Statement der Bischöfe:
"Am vergangenen Wochenende kam es im beginnenden Kommunal- und Europawahlkampf zu mehreren Übergriffen gegen Politikerinnen und Politiker sowie Wahlkampfteams. Besonders schlimm wurde der Europa-Abgeordnete Matthias Ecke attackiert.
Diese offene Gewalt erschüttert uns persönlich und als Gesellschaft! Wir brauchen jetzt ein Bewusstsein dafür, wie stark die freiheitliche Demokratie von grundlegenden Werten lebt: Fairness im Meinungsstreit, Respekt vor Andersdenkenden und Verzicht auf jede Form von persönlicher Herabwürdigung.
Von aggressiver Polemik bis hin zu körperlicher Gewalt reichen die Versuche, Angst zu verbreiten und unsere Gesellschaft zu destabilisieren. Es steht viel auf dem Spiel! Lasst uns für einen Umgang miteinander einstehen, der Menschenwürde und Zusammenhalt in den Mittelpunkt stellt.
Es ist jetzt wichtig, dass wir Christinnen und Christen uns im privaten wie im öffentlichen Raum zu Wort melden, herabwürdigendes Reden nicht unwidersprochen lassen und uns an die Seite derjenigen stellen, die angegriffen werden."
‚Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso.‘ (Matthäus 7, 12)"
Länderbüros: Niemand darf verfolgt oder eingeschüchtert werden
Auch die die Leiterin des Katholischen Büros, Dr. Daniela Pscheida-Überreiter, sowie ihr evangelischer Kollege Christoph Seele, verurteilen den Angriff aufs Schärfste: "Wir sind entsetzt über den Ausbruch an Gewalt gegenüber politisch engagierten Menschen sowie Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern", heißt es in einem gemeinsamen Statement. "In dem brutalen Überfall auf das Mitglied des Europaparlamentes Matthias Ecke und seine Helferinnen und Helfer hat diese Gewalt am vergangenen Freitag hier in Dresden ihren gegenwärtigen Höhepunkt erreicht. Wir sind mit unseren Gedanken und im Gebet bei Matthias Ecke, seiner Familie und allen Betroffenen."
Niemand dürfe wegen seiner politischen Einstellung oder seines politischen Engagements gejagt, verfolgt, geschlagen oder verletzt werden. Wenn sich Einschüchterung und Angst breit mache, gerate unsere Demokratie in Gefahr.
"Als christliche Kirchen erinnern wir mit der Initiative "Für alle. Mit Herz und Verstand" daran, dass Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt drei zentrale Grundlagen für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander sind. Sie sind die Basis dafür, dass auch über Grenzen zwischen Menschen hinweg, die anders denken oder anderer Ansicht sind, ein friedlicher und wertschätzender Dialog sowie der Blick auf Gemeinsames und Verbindendes möglich sein kann. Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt lassen keine Gewalt jedweder Form zu."