Michael Hummel erhält das Ehrenzeichen in Gold des Deutschen Caritasverbandes von Direktor Matthias Mitzscherlich.Foto: Andreas Schuppert
Michael Hummel hat ursprünglich Elektrotechnik studiert und sich mit Informatik beschäftigt, "in einer Zeit, in der es noch keine Computer gab", wie er scherzhaft bemerkt. Für Humor war der gebürtige Eisenacher immer zu haben, auch wenn der Schuh das eine oder andere Mal drückte. Sein Berufsweg begann bei der Deutschen Reichsbahn der DDR. Aber immer nur für Projekte zu arbeiten, die dann nicht verwirklicht wurden, "dazu hatte ich keine Lust mehr". Bereits 1987 folgte er dem Ruf der Caritas und arbeitete als Assistent im Referat Wirtschaft und Finanzen. Nur ein Jahr später übertrug ihm der damalige Caritasdirektor und spätere Bischof Joachim Reinelt die Gesamtverantwortung, zunächst als Referatsleiter im Bischöflichen Ordinariat, seit 1991 als Abteilungsleiter im Diözesancaritasverband. Diese Aufgabe behielt er bis zum Schluss.
Hummel erinnert sich an bewegte Zeiten, denn "niemand konnte die späteren gesellschaftlichen Veränderungen voraussagen", berichtet er. Denn mit der Wiedervereinigung 1990 hat sich auch die Caritas im Osten gründlich geändert. Der Verband musste aufgebaut werden, neue gesetzliche Bestimmungen erforderten Umstrukturierungen in nahezu allen Bereichen der sozialen Arbeit, Einrichtungen mussten neu errichtet oder ausgebaut werden. Die Freie Wohlfahrtspflege wurde auch in Sachsen gegründet. Hummel saß in vielen Gremien und Kommissionen. "Alles das hat er mit großer Sorgfalt, Kompetenz und Engagement begleitet und mitgestaltet", schaut Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich auf das Lebenswerk von Michael Hummel zurück. Dafür wurde er mit dem Ehrenzeichen in Gold des Deutschen Caritasverbandes geehrt.
Zuvor hat er zusammen mit den Ehrengästen einen Gottesdienst in der Kapelle des Altenpflegheimes St. Michael gefeiert. Der Vorsitzende des Caritasverbandes für das Bistum Dresden-Meißen, Dr. Daniel Frank, würdigte Michael Hummel als einen Mitarbeiter, der in seiner Arbeit stets die Menschen vor Augen gehabt habe, vor allem jene, die in Not sind. "Dazu bedarf es Mut und Weitsicht, die Michael Hummel gehabt hat. Wir sehen auf viele Jahre erfolgreicher Arbeit zurück." Mitarbeiter, Freunde und Wegbegleiter haben sich nun von ihm verabschiedet. Aber Michael Hummel will der Caritas auch in Zukunft verbunden bleiben.
Andreas Schuppert