Trotz Corona konnte der Jubiläumsgottesdienst stattfinden. Die Gäste mussten sich registrieren lassen.Foto: Andreas Schuppert
Vor der Klosterkirche in Pirna stehen Caritas-Banner. Bevor der Besucher die Kirche betreten kann, muss er sich anmelden und registrieren lassen. Vorsicht ist oberstes Gebot beim Jubiläumsgottesdienst der Caritas - aber endlich wieder eine kirchliche Veranstaltung, die öffentlich stattfinden kann. "Wir wollen gerade die momentane Situation nutzen und ein positives Signal der Verbundenheit in unserer Gesellschaft setzen", sagt die Geschäftsführerin des Caritasverbandes Dresden, Juliana Schneider. "Wir wollen uns besinnen auf die vielfältige Arbeit für und mit unseren Patienten und Klienten und möchten insbesondere die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter würdigen, die eine unerlässliche Stütze unserer Arbeit sind."
Dabei feiert nicht nur die Caritas in Pirna Jubiläum. Eine ganze Reihe von Einrichtungen blicken auf ihr 30-jähriges Bestehen zurück, darunter die Sozialstationen in Dresden, Pirna und Glashütte, der Jugendmigrationsdienst und die Migrationsberatung für Erwachsene in Dresden, die Schwangerschaftsberatung und die Seniorenberatung. Die Arbeit der Caritas in der Region ist vielfältig, auch unter Corona-Bedingungen sind ihre Dienste gefragt.
Räume verschwinden, die Caritas bleibt
Bischof Heinrich Timmerevers würdigte das Engagement der Caritas und ihre Bedeutung für die Gesellschaft. Bei seinem ersten Besuch in der Sozialstation Glashütte zum Beispiel habe ihn beeindruckt, "mit welcher Freude und mit welchem Einsatz" sich Menschen für andere einsetzen. Die Kirche in Glashütte gebe es nicht mehr. Wenn auch Räume manchmal verschwinden, so der Bischof, sei Kirche aber durch die Caritas präsent. "Wenn die Caritas da ist, ist Kirche da."
Dies alles gehe nicht ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Helfer, betonte der Vorsitzende des Caritasverbandes Dresden, der frühere Innenminister in Sachsen Markus Ulbig. Besonders in der Arbeit für Migranten seien sie unersetzlich. Ulbig würdigte stellvertretend für die Ehrenamtlichen des Verbandes Ayleen Bozorgi und Jochen Scholz, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Für ihre jahrzehntelange Caritas-Tätigkeit erhielt Magdalena Neumann aus der Hand von Diözesan-Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich das Ehrenzeichen des deutschen Caritasverbandes in Gold. Mit dem Ehrenzeichen in Silber wurde Silke Maresch geehrt, die 28 Jahre lang für die Caritas tätig war.
Der Caritasverband für Dresden e. V. ist einer von fünf Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege auf regionaler Ebene. Mit etwa 300 Mitarbeitenden und ehrenamtlichen Helfern widmet er sich sozialer und gemeinnütziger Tätigkeit. Neben den Diensten und Einrichtungen wie Kindertagesstätten gehören auch eine stationäre und zwei ambulante Jugendeinrichtungen, das Online-Suizidpräventionsprojekt [U25] sowie die Flüchtlingssozialarbeit dazu.
Andreas Schuppert