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Geistliches Wort 2022 - Caritasrektor Dr. Andreas Martin

Gedanken für die Woche: Secondhand, 26. Juni 2022

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

TrödelmarktSabine Lange auf pixabay.com

hatte ich so auch noch nie gehört, den Begriff "Secondhand-Gläubiger". Hat mir aber gefallen, weil es auf den Punkt bringt, was ich an anderen, aber auch an mir selber immer wieder bemerke.

Ich hänge an dem alten Zeug, ich suche mir nostalgisch aus nur noch gebraucht erhältlichen Dingen etwas "Schönes" aus.

Wenn im Sonntagsevangelium von drei Berufungserzählungen berichtet wird (Lk 9,51-62), dann betrifft das gerade diese Thematik: Christsein ist niemals second-hand. Nachfolge ist first-hand, sollte immer aus erster Hand geschehen.

Der erste will zwar mit Jesus gehen, hat aber blauäugige Vorstellungen von einer falschen Geborgenheit, einem traditionellen Zuhause, einer im Schatten Jesu gut dotierten Stelle. Jesus als Brotherr, Arbeitgeber und Rundumversorger. Nein, sagt der, wer mit mir geht, ist stets in Bewegung, ist immer auf Achse, will mit mir zu den anderen gehen.

Der zweite wird von Jesus selbst angesprochen: Doch statt ihm nachzufolgen, will er zuerst zurückgehen in die eigene Familie und Dinge absichern im "Tod der Vergangenheit". Tradition ist o.k., aber nicht wenn sie zu Starre und Unbeweglichkeit führt. Christsein ist mit Jesus gehen, der in seiner Kirche lebendig ist, die aus Schrift und Tradition lebt und hilft das rechte Maß zu finden.

Der dritte schließlich hat auch die Tendenz zurückzublicken, was er alles zurücklässt, was es ihn kostet, zu verzichten und mit Jesus zu gehen… Nein, vertrau mir, sagt der, ich bin deine Zukunft, ich habe dich ins Leben gerufen, was du bist und was du hast, verdankst du ohnehin mir. Warum willst du dich nicht ganz auf mich einlassen?!

Scond Hand ist in Ordnung, wenn wir alles aus der Ersten Hand Jesu empfangen, dann arbeiten wir Hand in Hand, Jesus und ich zum Heil, zur Freude der Welt!

Dazu wie immer lohnend Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=Qvel7KzwKFM

Es grüßt
Pfarrer  Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                        
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Brot des Lebens, 19. Juni 2022

BrotvermehrungThoma B. auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Fronleichnam! Oh, was war das doch gleich? Nun, mit dem Pfingstfest können viele schon nicht mehr viel anfangen, es hat irgendwas mit dem Heiligen Geist zu tun…?! Aber Fronleichnam, schon das Wort klingt recht befremdlich.

Wir kennen Frondienst aus dem Mittelalter, also eine unfreiwillige Arbeit für einen Fronherrn; ein Leichnam ist der tote Körper eines Menschen, der eine Einheit aus Leib und Seele war. Und genau aus diesen beiden Komponenten setzt sich das alte deutsche Wort Fronleichnam zusammen: Herrenleib.

Die Kirche feiert ein Fest, weil ihr Herr und Heiland, Jesus Christus ihr im eucharistischen Brot (und Wein) seinen Leib immer wieder schenkt und die Gläubigen sozusagen eine geistige Stärkung durch diese Speise erfahren.

Am Festtag selbst wird das Evangelium von der wunderbaren Brotvermehrung gelesen. Der Text ist voller Symbolik: 5 Brote waren da für 5000 Männer - das weist auf die Wundmale des gekreuzigten Herrn hin: Er hat sein Leben für uns gegeben, auch wir sollen Menschen der Hingabe sein. Zwei Fische dazu.: Die Gottheit und Menschheit sind in Jesus Christus in einer Person untrennbar verbunden.

Beides, Brot und Fisch, bezeugen in ihrer Zweizahl die Wahrheit der Gegenwart des Herrn hier bei uns auch über seine Auferstehung und Himmelfahrt hinaus. Immer bekräftigen in der Bibel zwei Zeugen oder ein zweimaliges "Amen, amen, das sage ich euch…" die Wichtigkeit und Wahrheit einer Tatsache oder Aussage.

Zwölf Körbe mit Brotresten bleiben übrig: Sie verweisen auf die Kirche, die aus den zwölf Stämmen Israels und den zwölf Aposteln hervorgeht und bis heute die Wahrheit und Wirklichkeit der Gegenwart des Herrn in den Gestalten von Brot und Wein (weil er sein Blut vergossen hat!) bezeugen.

In jeder Eucharistiefeier, beim Abendmahl der evangelischen Kirchen werden diese Symbole verwandt. Aber sie sind mehr als nur Zeichen, sie sind die wirkliche Anwesenheit des Herrn im Gottesvolk. Noch der alte Luther, dem beim Austeilen ein paar Tropfen durch die zittrige Hand aus dem Kelch auf den Boden gefallen waren, hatte sich niedergekniet und das kostbare Blut seines Herrn mit seinen Lippen aufgesaugt.

Amen, ja, amen. Wir sind nicht ohne göttliche Nahrung in dieser Welt!

Es grüßt
Pfr. Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                        
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Dreifaltigkeitssonntag: Wahrheit, 12. Juni 2022

DreifaltigkeitGerd Altmann auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Viele behaupten, die Wahrheit zu kennen über ihr eigenes Leben, das Leben anderer, warum dies oder jenes so ist und nicht anders, warum es zu einem Krieg Russlands gegen die Ukraine kommen musste usw. usf.

Wir alle wissen: Es wird aber nicht immer die Wahrheit gesagt!

Was ist Wahrheit überhaupt? Kann ich sie abschließend erkennen, wie noch die alten Griechen dachten? Und übrigens auch die moderne Naturwissenschaft: Alles Forschen führt tiefer in die Wahrheit der Zusammenhänge hinein, vielleicht finden wir sogar noch die "Weltformel", aus der heraus sich alles erklärt!

Ich glaub nicht so recht daran. Sie?

Der Text vom Sonntags-Evangelium hat durch die neue Bibelübersetzung vor einigen Jahren eine kleine Änderung erfahren, die genau das thematisiert. Jesus, der zu Pfingsten seinen Geist gesendet hat, sagt von diesem Geist im Vorfeld: (Achtung! Alte Übersetzung) "Der Geist wird euch in die ganze Wahrheit führen." Also nach und nach werden wir die Dinge, das Ding "Wahrheit" verstehen.

Die verbesserte, weil dem Urtext entsprechend übersetzte neue Version aber lautet: "Der Geist wird euch in der ganzen Wahrheit leiten" (Joh 16,13).

Haben Sie den Unterschied bemerkt? In Version eins ist die Wahrheit eine Sache, ein Ding, das sich finden lässt, im zweiten Fall aber ein Raum, genauer ein Personenraum, Jesus selbst. Er hat es ja auch ausdrücklich an anderer Stelle gesagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6).

Bleiben wir durch Gebet und Anbetung, durch Lesen der Heiligen Schrift und Gottesdienstbesuch, durch Gemeinschaft mit anderen engagierten Christen mit Jesus in Verbindung, dann leben wir in der Wahrheit, gehen auf den Spuren der Wahrheit und finden Wahrheit.

