Gesundheit und Pflege
Ausgangssituation
Die Corona-Pandemie ist eine komplexe und eine vollkommen neue Situation für alle Mitarbeitenden in den Pflegeeinrichtungen. Niemand verfügte über Erfahrungen im Umgang mit einer derartigen Situation. Gleichzeitig waren die in kurzer Zeit erlassenen rechtlichen Vorgaben umzusetzen. Die Pflege war plötzlich systemrelevant.
Einrichtungsleitungen, Mitarbeitende, Pflegebedürftige und ihre Familien mussten sich von einem auf den anderen Tag auf eine veränderte Situation einstellen. Dazu kamen Unsicherheiten und Ängste.
In einer solchen Situation gezielt und fachlich fundiert informieren, Mitarbeitende führen und Pflegebedürftige und deren Zu- und Angehörige begleiten zu können, ist eine besonders herausfordernde Führungsaufgabe.
In dem Projekt wollen wir uns den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie stellen und die Erkenntnisse daraus fixieren, in der Erwartung, dass bei künftigen Herausforderungen auf diese Erfahrungen zurückgegriffen werden kann, und sie in der Bewältigung neuer Anforderungen hilfreich sein werden.
Ziel
In den Diensten gibt es, neben Pandemieplänen, Handlungsanleitungen und Konzepte zum Verhalten in Krisensituationen. Es liegen Vorlagen bzw. Vordrucke für bestimmte Situationen vor, z. B. für Besuchskonzepte, Passierscheine.
Alle Handlungsanweisungen und Unterlagen sind in einem spezifischen Ordner zusammengefasst. Dieser wird in vereinbarten Abständen aktualisiert, die verantwortlichen Mitarbeitenden haben nachweislich Kenntnis über dessen Inhalt und sind in der Anwendung der enthaltenen Vorgaben unterwiesen.
Adressaten
Träger der Einrichtungen und Dienste; Leitungen von Pflegeeinrichtungen, Mitarbeitervertretungen
Aktivitäten
In einem ersten Schritt tragen die Einrichtungsleitungen ihre Erfahrungen aus der Corona-Pandemie zusammen.
Miteinander werden Verbesserungspotentiale und zukunftsweisende Lösungen erarbeitet.
Dies wird konzeptionell unterlegt und die entsprechenden Vorlagen erarbeitet.
Im zweiten Schritt sind Strukturen zu beschreiben und aufzubauen, die eine kurzfristige Materialversorgung gewährleisten (Lagerbestände) und geeignet sind, die weitere Materialbeschaffung zu sichern.
In einem dritten Schritt sollen Mitarbeitende mit Leitungsverantwortung gezielt für die Kommunikation in herausfordernden Situationen geschult werden. Dazu müssen Fortbildungsveranstaltungen und Trainingssituationen mit einem professionellen Kommunikationstrainer geplant werden.
Gezielte Fortbildungen geben den Verantwortlichen Sicherheit in der Kommunikation mit Mitarbeitenden, Pflegebedürftigen und deren Familien. Ein professioneller Umgang mit emotional anspruchsvollen Situationen gibt den Gesprächspartnern Vertrauen und kann dazu beitragen, schwierige Sachlagen zu entspannen.
Im Ergebnis werden die Leitungen und Verantwortlichen der Dienste in Krisensituationen unverzüglich auf ein handlungsleitendes Management-Handbuch zugreifen können. Ein Netzwerk zur Materialversorgung soll aufgebaut sein.