"13.000 zusätzliche Pflegekräfte bei fast 14.000 stationären Altenpflegeeinrichtungen in Deutschland sind keine wirkliche Verbesserung", so Steinhäuser. Wichtig sei es vor allem, mehr Zeit für Pflegebedürftige zu haben.
Ein Problem bleibe es, Fachkräfte zu gewinnen. "Bereits heute gibt es im Freistaat Sachsen auf neun freie Stellen in der Altenpflege nur eine arbeitssuchende Pflegefachkraft. Im Schnitt suchen Arbeitgeber bereits jetzt 176 Tage bis sie eine frei gewordene Stelle in der Altenpflege wieder entsprechend besetzen können."
Aussagen zur ambulanten Pflege fehlen völlig
Aussagen zur ambulanten Pflege fehlen nach Einschätzung der Caritas in dem Programm völlig, obwohl entsprechend dem sozialpolitischen Grundsatz "Ambulant vor stationär" die meisten Menschen, so wie es auch deren Wunsch entspricht, zu Hause gepflegt werden. Zu begrüßen ist nach den Worten Steinhäusers, dass Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr nicht mehr auf den Personalschlüssel angerechnet werden sollen. Dennoch ist die Aussage, dass mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln mehr ausgebildet werden kann, kaum haltbar. "Der Beruf wird dadurch für junge Menschen nicht attraktiver".
Zudem blieben die Aussagen zur betrieblichen Gesundheitsförderung und zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf völlig vage und unkonkret. "Der Regierung fehlen konzeptionelle Ansätze und Angebote, um gerade auch ältere, berufserfahrene Pflegekräfte im Beruf zu halten und jüngere zu gewinnen", sagt Antoinette Steinhäuser.