Wer die eine Ecke des Dreiecks hat, hat auch die beiden anderen erfasst und im dreieinigen Gott die Wahrheit für sein Leben gefunden. Das feiern wir am Dreifaltigkeitssonntag!

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=dQxYN9L7ILw

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Jesu himmlische Einheitserfahrung, 29. Mai 2022

Einheit

 
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Es gibt so Worte, die wecken Assoziationen und dabei nicht immer die erfreulichsten. Einheit… Einheitsfront, Sozialistische Einheitspartei (SED), Einheitsbrei usw.

Gerade dem modernen Menschen gilt alles, was nach Gleichschaltung aussieht oder auch nur danach "riecht" als verpönt und einengend. Wir wollen pluralistisch sein, das Individuum steht im Mittelpunkt.

Auf der anderen Seite leiden wir unter dem Zerfall von familiärer Einheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Auch die Einheit von Mensch und Natur zerbröselt immer mehr, gar nicht davon zu reden, dass in unmittelbarer Nachbarschaft ein Krieg tobt, der Einheit geradezu zerschlägt und so Leben auslöscht.

Wenn wir im Sonntagsevangelium einen Auszug aus dem Testament Jesu hören (Joh 17,20-26), aus einem Gebet, das er als Vermächtnis an seine Jünger und damit auch an uns gerichtet hat, dann taucht da immer wieder die Formulierung vom Eins-Sein auf, ja auch das Wort Einheit.

Jesus kommt selbst aus einer himmlischen Einheitserfahrung. Der christliche Gott ist nicht eine monolithische Gestalt, eine Einzelgottheit, die willkürlich über die Schöpfung herrscht. Wir glauben an eine dreieinige Liebesgemeinschaft aus Vater, Sohn und Heiligem Geist, die in ihrer Einheit der eine Gott ist, aus dem alles Leben kommt und in dem alles Zusammenleben Modell und Vorbild hat.

Freilich hat Einssein auch seinen Preis. Es lebt von der gegenseitigen Hingabe, manchmal bis zum Einsatz des Lebens. Doch das wissen wir: Eheleute versprechen es sich am Hochzeitstag, Mütter leben es ganz selbstverständlich ihren Kindern gegenüber, auch das Leben und Weben in der Natur lässt sich nur so wirklich sinnvoll deuten.

Auch die christliche Caritas, liebende Hingabe, geht auf diesen, Einheit stiftenden Pfaden.

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=WKV-tpcnNAc&t=4s

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
Tel. 0351/79517590, am.ma@gmx.de

Der Friede Jesu, 15. Mai 2022

Der Friede JesuStefan Maderbacher auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website!

Das soll ein Friedensbild sein? Ich denke, der Herr ist auferstanden, wir haben Osterzeit! Halleluja?

Ja, aber… In unserer Nachbarschaft herrscht Krieg, Menschen werden "gekreuzigt" durch Flucht, Vertreibung, Tod nächster Angehöriger. Junge Männer sterben an diesem "Kreuz des Krieges".

Da hören wir im Evangelium das Wort Jesu: "Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht." (vom 6. So in der Osterzeit, aus Joh 14,23-29)

Jesu Friede ist ein gekreuzigter Frieden. Doch - schauen Sie auf das Bild! - der goldene Leib hebt sich ab vom schwarzen Kreuzesbalken. Er ist der schon Auferstandene!

So schrecklich dieser und jeder Krieg ist. Er erinnert uns daran, dass wir im Leben einen Kampf zu bestehen haben. Dieses eine Leben, das wir haben, gilt es an ein Ziel zu bringen, in die "Wohnung des Vaters", wie der Text vom Sonntag auch sagt.

Der Weg dorthin ist Jesus selbst. Wenn ich wie er lebe, ein Mensch der Hingabe, der aufofpernden Liebe bin, geschieht sogar das Wunder, dass ich selbst zu Wohnung Gottes werde - schon heute. Menschen kommen, bergen sich in meinem Haus, ruhen aus im wohltuenden Schatten meiner Existenz, weil ich Wohnort Gottes bin. Auch das steht in diesem Evangelium.

Ja, klingt ein wenig abstrakt, wird aber sehr schnell konkret, weil die Menschen wirklich kommen, und weil wir plötzlich selbst die Beschenkten sind, weil wir uns geschenkt haben.

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=sggwLAdLOco

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Der gute Hirt, 8. Mai 2022

Guter Hirt 2Jerzy Górecki auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Guter-Hirten-Sonntag wird er im Volksmund genannt, weil das Evangelium im Gottesdienst davon berichtet, wie ein guter Hirt seine Schafe behandelt, wie er mit ihnen umgeht, vielleicht dürfen wir sogar sagen umhergeht.

Es ist eins der kürzesten Evangelien und so erlaube ich mir, den Text kurz in Gänze wiederzugeben: "Meine Schafe hören auf meine Stimme, ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Ich und der Vater sind eins." (Joh 10,27-30)

Mit Blick auf das ausgewählte Bild, wo sich ein Schaf eher wie ein treuer Hund am Hirten emporstreckt, einem Hirten, der kräftig ausschreitet und losgeht - wohin eigentlich? -, denke ich:

Gerade wir als moderne, aufgeklärte Menschen wollen doch auf keinen Fall hinterhertrottende Schafe sein, auch niemandem hündisch ergeben. Dafür gehen wir aber auch sehr oft in die Irre im privaten, wie auch im globalen Leben.

Vertrauen auf einen guten Hirten würde viel Druck rausnehmen, uns manchen Um- und Abweg ersparen. Aber gibt es ihn, diesen guten Hirten, der uns kennt, der uns liebt und auf gute Weide führen will, einen Hirten, der ins Vaterhaus der Liebe leitet?

Hier kann nur das eigene Zeugnis stehen, konkret meine Lebenserfahrung. Ich kann mich ganz mit dem hier abgebildeten Schaf identifizieren. Der Weg mit meinem Hirten und Herrn Jesus Christus war nicht nur ein Zuckerschlecken. Sein Hirtenstab hat Kreuzesform, die Wege waren oft auch steinig und karg bewachsen, aber er war ja da, war bei mir.

Nein, ich bin nicht einer Lehre gefolgt, keiner Ideologie. Ich durfte mit ihm gehen, seine Stimme in meinem Innern vernehmen, ein Herz, das auch heute noch zu mir spricht, mich kennt. Also folge ich ihm. Kommen Sie doch einfach mit!

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=E0JJLzwy9IE

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasdirektor                                                        
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Hirt und Herde, 2. Mai 2022

Hirt und HerdeRichard Duijnstee auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Er sieht etwas abgerissen und niedergeschlagen aus unser Hirte;( Woran mag das liegen? Das Gras ist grün, die Gegend weitläufig und Konkurrenz ist weit und breit keine zu sehen?

Petrus, um den es im Evangelium des 3. Ostersonntags hauptsächlich geht, ist eigentlich ein Mann der Initiative: "Ich gehe fischen", entscheidet er gegen alle Resignation und Schwermut der Truppe. "Wir kommen auch mit" - die ermunternde Antwort der anderen Jünger.

Doch es wiederholt sich, was schon am Anfang ihrer Laufbahn mit Jesus geschah: Nada, niente, nothing, nichts - ihre Netze bleiben leer. Sie haben das Faktum der Auferstehung ihres Herrn noch nicht wirklich akzeptiert. Selbst als er am Ufer steht - und er erscheint schon zum dritten Mal - erkennen sie ihn nicht.

