Digitalisierung in der ambulanten Hospizarbeit
Ausgangssituation
Die Hospizdienste sind durch ehrenamtliches Engagement und viel persönlichen Einsatz einzelner Personen entstanden. Besonders wichtig war stets die Begleitung der Betreffenden, ihrer Zu- und Angehörigen und Freunde. Dies war immer von persönlicher Begegnung und Nähe geprägt.
Die Corona-Pandemie zu Beginn des Jahres 2020 hat dieses persönliche Begegnen und einander nahe sein von einem Tag auf den anderen unmöglich gemacht.
Aber gerade in dieser besonderen, für alle herausfordernden Situation, die Ängste und Unsicherheiten bei vielen Menschen ausgelöst hat, war Begleitung und Begegnung für manche Menschen besonders wichtig.
Es galt also kreativ zu sein und völlig unvorbereitet miteinander Lösungen zu finden, um trotz Einschränkungen für schwer kranke und sterbende Menschen und deren Freunde und Familien da sein zu können.
Als nach dem Lockdown Begegnungen wieder möglich waren, wurde sehr bald der Wunsch formuliert, Erfahrungen aus dieser Zeit zu dokumentieren und zu bewahren, aber auch Bestehendes weiterzuentwickeln und die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, um hier künftig besser vorbereitet und noch besser für die Menschen, die in einer derart herausfordernden Situation Rat und persönlicher Unterstützung bedürfen, da zu sein.
Ziel
Die erforderliche sächliche Ausstattung, wie z. B. weitere Mobiltelefone oder Tablets, ist vorhanden.
Ehrenamtliche sind in der Nutzung dieser Geräte unterwiesen und ermuntert, diese Möglichkeit der Kommunikation anzuwenden, unter Beachtung der gesetzlichen Regelungen und Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen.
Adressaten
Verantwortliche der ambulanten Hospizdienste (berufliche Koordinator_innen)
Aktivitäten
Gemeinsam mit den Verantwortlichen der ambulanten Hospizdienste werden im Qualitätskreis Hospiz die Erfahrungen aus der Zeit des Lockdowns zusammengetragen und bewertet. Miteinander werden alternative Kommunikations- und Begegnungsmöglichkeiten, die künftig zum Einsatz kommen könnten, benannt und beschrieben.
Dabei werden sowohl Schutzbedarfe, wie z. B. der Einsatz Ehrenamtlicher, die selbst einer Risikogruppe angehören, Personen in den Haushalten der Begleiteten, als auch das Bedürfnis nach persönlicher Nähe oder die Wünsche der Kranken, bestimmte Dinge/Aktivitäten in der verbleibenden Zeit noch einmal erleben zu dürfen, berücksichtigt.
Es werden der Ausstattungs- und Schulungsbedarf beschrieben und finanziell unterlegt.
Insbesondere die Investitionen in Technik und Ausstattung sollen durch gezielte Spendenakquise gedeckt werden.
Dafür bedarf es einer entsprechenden Planung und gezielten Aktionen in der Öffentlichkeit.
Im Ergebnis soll ein mehrstufiges Konzept zur Einführung und Umsetzung alternativer Kommunikation in den Diensten vorliegen. Dazu werden ein Investitionsplan, ein Schulungskonzept und eine Handlungsempfehlung für die Information der Partner in der Hospizarbeit (z. B. Krankenhäuser, Pflegeheime, Ärzte, Apotheken, Kirchgemeinden) und der Öffentlichkeit vorliegen.