Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,
Kein sehr adventliches Bild heute. Zwei ausgelatschte, schmutzige Sandalen, was sollen die mit dem Evangelium vom 3. Advent (Lk 3,10-18) zu tun haben?
Nun, es geht weiter um Johannes den Täufer. Einige der Leute, die sich für seine Taufe der Umkehr interessieren, beginnen zu mutmaßen, dass Johannes vielleicht selbst der verheißene Messias, der Christus ist. Johannes gibt die uns heutigen nicht gleich verständliche Antwort, er wäre nicht würdig, dem eigentlichen Erlöser auch nur die Riemen der Sandale zu lösen. Man hat hier immer an einen Sklavendienst gedacht und die Demut des Johannes bewundert. Aber darum geht es gar nicht.
Die Leute damals kannten ihre "Bibel". Johannes spielt auf die Leviratsehe, die Schwagerehe an. Verstarb der Ehemann, dann war sein Bruder ("der Löser" genannt) verpflichtet, die zurückgebliebene und meist mittellose Witwe zu heiraten. Verweigerte er das, so musste ihm die Witwe öffentlich die Sandalen von den Füßen ziehen.
Christus der Er-Löser würde sich nicht weigern, das verwitwete Volk Israel zu seiner Braut auszuwählen. Israel war verwitwet, weil es seine tiefe Bindung, seinen Herzensglauben an Gott verloren hatte, viele jedenfalls.
Auch unsere Zeit, auch unser Volk ist in diesem Sinne verwitwet. Wir vertrauen einer Impfung (oder auch nicht), haben uns mit Besitz und Karriere verbandelt, gar unser Ego geheiratet, aber sie alle können uns nicht erlösen und sie werden auch unser letztes Lebensproblem nicht lösen.
Johannes mahnt erneut im Advent: Erwartet Ihn, den Bräutigam. Wenn Sie die Kerze am Adventskranz entzünden, erklären Sie ihm Ihre Liebe und sein Feuer und Licht wird Sie stärken.
Gesegneten Advent!
P.S. Ich empfehle wieder Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=zaoj_0bfp8c
Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
Tel. 0351/79517590, E-Mail: am.ma@gmx.de