Sie erhalten den alten Rat: Werft auf der rechten (richtigen!) Seite aus, dann fangt ihr was! Und sie fangen eine Unmenge Fische. Da kommt das Stichwort von dem Jünger, der immer die tiefste Beziehung zu Jesus hatte, den der Herr besonders liebte: "Es ist der Herr!".

Petrus wieder voran. Es kommt zum klärenden Gespräch. "Dreimal hast du mich verleugnet, als es dir an den Kragen ging, dreimal muss ich dich jetzt nach deiner Liebe frage, ob sie wirklich da ist, ob du ab jetzt zu mir stehst", so könnte man die Worte des Auferstandenen umschreiben.

"Du wirst, du kannst Hirte sein und bleiben, wenn du zu deiner Liebe zurückfindest!"

Es gibt eine einzige Sorge in unserem Leben: Lieben wir Gott, lieben wir den, der sein Leben für uns gegeben hat? - Wenn ja, werden wir gute Hirten sein in der Familie, im Arbeitskollektiv, in den Gemeinden; in jedem Miteinander werden wir liebende, sorgende Mitmenschen sein, die dem anderen, der anderen gute Weide weisen und Raum zum Leben eröffnen.

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=zoFfM983rig

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Weißer Sonntag: Zwilling, 24. April 2022

Weißer SonntagFoto: Anne Au auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

sie ähneln sich die beiden Lämmer. Sind ja auch Zwillinge! In den Berichten nach der Auferstehung Jesu am Ostertag taucht zumindest auch ein Zwilling auf. Er wird im Johannesevangelium immer so genannt: der Apostel Thomas, genannt Didymus, zu Deutsch: Zwilling! So auch im Evangelium vom Sonntag (Joh 20,19-31).

Aber komischerweise wird nie das Geschwisterkind benannt. Warum also war der immer als "ungläubiger Thomas" Hingestellte ein Zwilling? - Zugegeben, auch ich wusste das bis vor kurzem nicht: Er soll so genannt worden sein, weil er in seiner Haltung der "Zwilling Jesu" gewesen sei!

Während Petrus großspurig vor Leiden und Tod Jesu verkündet: "Mein Leben, Herr, will ich für dich hingeben!" (vgl. Joh 13,37), dann aber gleich dreimal ableugnet, ihn überhaupt zu kennen; kommt Thomas schon viel früher zu der Überzeugung, dass es um etwas ganz anderes geht.

Als er nach dem Tod des Lazarus, einem guten Freund Jesu, erfährt, dass Jesus nach Jerusalem gehen will, da ist ihm klar, was Jesus dort droht, und er sagt als einziger das, was nach ihm alle christlichen Blutzeugen gesagt haben: "Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben!" (Joh 11,16). Er scheint überhaupt ein recht unerschrockener Typ gewesen zu sein. Denn während sich alle anderen Jünger hinter verschlossenen Türen verkriechen und verstecken, damit ihnen nicht das gleiche Schicksal droht wie Jesus, wird berichtet, dass Thomas nicht bei ihnen war, als Jesus zum ersten Mal nach seiner Auferstehung erscheint.

Und als ihm beim nächsten Zusammentreffen klar wird, dass Jesus wirklich leibhaftig auferstanden ist, da sagt er seinen zweiten unüberbietbaren Satz: "Mein Herr und mein Gott! - Du bist nicht nur irgendein geliebter Sohn Gottes, du bist selbst Gott und ich anerkenne dich als die einzige Autorität über mein Leben!" (vgl. Joh 20,28)

Mag er ein wenig gezweifelt haben - ein bisschen Zweifel ist nicht schlecht -, aber wenn’s dann klar ist, steht er ganz für seinen Glauben ein.

Zwilling Jesu sein - ein schöner Gedanke, oder?!

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=ASjvIx2-UnU

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                        
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Ostern: Wäskrisénjii-Woskresínnja, 17. April 2022

AuferstehungWolfgang Krzemien auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website!

Sie ähneln sich die beiden Worte für "Auferstehung" im (1.) Russischen und im (2.) Ukrainischen (so in der Überschrift die Reihenfolge, der in ungefährer Aussprache angegebenen Ausdrücke).

Aber wo bleibt sie diese Auferstehung? Heute, in diesem unsäglichen Krieg der slawischen Brudervölker, die gar keine Brüder sein wollen, wie es ein bissiges und sehr ehrliches ukrainischen Lied ausdrückt: "Wir werden niemals Brüder sein… Ihr wähnt euch riesig, wir aber sind groß… ihr habt immer noch einen Zar, wir aber haben die Demokratie… Wir werden niemals eure Geschwister sein!"

Unser Bild macht es nur allzu deutlich: Hinter der Auferstehung steht das Kreuz, und Kreuz bedeutet Tod, Leid, Verfolgung, Qualen, … Krieg?!

Geht Erlösung, Heilung, Neuwerden nur so? Gibt es wirklich keine Auferstehung ohne vorheriges Sterben? Wohl nicht. Schon die Natur zeigt uns, dass zunächst alles stirbt, bevor der nächste Frühling "aufersteht".

Ja, es ist auch Wandlung, Verwandlung: Ein Samenkorn, das in die Erde fällt, "stirbt", aber dabei bringt es gerade die Frucht hervor.

Der christliche Glaube trägt die Verheißung in sich, dass dieses Leben, das immer mit dem Tod endet, einer Auferstehung entgegen hoffen darf: Tod, Leid, Schmerz, Trennung, Krankheit … werden vergehen! Dieses Leben ist nicht sinnlos, aber es muss auch nicht durch uns seines Sinns beraubt werden.

Krieg, Leid, Kranheit gilt es nicht schicksalsergeben hinzunehmen. Mit ganzer Kraft, mit allem Wissen, aller Leidenschaft treten wir für das Leben ein, weil wir an ein ewiges Leben glauben!

So rufe ich Ihnen allen den ostkirchlichen Ostergruß zu in der kirchenslawischen Sprache, die noch alle Völker des Ostens verband:

"Christós woskésje - wo ístinu woskrésje!"
"Christus ist auferstanden - Er ist wahrhaftig auferstanden!"

Clemens Pilar: https://www.youtube.com
(aktuelles Video erscheint in den nächsten Tagen, bitte selbst nachschauen!)

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                        
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Palmsonntag: Eselritt, 10. April 2022

PalmsonntagManfred Antranias Zimmer auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Die Bibel ist eben nicht selbsterklärend! Natürlich kann man, kann jeder und jede in der Bibel lesen und auch sicher vieles von dem, was da steht, verstehen, ins eigene Leben integrieren oder auch als hanebüchenen Unsinn ablehnen.

Aber die geschichtliche Gestalt des Messias, den Gottessohn Jesus Christus, kann man aus der Bibel offensichtlich nicht so ohne weiteres richtig ableiten und deuten. Nicht ohne sich zu ihm, seiner Botschaft, zu seiner Kirche zu bekennen, in der er bis heute fortlebt und in der eben die Bibel auch verbindlich ausgelegt wird.

Jesus tut alles, damit die Menschen, die Gläubigen seiner Zeit, ihn und seine Botschaft verstehen. Aber sie haben einfach festgelegte Vorstellungen, ein falsches Bild von Gott und wie er helfend in diese Weltzeit einzugreifen habe.

Sie erwarten einen triumphalen Einzug ihres Retterkönigs in die Hauptstadt Jerusalem, einen, der die Okkupanten, die Römer, aus dem Land jagt, der Glaubensabtrünnige, z. B. die Samariter, aburteilt und und und...

