2. Preis für Pfarrer Vinzenz Brendler und die Pfarrei St. Heinrich und Kunigunde - Durch ihren Einsatz konnte die Ausstellung „Es ist nicht leise in meinem Kopf“ des Flüchtlingsunterstützerkreises Schwarzenberg im Herbst 2024 doch noch eröffnet und gezeigt werden.Foto: Philpp Hecker, ZdK
Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) haben heute (6. Mai 2025) den sechsten Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Berlin-Friedrichshain verliehen. Der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße, und die Präsidentin des ZdK, Dr. Irme Stetter-Karp, würdigten die Preisträger für ihr christlich motiviertes antirassistisches Engagement. Beide stehen der Jury des Preises vor. Insgesamt vier Preisträger wurden für ihre herausragenden Projekte geehrt.
Der mit 4.000 Euro dotierte erste Preis ging an die internationale Frauengruppe des Caritasverbandes Minden e. V. für das Projekt "Frauen, die Mut machen". Der zweite Preis (2.000 Euro) wurde zweimal vergeben: an Pfarrer Vinzenz Brendler aus der Pfarrei St. Heinrich und Kunigunde in Pirna für die Präsentation der Ausstellung "Es ist nicht leise in meinem Kopf" und an IN VIA München e. V. für das Projekt "Zuhause ankommen". Den Sonderpreis für Initiativen von Schulen und jungen Menschen (4.000 Euro) erhält die Maria-Ward-Realschule in Burghausen, die dem Leitmotiv "Raum für Vielfalt - kein Platz für Rassismus" folgt.
Papst Franziskus: Rassismus ist ein Virus
Bei der Verleihung zitierte Erzbischof Heße den verstorbenen Papst Franziskus: ",Rassismus ist ein Virus, das leicht mutiert und eine ständig im Verborgenen lauernde Gefahr darstellt.‘ Dieser Entwicklung stellen wir Katholiken uns entschieden entgegen. Als Christen setzen wir uns für die Würde jedes Menschen und ein gutes Miteinander ein. Mit dem Preis setzen wir ein Zeichen gegen Xenophobie und zeichnen Menschen aus, die sich dagegen wehren, dass aus einem Miteinander ein Gegeneinander wird. Die Preisträger erheben ihre Stimme für diejenigen, deren Stimmen nicht gehört werden."
Dr. Irme Stetter-Karp sagte: "Die Preisträger liefern herausragende Beispiele einer aktiven Zivilgesellschaft - auch in der Kirche. Sie widersprechen, wo Rassismus salonfähig zu werden droht. Das müssen wir alle im Alltag tun - und können es von den Ausgezeichneten lernen. Deren Engagement verdient Anerkennung und Förderung. Auch die künftige Bundesregierung, die hoffentlich bald im Amt sein wird, muss Politik für alle Menschen in Deutschland machen, gegen rassistische Diskriminierung vorgehen und Betroffene unterstützen. Es ist wichtiger denn je, dass sie sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt stark macht. ”
Hintergrund Auf Anregung der Migrationskommission verleiht die Deutsche Bischofskonferenz seit 2015 alle zwei Jahre den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. In diesem Jahr wurde der Preis zum zweiten Mal gemeinsam mit dem ZdK vergeben. Mit dem Preis werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bzw. für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen engagieren. Der Preis soll dazu beitragen, das kirchliche Zeugnis gegen jede Form der Menschenverachtung zu stärken. Im Jahr 2025 sind 78 Bewerbungen und Vorschläge bei der Jury eingegangen.
Quelle: Presse ZDK/Deutsche Bischofskonferenz