Wolfram Mager begrüßt seine Nachfolgerin Claudia Kokott mit einem Blumenstrauß.Foto: Andreas Schuppert
An diesem Morgen öffnet sich die rote Caritastür für Claudia Kokott. Die gebürtige Leipzigerin wird im zweiköpfigen Vorstand von nun an die Geschicke des Verbandes mit leiten. Sie bringt über 30 Jahre Berufserfahrung im Finanzwesen mit. Als Diplom-Ökonomin war sie unter anderem bei einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft tätig.
Seit 2011 war sie Leiterin Finanz- und Rechnungswesen bei einem großen diakonischen Träger in Sachsen-Anhalt. Im Diözesancaritasverband wird sie sowohl für die wirtschaftlichen Fragen des Verbandes zuständig sein wie auch für die Bereiche Personal und Arbeitsrecht. "Ich freue mich sehr darauf, dass ich mein Wissen, aber auch meinen Glauben in die Arbeit für die Caritas einbringen kann", sagte Frau Kokott zur Begrüßung.
Pilger der Hoffnung
Für sie und die Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle des Diözesancaritasverbandes begann der Tag mit einem Gottesdienst, den Dompfarrer Norbert Büchner hielt. Anschließend waren alle zum traditionellen Besinnungstag eingeladen, der jedes Jahr um den Tag der heiligen Elisabeth (19. November) stattfindet und diesmal unter dem Motto des heiligen Jahres "Pilger der Hoffnung" stand.
Die Wege des Menschen, so zeigte sich, sind gleich einem Labyrinth verschlungene Pfade, gesäumt von Widerständen, und oft muss man stehen bleiben, um die Richtung zu finden. Der Mensch gibt gewissermaßen die Hoffnung nicht auf, auch wenn manche Situation aussichtslos erscheint. "Ich hoffe, dass nichts sinnlos ist", sagte jemand.
Über Hoffnungsbilder dachten die Mitarbeitenden beim Besinnungstag nach.Foto: Andreas Schuppert
Der Mensch lebt aus der Hoffnung
Denn bei allen Unwägbarkeiten des Lebens gibt es viele Zeichen der Hoffnung: Die Erfahrung der Gemeinschaft zum Beispiel oder der Nähe Gottes. Die Erfahrung des menschlichen Zusammenhalts, den die Sachsen besonders in der Jahrhundertflut gespürt haben, oder das Miteinander in Krisensituationen. Menschen können zusammenhalten, sich stärken und sich beistehen, wenn es darauf ankommt, und sich somit gegenseitig Hoffnung geben. Der Mensch lebt aus dem Vertrauen, dass er auf andere hoffen kann.
Die christliche Hoffnung, so betonte Dompfarrer Norbert Büchner, bestehe im Auferstehungsglauben, darin, dass die verschlungenen Wege und die Mühen des Lebens eben nicht hoffnungslos sind, sondern zu einem großen Ziel führen. Dies weiter zu geben und zu erzählen, ist die Berufung des Christen: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt", wie es im ersten Petrusbrief heißt. (as)