Und was macht Jesus? Er handelt nach den Verheißungen der Bibel, aber er selbst ist die rechte Deutung dieser Texte. So berichtet das Evangelium am Palmsonntag (Lk 19,28-40), dass Jesus nach Jerusalem einzieht. Er sitzt auf einem Eselfohlen und vor ihm werden Kleider ausgebreitet, Jubelgeschrei begleitet seinen festlichen Einzug in die Stadt, aber…

Im alttestamentlichen Buch Sacharia steht tatsächlich im 14. Kapitel (Verse 3 und 4): "Doch dann wird der Herr hinausziehen und gegen die Völker kämpfen… Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen der im Osten gegenenüber von Jerusalem liegt." Und tatsächlich kommt Jesus von Osten her in die Stadt, aber eben nicht als ein Krieger. Und - das steht auch beim Propheten Sacharia: "Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, … demütig ist er und reitet auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin." (vgl. Sach 9,9)

Das allerdings klingt nicht nach Triumph. Jesus wird keine Leben ausmerzen. Er wird das Leben für sein Volk, die Völker hingeben. Er hat es hingeopfert für uns, für mich, für dich!

Das steht in der Bibel und so deutet und lehrt es uns der Glaube!

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=43TbYBJ6HNY

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                          
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5. Fastensonntag: Steine werfen, 3. April 2022

Steine werfenPieter Bruegel d. Ä: Christus und die Ehebrecherin (Ausschnitt)

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website!

Was mag er da geschrieben haben? Hat er was geschrieben? Wir haben von Jesus ja nichts schriftlich. Wie schade! Man könnte ganz anders argumentieren! Wirklich?

Man bringt eine junge Frau zu ihm, es war wohl eher noch ein Mädchen von 13 Jahren, das verlobt war, denn nur solche Frauen traf nach dem Mosaischen Gesetz die Strafe der Steinigung, wenn sie ihrem Verlobten vor der Eheschließung untreu war. Ihr "Lover" hätte eigentlich auch herbeigeschleppt werden müssen, aber … den "braven Bürgern" ging es ja um ganz was anderes.            

Diesen Jesus wollte man bloßstellen, schauen, ob er sich ans Gesetz hält, ob man ihm irgendwie beikommt: "Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?" (so im Johannes-Evangelium des 5. Fastensonntags, Kapitel 8, Verse 4 und 5).

Jesus sagt gar nichts, er bückt sich und schreibt mit dem Finger in den Sand. Aber alle verstehen sofort, denn sie kennen ihre Bibel sehr genau. Beim Propheten Jeremia steht nämlich der Satz: "Du Hoffnung Israels, Herr! / Alle, die dich verlassen, werden zuschanden, die sich von dir abwenden, / werden in den Staub geschrieben; denn sie haben den Herrn verlassen, / den Quell lebendigen Wassers." (Jer 17,13) Jetzt sind sie, die "Braven" plötzlich die Angeklagten! Das ist ja unerhört! Aber es kommt noch heftiger. Als sie auf eine Antwort bestehen, sagt Jesus den berühmten Satz: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie." Das saß.

Nicht gerade, dass sie hier öffentlich beichten hätten sollen oder wollen, aber sich als schuldlos hinzustellen, nein, das war zu heiß und es stimmte ja auch nicht. Alle treten den Rückzug an. Aber auch Jesus, der einzige, der hätte "schmeißen" dürfen, tut es nicht. In einer Übersetzung von Albert Kammermayer heißt es ganz dem Sinn entsprechend: "Dann will ich dich auch nicht verurteilen. Geh, aber tu diese Sünde nicht mehr!"

Jesus sieht die Schuld, nennt Sünde Sünde, aber mit dem Sünder hat er Erbarmen. Die "Braven" hätten dableiben und ihre eigene Beichte ablegen sollen, es hätte ihnen sehr gut getan und sie vor weiteren falschen Schritten bewahrt!

Gehen wir nicht weg, sondern zu Jesus hin, dann wird Ostern, wird Auferstehen sein!

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=w7ei6xm1aG8

Es grüßt
Pfr. Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                        
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4. Fastensonntag: Freiheit, 27. März 2022

Verlorener Sohn IIdebradeka auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

An Freiheit denkt man wohl als letztes bei der Geschichte vom "verlorenen Sohn" oder - wie sie auch genannt wird - vom "barmherzigen Vater" (Lk 15,11-32). Freiheit, das ist ein sehr aktuelles Thema. Wir wünschen sie dem ukrainischen Volk. Aber ist sie nur Abwesenheit von Krieg?

Der jüngere der beiden Söhne versteht Freiheit im Sinne von "jetzt endlich mach ich, was ich will", der ältere Bruder scheint Freiheit als "Sicherheit" zu verstehen, die in der Pflichterfüllung sich frei von "Überraschungen" und Sorgen wähnt.

Beide entdecken, dass das nicht wirklich  frei und glücklich macht. Der jüngere, der "verlorene" Sohn begreift, dass er letztlich beim Vater zuhause frei war, weil er geliebt wurde; der ältere kann diese freiwillige Liebe zum Vater noch nicht annehmen und verstehen. Er pocht auf sein Verdienst!

Christliche Freiheit, das ist eine Erfahrung der Freiheit. Bin ich wie ein geliebtes Kind geborgen in den Armen eines Vaters, einer Mutter, dann bin ich frei. Geliebt werden ist Freiheit. Aus Liebe dann tun, was man will, wie es einmal der große Augustinus formuliert, weil es nur das Richtige sein kann: Es ist aus hingebender Liebe getan. Freiheit ist dann auch Bindung, aber aus Liebe. Wer fühl sich freier als ein eng umschlungenes, aneinander "gebundenes" Liebespaar?!

Setzen wir uns gegenseitig frei, indem wir Liebe haben für einander!

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=calwfGKFfQc

Es grüßt
Pfr. Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                        
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3. Fastensonntag: furchtbar - fruchtbar, 20. März 2022

FeigenbaumBen Kerckx auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Was in der Welt, nein, hier bei uns in Europa, vor unserer Haustür geschieht, ist furchtbar! Was Jesus als abstoßende, erschütternde Beispiele im Evangelium des Sonntags berichtet nicht minder: ein Massaker unter Menschen während einer religiösen Zeremonie im Tempel, der Einsturz eines Turms, der viele Menschen unter sich begräbt (vgl. Lk 13,1-9).

Solange Unheil, Ungerechtigkeit und Not noch weit weg scheinen (bei aller Nähe halten Fernsehn und Internet uns ja trotzdem die Dinge irgendwie "vom Hals"), ficht es uns nicht an. Nun aber "kommen die Einschläge näher" (ein Ausdruck, den ein älterer Freund gerne gebraucht, wenn Weggefährten aus alten Zeiten sterben).

"Nur ein Wesen, das frei ist, kann Angst haben … und nur ein Wesen das verantwortlich ist, kann schuldig werden. Daraus ergibt sich, dass ein Wesen, das zum Freisein und Verantwortlichsein begnadigt ist, zum Ängstlichwerden und Schuldigwerden verurteilt ist."[1]

Diese Worte des Psychotherapeuten Viktor Frankl machen deutlich, warum wir uns so fühlen, wie wir uns gerade fühlen: eingeschüchtert, machtlos, voller Wut, hilflos, verängstigt - schuldig? Jesus baut im Evangelium keine Drohgebärde auf, aber er nimmt die Distanz raus: Hier ist die Ukraine, hier ist Krieg, du bist das Kind, die Mutter auf der Flucht, du bist obdachlos geworden! Zurecht? - Nein, hier sagt der Herr: Stopp! So urteilt ihr, Gott ist anders.

