auch jede unserer Familien kann für deren Mitglieder und darüber hinaus solch ein warmes Licht ausstrahlen. Ein wenig mehr Zeit mit den Kindern verbringen, öfters nach den alten Eltern schauen, Versöhnung mit den Geschwistern suchen. Auch so wird Frieden und Zusammenhalt in unserem Volk und Land. Prosit Neujahr und Gottes Segen!
Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351 79517590