Mader äußerte sich anlässlich eines Treffens von Referenten für Allgemeine soziale Beratung und Gemeindecaritas am 29. Oktober in Dresden. Deutliche "Ernüchterung" stellte er bei der Wahrnehmung der Caritas in den Pfarrgemeinden während des Erkundungsprozesses fest. Zwar würden engagierte Gemeindemitglieder auch die Arbeit der Gemeindecaritas wahrnehmen. "Fachliche Dienste und Einrichtungen der Caritas werden aber zu oft als eigenständig angesehen", sagt Matthias Mader. Abgesehen davon sei die Bildung der Verantwortungsgemeinschaften oft von "konfliktreichen Abstimmungen" begleitet gewesen.
Sozialräumliches Engagement von Gemeinden und Caritas
Zukünftige Gemeinsamkeiten könne es jedoch bei Initiativen geben, die unter dem etwas sperrigen Begriff der "Sozialraumorientierung" bekannt geworden sind. Dabei gehe es im Kern um soziale oder nachbarschaftliche Projekte in Stadtteilen und Wohnzentren, die Gemeinden sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Caritas gemeinsam umsetzen könnten. Zudem sollten Möglichkeiten des Engagements für Nichtchristen geschaffen werden.
Grundsätzlich müsse sich aber Kirche darüber klar werden, "was sie in dieser Gesellschaft sein will", betonte Mechthild Gatter, zuständig für die Gemeindecaritas im Diözesancaritasverband. "Die Frage ist in Zukunft: Wozu sind wir da? Dies zu beantworten, müssen wir als Christen lernen."