Sicher sind schlimme Folgen das Ergebnis böser Taten, aber nicht zwangsläufig. Ich kann umkehren, kann Verantwortung übernehmen, Angst überwinden durch Zuwendung, Hilfe, Einsatz meines Lebens und damit Frucht bringen, vielleicht wider Erwarten.

Das Gleichnis vom Feigenbaum, das Jesus zur Erläuterung heranzieht, hat es in sich: Der Besitzer (Gott) will den seit drei Jahren unfruchtbaren Strunk von seinem Gärtner (Jesus) umhauen lassen. Der aber schlägt vor, dass er sich um den Feigenbaum kümmern wird, wirklich kümmern. Es besteht immer noch Hoffnung: "Und selbst wenn nicht, dann soll sonst wer ihn umhauen, ich nicht, ich stehe bis zuletzt zu meinem Gewächs. Ich liebe diesen Baum selbst in seiner Unfruchtbarkeit."

Macht uns das nicht ein wenig zuversichtlich? Drängt uns diese Zusage nicht dazu, in Freiheit und Verantwortung zu handeln, zu versöhnen in Wort und Gebet?

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=CSqaJJWH-08

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
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[1]Viktor E. Frankl in: Lukas, Elisabeth: Psychotherapie in Würde, Bamberg 2020, Kindle-Version, KP 1756ff.

2. Fastensonntag: Ver-klärung, 13. März 2022

VerklärungLouise Dav auf pixabay.com

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Ob Petrus sich die drei Hütten so vorgestellt hat? Ich weiß nicht… Was sollten das überhaupt für Hütten sein? Wie kommt Petrus in solch einer Ausnahmesituation auf so eine scheinbar banale Idee?

Welche Situation? Nun, Jesus war mit drei seiner Jünger - darunter Petrus - auf einen Berg gestiegen. Dort erschienen ihm Mose und Elija, zwei Protagonisten aus dem Alten Testament. Jesus selbst wird "verklärt", seine Gestalt leuchtet geradezu auf wie ein Blitz.

All das berichtet Lukas im Evangelium des zweiten Fastensonntags. Dann erschallt auch noch eine Stimme vom Himmel, nachdem alle eine Wolke überschattet hatte. Die Jünger waren übrigens zunächst eingeschlafen und dann wohl völlig überfordert und verwirrt durch die Erscheinungen.

In diese "aufgeladene" Atmosphäre hinein macht Petrus - wohl stammelnd und verdattert - den Vorschlag, für die Anwesenden drei Hütten zu errichten (Ob er in diesem Moment überhaupt Baumaterial zur Verfügung gehabt hätte, lassen wir getrost offen).

Sollten es Hütten wie beim Laubhüttenfest sein, denn so war die Verheißung: der Messias werde sich am Laubhüttenfest, dem großen Erntedankfest des Volkes, offenbaren und Israel erretten. Ob Petrus das gleich eingefallen war?

Dachte er an drei Lehrhäuser, die er Mose, dem Gesetzeslehrer, Elija, dem großen Propheten und Lehrer, und eben Jesus, dem neuen Lehrer Israels, bauen wollte? War dann Jesus noch etwas Besonderes oder eben einer von vielen Lehrern?

Manche glauben auch, Petrus wollte durch die Gebäude irgendwie Struktur in die verstörende Szene bringen: Was wir nicht verstehen, bringen wir erstmal zu Papier, halten es fest, heften es ab…?!

Dabei waren zwei Dinge klar gesagt worden: Dieser Jesus wird nach Jerusalem gehen und sein Leben für das Volk geben, damit Gesetz und alle Prophetien sich erfüllen - und: Dieser Jesus ist der vom Vater geliebte Sohn, auf ihn schauen sollen wir alle, auf seine Worte hören, seinem Beispiel folgen.

Wären das nicht unsere drei "Hütten"? Bei Ihm, Jesus, einkehren und täglich im Gespräch mit ihm bleiben; seine Worte beherzigen und auf sie bauen; handeln wie er: Menschen in unsere Häuser aufnehmen - gerade in diesen verstörenden Tagen!

Siehe auich: Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=HirfIlNIZmY

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
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1. Fastensonntag: Ver-wüstung, 6. März 2022

VerwüstungFoto: Bob Bello auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Es ist das Bild eines mir unbekannten russischen Malers, und es stellt einen niedergeschlagenen Jesus dar. Er scheint sich geradezu die Frage zu stellen: "Hat sich mein Opfertod für euch gelohnt, hatte es Sinn, wart ihr es wert. Was habt ihr eigentlich begriffen?" - Nein, so kann Jesus ja zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gefragt haben. Die Szene hier spielt ja noch ganz am Beginn seines Weges. Von Johannes am Jordan getauft, führt ihn der Geist in die Wüste, wo er 40 Tage fasten wird und - am Ende - vom Satan versucht wird (Sonntagsevangelium: Lk 4,1-13):

"Du hast doch Hunger! Alle haben Hunger, Millionen sterben, Menschen bringen sich um für ein Stück Brot.", - der Teufel wartet die Wirkung ab - "Du kommst doch von Gott, da kannst du hier die Steine nehmen und Brot daraus hervorzaubern! Willst Du? Die Menschen werden Dir dankbar sein, und Du hast doch schließlich auch was davon!"

Die Antwort, welche der sicher sehr hungrige Jesus gibt, ist zum Sprichwort geworden: "Der Mensch lebt nicht von Brot allein!" - Die Wachheit der Sinne, die Nähe, die er in den einsamen Wüstenstunden zu seinem Gott und Vater erfahren durfte, waren nicht mit körperlicher Nahrung aufzuwiegen.

Doch der Teufel lässt noch nicht locker. So als würden ihm die Schätze und Schönheiten dieser Erde gehören, bietet er sie Jesus zum Tausch an. "Ich verlange nicht viel dafür", säuselt er, "ein wenig Verehrung und Hochachtung, ich bin ja genügsam. Aber die Leute würden doch ganz anders auf mich hören, wenn sie wüssten: Du bist letztlich auf meiner Seite!"

Ich klebe ja selbst tagtäglich an den Dingen dieser Welt, brauche Alkohol, Sex und Geld, will Anerkennung; will meine Ruhe. Ich erhoffe mir Lob für den kleinsten "Wind", den ich produziere. Doch noch mehr will ich, dass es nicht wahr wäre, dass ich an all dem so hänge wie an einem Tropf, einer Illusionen spendenden Nadel.

Soll ich mich fügen? Kein Kampf mehr gegen meine schlechten Neigungen, kein sich Entschuldigen müssen wegen meiner Lieblosigkeiten? Nur noch die Sicherheit, dass mein "kaltes Herz" mechanisch schlägt, ich meinen Schatten verloren habe und mein Weinen um einen traurigen Preis verschenkt wurde?

Jesus kontert mit Kraft: "Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus! All die Abhängigkeiten, unsere Sünde, die täglichen Niederlagen, unser Weinen ebenso wie unsere verkrampften Herzen gehören Gott, er macht aus Schatten Licht, ihn unter Tränen der Reue anzubeten, könnte sogar den Teufel glücklich machen!"

"Aller guten Dinge sind drei" - aller bösen scheint’s manchmal auch: Der Teufel will nicht glücklich sein und alle anderen sollen es auch nicht. Er schießt seinen letzten Pfeil ab, es ist der Blattschuss ins Herz: "Es geht doch letztlich um Dich, Jesus, Du brauchst die Bestätigung, dass du auf dem rechten Weg bist, dass Du der bist, der die Menschen aus aller Not retten kann.

O. k. gefastet hast du schon, aber nun hast du wieder Hunger - scheinst auch nur ein armer Mensch zu sein. Stürzt Dich doch von diesem Hochhaus hinab. Du wirst sehen, gleich kommen Deine Schutzengel und du weißt dann sicher: Ja, ich bin wirklich der ‚Terminator’, der Held, der die Sache zu Ende bringt! - Spring!"

Jesus springt nicht. Es stimmt: er ist um der Menschen willen einer von ihnen geworden. Aber er ist auch der einzige Mensch, der diesen Namen in seiner vollen Bedeutung verdient. Jesus wird nämlich springen und er ist gesprungen, aber in einem ganz anderen Sinn, als es sich der Teufel erhoffte. Sein Sprung war ein Gegen-Sprung, der den Riß und Sprung wieder heil machte, den die Sünde und das Teuflische in der Welt verursacht hatten.

Er springt vom Kreuz in die offenen Arme des himmlischen Vaters. Seine Liebe zu den Menschen ist so groß, dass die eisernen Reifen um unsere Herzen zerspringen, wir wieder Luft bekommen, erleichtert sind und verstehen: "Fastet und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet!"

Tun wir es in diesen Tage nicht nur für uns, sondern besonders für die Menschen in Krieg und Not, und für die, die der Versuchung nicht widerstanden haben.

Clemens Pilar https://www.youtube.com/watch?v=XOvqS5qMx_E

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Pfr. Dr. Andreas Martin
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Blinde Führer, 27. Februar 2022

Blinde FührerPieter Breugel: Der Blindensturz

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

blinde Führer, das war und ist ein echtes Problem. Jesus dürfte es schon geahnt haben, als er diesen deftigen Vergleich im Evangelium des Sonntags macht (Lk 6,39-45).

Wie viele Völker hatten nicht schon blinde und geradezu blindwütige Führer und scheinen sie bis auf den heutigen Tag zu haben!

Manchmal sind es auch die Gutmeinenden, die glauben zu wissen, was für den anderen das Richtige ist. Aber auch da: Beide fallen in die Grube.

Von wem sich heutzutage führen lassen? Selbst ist der Mann, ist die Frau? Unsere Erfahrungen damit sind nicht allzu gut. Die Angst vor Verführung und Irreführung geht um. Auch in der Kirche muss man schon genau hinschauen, von wem man sich wohin führen lässt.

Jesus rät im Evangelium: "Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie der Meister sein" (Lk 6,40). Mit anderen Worten: allein seine Hand kann uns sicher führen, nur die seine!

Und was dieser Meister lehrt, wissen wir sehr genau: einer sei der Diener des anderen, keine spreche schlecht von der anderen, vergeltet Böses mit Gutem, habt ein reines, liebevolles Herz, das überfließt und zur Quelle der Freude wird für euch und andere.

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=ppblg4sIaoU

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Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Feindesliebe! Häh??? 20. Februar 2022

HähFoto: Couleur auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Es gibt einen alten jüdischen Witz: In New York fahren nach der Sprechstunde zwei Psychotherapeuten zusammen im Fahrstuhl. Der eine meint: "Aach, es ist schon schrääcklich, den ganzen Tag das Gerede der Patienten anzuhören!!!" - "Och, wer hört schon zu!", die Antwort des anderen.

Nun, das Evangelium des Sonntags beginnt mit den Worten: "Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: …" (Lk 6,27-38) Ja und dann kommt’s; "Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen!" - "Häh?", die kürzeste Form von "Versteh ich nicht!" huscht uns auf die Lippen.[1]

Jesus scheint es wirklich auf die Spitze zu treiben. Einige seiner Zuhörer bei der sogenannten Feldrede, die wir über drei Sonntage hören, scheinen ja schon abgesprungen zu sein. Was denn noch alles? Ich bezahle Kirchensteuer, ich muss mir anhören, dass ich immer noch zu einer Kirche der Missbrauchstäter gehöre, ich arbeite bei der Caritas und tue nicht nur für Geld jeden Tag doch auch ein wenig Gutes… Reicht das immer noch nicht?

Die Jesus zuhören, wollen ihn verstehen. Sie haben irgendwie die Spur aufgenommen, sich im besten Sinne des Wortes schon in ihn und seine gänzlich neue Lehre verliebt. Aber Jesus möchte, dass wir uns nicht nur als seine Geschwister entdecken, sondern als Kinder des einen Vaters im Himmel, der ein jedes von ihnen unendlich liebt, den Abel, aber auch den Kain, der seinen eigenen Bruder erschlagen hat.

"Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!", folgt deshalb im Evangelium dem Wort von der Feindesliebe auf dem Fuß. Es geht nicht darum, das Schlimme, was mein Feind mir antut oder wünscht, gut zu heißen, sondern darum, ihn als Geschwister zu entdecken, alles zu tun, dass er in die väterliche Liebe zurückkehrt, dass er auch in mir sein liebenswertes Geschwisterkind neu entdeckt. Stanisław Lec, der polnische Satiriker, sagt deshalb etwas bissig, aber wohl auch hoffnungsvoll: "Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf."

Beschämen wir die uns manchmal feindselige Welt durch unsere Liebe!

Siehe auch Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=qK_kT4hlPiQ

Es grüßt
Pfr. Dr. Andreas Martin
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[1]Lesen Sie gern den sehr interessanten Artikel zu "Häh" unter: https://www.welt.de/debatte/kommentare/article123202141/Haeh-Die-kuerzeste-Form-fuer-Versteh-ich-nicht.html

Gedanken zum Sonntag: Armut, 13. Februar 2022

ArmutFoto: Steve Buissinne auf pixabay.com

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Beim Anblick dieses üppig mit Kreditkarten gefüllten Portemonnaies wird man wohl kam auf den Gedanken kommen, dass der Besitzer ein Problem mit Armut hat. Und doch tauchen da im Hinterkopf Erinnerungen an Menschen auf, die zwar alles haben, aber letztlich nicht froh, nicht glücklich und schon gar nicht selig darüber sind. Wie ist das möglich?

Wenn wir am Sonntag Seligpreisungen und Wehrufe im Evangelium vernehmen (Lk 6,17.20-26), kommt genau diese Fragestellung in den Blick. Jesus sagt seinen Begleitern ins Gesicht: "Selig, ihr Armen, den euch gehört das Reich Gottes." Und ein paar Sätze später: "Doch weh euch, ihr Reichen; denn ihr habt euren Trost schon empfangen."

Man muss dabei wissen, dass dieses "Weh" hier nicht als eine "Wehe!!!"-Drohung gemeint ist. Nein, Jesus ist eher traurig darüber, dass Menschen sich aus Geld, Reichtum und großem Besitz Trost holen, statt aus Liebe, einem auf den Nächsten gerichteten Lebensentwurf und dem Vertrauen auf Gott. Wer reich ist, ist oft schon am Ende: Ihn kümmert nichts mehr, außer sein Besitzstand, ihn fordert nichts mehr heraus, außer es sich gut gehen zu lassen, ihn interessiert niemand mehr, außer jene, die ihnen Befriedigung ihrer Bedürfnisse verschaffen. Das ist traurig!

Die Armen haben da noch eine Chance: Sie spüren den Mangel, sie wollen noch etwas, sie dürsten nach Gerechtigkeit, … aber mögen auch sie all das dann nicht nur in schnöder materieller Bedürfnisbefriedigung finden!

Die Dinge im Licht des Glaubens besitzen, das Eigene im Bewusstsein der Verantwortung für andere zu verwalten, Reichtum als Möglichkeit zu sehen, Gutes zu tun, das macht selig und erspart Herzensweh!

Siehe auch Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=UFBpRb5DlIc

Es grüßt

Pfr. Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
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Gedanken zum Sonntag: Hat es schon „klick“ gemacht? 6. Februar 2022

KlickFoto: ijmaki auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website!

Ob es was? … ob es "klick" gemacht hat? Wie ich das meine? Na ja. Wenn man die Geschichte vom großen Fischfang hört, die im Evangelium des Sonntags verlesen wird (Lk 5,1-11), kann man schon auf einen solchen Gedanken verfallen.

Im Beruf absolut erfahrenen Leuten wird da geraten - gegen jede vernünftige Regel - auf den See Genesaret zum Fischen hinauszufahren und zwar am Tag, wo die Fische normalerweise nie ins Netz gehen, und ins tiefe Wasser, wo sich die Schwärme normalerweise auch nicht aufhalten, um auf das ausgeworfene Netz zu warten.

Ich glaube bei dem Fischer Simon Petrus macht es sogar zweimal "klick": Als er sich darauf einlässt, und als er sieht, dass der vor ihm steht, der von nun an sein "Arbeitgeber" sein wird.

Mehr oder weniger ist uns allen die Sorge um Menschen anvertraut: unsere Kinder, die vielleicht kranken Eltern, im Beruf die zu pflegenden Menschen, der Ehepartner, eine Freundin, der Nachbar… Um manchen haben wir uns viel gesorgt und Sorgen gemacht und - ach so oft! - ohne Ergebnis. Das frustriert. Vielleicht sogar, wenn es darum ging, ihm oder ihr die eigenen Glaubensüberzeugungen nahezubringen, sie auf Gott zu verweisen als Weg und Hilfe durchs Leben - alles vergebliche Liebesmüh!

Und da kommt plötzlich ein "Besserwisser" und sagt ganz unbedarft: Werde mein Jünger, meine Jüngerin, mach die Dinge ab heute so, wie ich es dir sage und eingebe!

Ich weiß noch ganz genau, wie es bei mir "klick" gemacht hat: In einer lebendigen Gemeinschaft von Christen, die nur eines wollten, nämlich, dass der Herr selbst in ihrer Mitte gegenwärtig sein sollte, da bin ich diesem Herrn begegnet. Klick! Und wie Petrus wusste ich plötzlich, wer ich war und was ich sollte.

Es war nur ein Anfang, aber die Netze habe ich erstmal zurückgelassen, die äußeren und immer mehr auch die inneren Verknotungen und mein Gefangensein im Alltäglichen.

Es hatte "klick" gemacht und - wie auf unserem Bild - folgte ich (follow) meinem Herzen, folge ich noch immer seinem Herzen.

Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=GScyHwQLoRM

Es grüßt
Pfarrer  Dr. Andreas Martin
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Gedanken zum Sonntag: Nicht Beton, sondern Fleisch! 30. Januar 2022

BetonFoto: annawaldl auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

es gibt ein Gesellschaftsspiel: Eine Geschichte wird vorgelesen und an einer spannenden Stelle plötzlich abgebrochen. Aufgabe ist es nun, dass die Anwesenden selbst die Fortsetzung der Geschichte erraten bzw. weiterschreiben. Wer das originellste Ende findet, hat gewonnen, denn die Geschichte muss ja selbst gar kein festgelegtes Ende gehabt haben. Wer weiß?!

So ähnlich kommt es mir mit der Fortsetzung des Evangeliums vom letzten Sonntag vor, die wir an diesem Sonntag aus dem Lukas-Evangelium hören (Lk 4,21-30). Sie fängt mit dem Satz an, mit dem sie letzte Woche aufgehört hat: "Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt."

Und nun? - Man staunt. Einige denken: Das ist mal ein ermunternder Schluss; es wird sich was ändern, Israel wird frei, Krankheit und Unterdrückung haben ein Ende. Andererseits: Den kennen wir doch, der stammt doch aus der Familie des Zimmermanns Joseph hier aus Nazaret. Wie, was? Und außerdem den wichtigsten Satz in seinem Jesaja-Zitat eben, den hat er weggelassen: Das wir Vergeltung üben werden, dass die andern, die Römer zum Beispiel, jetzt unsere Sklaven werden und wir es ihnen heimzahlen!

Jesus muss erkennen, dass er missverstanden wird. Seine Botschaft ist die des Heils für alle, nicht nur für Israel damals. Er will nicht Rache, er will das Herz aus Stein oder gar Beton zu einem liebenden, hingebungsbereiten Herzen wandeln, einem aus Fleisch, das vergibt, das einen Neuanfang setzt.

Man versucht Jesus zu ermorden. Hätte jemand an solch ein Ende dieser so harmlos beginnenden Geschichte gedacht? Ich nicht… Christsein heute, heißt immer neu: Zeugnis, Martyrium, leiden für Seine befreiende Botschaft wie Er, leiden auch für all das betonierte und bornierte Denken selbst in den eigenen Reihen.

Es gilt alle Mitmenschen zu lieben, jeden auf seine Weise.

siehe auch: Clemens Pilar https://www.youtube.com/results?search_query=clemens+pilar+lk+4%2C21

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
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Jesus in seiner Heimatstadt: Vom Umgang mit der Schrift, 23. Januar 2022

Nazaretfalco auf pixabay.com

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Was ist wichtiger die Bibel oder Jesus? Ist das überhaupt eine erlaubte Frage? Kann man das eine gegen das andere ausspielen?

Nun, darum geht es wohl nicht. Es fällt nur auf, dass Jesus etwas anders mit der Bibel, mit den heiligen Schriften umgeht, als es zu seiner Zeit üblich war. Als er - wie im Evangelium dieses Sonntags berichtet wird (Lk 1,1-4; 4,14-21) - in der Synagoge seiner Heimatstadt Nazaret aufgefordert wird aus der Schrift zu lesen, weicht er in zwei, nein, sogar in drei Punkten von der Regel ab:

1. Er sucht sich selbst eine bestimmte Schriftstelle heraus, nimmt also nicht die
vorgeschriebene,

2. Er lässt etwas aus und ergänzt es auf seine Weise und - das ist vielleicht das Entscheidende -

3. Er gibt die Schriftrolle dem Synagogendiener zurück und äußert den unerhörten Satz: "Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt."

Mit anderen Worten: Ich, Jesus von Nazaret, bin die Erfüllung der Schrift, ich bin das lebendige Wort Gottes. Wer mit mir in Beziehung tritt, wer an mich glaubt, hat die ganze Schrift erfüllt. Es braucht eigentlich kein Buch mehr, um darin zu lesen. Es genügt mit mir zu gehen, mir nachzufolgen.

Das Christentum ist keine Buchreligion, wenngleich wir auch die Bibel hochschätzen und als Quelle des Glaubens verehren.

Chiara Lubich, eine Mystikerin unserer Tage, hat es einmal so formuliert: "Wären auch alle Bibeln dieser Erde verschwunden, so müsste man auf Grund eures Lebens und Glaubens dieses Buch neu schreiben können."

In Gemeinschaft mit Jesus Christus in diese Welt gehen, Menschen Mut machen, um Heilung beten, helfen wo und wann immer wir helfen können und von der Hoffnung reden, die uns bis in die letzte Haarwurzel erfüllt, das heißt die Schrift leben, aus der Schrift leben, lebendiges Wort Gottes sein.

Dazu: Clemens Pilar https://www.youtube.com/watch?v=Ig-6y-36og0

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Die Hochzeit zu Kana: Ein Vorgeschmack, 16. Januar 2022

Hochzeit zu Kana 2Foto: falco auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Eine bekannte Szene. Alles klar. Da wird gerade Wasser in Wein verwandelt. (Joh 2,1-11) "Se non è vero, è ben trovato", sagt der Italiener, "sollte es nicht stimmen, erfunden ist es gut!"

Nun, ich wundere mich immer über gelehrte Menschen, z. B. Theologieprofessoren, die zwar felsenfest davon überzeugt sind, dass Gott die Welt aus dem Nichts erschaffen hat und auch Jesus vom Tode auferstanden ist, aber so Sachen wie das Weinwunder oder Brotvermehrung, Austreibung von Dämonen, das können sie nicht so recht glauben, das berührt sie irgendwie unangenehm.

Ist es zu banal? Beleidigt es unseren Stolz? Dabei kennen wir doch die Wunder des Alltags. Eine Frau - nicht getauft - sagte mir, als ich von übernatürlichen Dingen sprach: "Wissen Sie, ich bin zwar nicht eigentlich gläubig, aber in meinem Leben sind Dinge passiert, da muss mehr sein..."

Gott hat sich in seiner Menschwerdung in unsere Niederungen herabgelassen, er versteht all unser Kleinklein. Wir dürfen ihn auch um Wein bitten, um Heilung, um die Dinge, die unser Leben ausmachen. Er wird sie nach seinem Gutdünken erfüllen. (Ach ja, noch ein Tipp: Maria, die Mutter Jesu, sollten wir ruhig mit einschalten, man weiß ja nie;)

P.S.: Clemens Pilar
https://www.youtube.com/watch?v=EsDXj4CchTc (sehr lohnend!)

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
Tel. 0351/79517590, W-Mail: am.ma@gmx.de

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Gedanken zur Woche: Der große Sprung, 6. und 9. Januar 2022

Drei Könige 2anncapictures auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,

Ein echt großer Sprung dieses Jahr. Die Weihnachtszeit war so kurz, dass Neujahr, Dreikönige und die Taufe des Herrn quasi in einer Woche gefeiert werden. Hoffentlich geht es nicht so rasant weiter, sonst wird es nichts mit "Entschleunigung";)

Corona ist ja auch für Witze gut: Die heiligen drei Könige sind schon mitten in der Wüste. Da ruft einer der drei aus: "Mist! Wir haben die Masken vergessen" - und man kehrt wieder um.

Dabei sind die drei Gaben, die sie bei sich führen nicht nur für das Jesuskind von Bedeutung: Gold - nicht zuerst Reichtum und Wohlstand, sondern Würde, durch die Taufe werden wir alle Königskinder; wir sind von Gott geliebt, jeder und jede von uns; Weihrauch - Wir dürfen und wollen Gott antworten, unser Gebet, unser Lobpreis, aber auch all unsere Bitte steigen zu ihm auf, er wird sie erfüllen, so wie es für uns gut ist; Myrrhe - geheimnisvolles Bitterkraut: Leid und Schmerz, selbst der Tod ist in unserem Leben gesegnet und wird verwandelt in Liebe und Gotteserkenntnis, wenn wir an der Seite des Kindes bleiben.

Drei Könige 3Dimitris Vetsikas auf pixabay.com

Dieses Kind tritt als einer von uns ins Leben, nun ins öffentliche Leben. Er steigt in die Wasser, die wir verunreinigt haben und macht sie wieder rein. Eine Stimme vom Himmel sagt ihm, dass er der geliebte Sohn ist und er wird immer mit dieser väterlichen Stimme im Kontakt bleiben Tag für Tag bis zum Tod am Kreuz und über seine Auferstehung hinaus.

Die Taufe des Herrn lädt uns ein, die Wasser in uns zu reinigen, sie um uns reinigen zu helfen. Den Anbruch des Himmelreichs zu verkünden durch Wort und Tat, im Gespräch mit dem himmlischen Vater zu bleiben in Coronazeiten und darüber hinaus.

Clemens Pilar
Epiphanie: https://www.youtube.com/watch?v=JBpQpU-8KlQ
Taufe des Herrn: https://www.youtube.com/watch?v=Mf_bi9eQIo4

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                          
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Gedanken zum Neuen Jahr: Herzensarbeit, 1. Januar 2022

Hochfest der GottesmutterFoto: congerdesign auf pixabay.com

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas,liebe Gäste auf unserer Website,

schon eingepackt die Krippenfiguren? Nein! Es kommen ja noch die heiligen drei Könige und mit der Taufe des Herrn ist die offizielle Weihnachtszeit zu Ende. Mein Baum und meine Krippe aber bleiben bis Lichtmess (2.2.) stehen, da bin ich noch ein wenig nostalgisch.

Dabei schauen die Figuren in der obigen Kiste gar nicht so abgelegt und endgültig eingemottet aus. Der Esel scheint sich vor Wonne im Staub zu wälzen, das Christkind liegt bei den Schafen und die Gottesmutter Maria lächelt ganz zufrieden und scheint, nachdem sie das Kind gestillt hat, ein kleines Nickerchen machen zu wollen. Die Kiste geht ohnehin nicht zu, denn der hl. Joseph sitz wachend und aufrecht, da geht kein Deckel drauf!

Die Kirche feiert am Neujahrstag die Gottesmutter, die Gottesgebärerin, wie sie in den Ostkirchen gerne genannt wird. Auch ein neues Jahr ist wie eine Neugeburt. Die Zeit scheint neu einzusetzen, Geist und Sinn, Wille und Herz sind voll guter Vorsätze, Pläne und Absichten. So beginnt das Jahr zu wachsen, wie ein Menschenleben durch den Frühling der Kindheit, den Sommer des aktiven Lebens, hinein in den Herbst des Alters und schließlich den Winter des Verlöschens und Todes.

Maria ist die mütterliche Seite Gottes geworden. Sie begreift als einzige, was wirklich an Weihnachten geschehen ist. Nicht vollkommen - das kann nur Gott. Aber sie vermag das Geheimnis in ihrem Herzen zu bewahren und zu bedenken. Sie leistet die große Herzensarbeit, wie sie nur Mütter zu leisten vermögen.

Wir empfangen Jesus aus ihren Händen, aus ihrer liebenden Obhut, aus ihrem Haus und ihrer Erziehung. Wir können und sollten die beiden nie trennen. Caritas ist durchaus ein Name für die Gottesgebärerin: Liebe, die sich sorgt, Liebe, die durchleidet, Liebe, die Auferstehung atmet.

Ihnen allen ein gesundes, von herzlicher Liebe erfülltes neues Jahr!

P.S. Hier zu auch: Clemens Pilar https://www.youtube.com/watch?v=pjZxtG_AEGA

Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor                                                       
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de

Caritasrektor Martin

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