Die Initiative soll nach den Worten von Bischof Heinrich Timmerevers Orientierung geben und den gesellschaftlichen Diskurs fördern, "denn mit den bevorstehenden Wahlen stellen sich sehr grundsätzliche Fragen", heißt es in einem Schreiben des Bischofs an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende in den Pfarreien und Institutionen des Bistums. Die gesellschaftliche Stimmung sei angespannt, teils aufgeheizt. "Mit Sorge nehme ich ein abnehmendes Vertrauen in staatliche Institutionen, in Politikerinnen und Politiker, aber auch in Nachbarinnen und Nachbarn wahr. Der Ton sprachlicher Äußerungen wird rauer, rutscht immer häufiger in den Bereich des Unanständigen ab."
"Wie die Universalität des Evangeliums selbst, sollte auch unser Denken, Entscheiden und Handeln stets auf das Wohl aller Menschen hin ausgerichtet sein." Christinnen und Christen seien aufgerufen, "Herz und Verstand zusammenzubringen, wenn wir wirklich gute Antworten auf komplexe Fragen finden wollen." Der Ausschluss Einzelner oder ganzer Gruppen sei damit nicht vereinbar.
Gesellschaftlicher Beitrag der Kirche
Bischof Timmerevers betont weiter, die gemeinsame ökumenische Initiative zum Wahljahr 2024 verfolge das Ziel, die Stimme der Kirche nach außen hör- und sichtbar werden zu lassen. Sie sei damit ein Beitrag der Kirche zum gesellschaftlichen Diskurs. "Vor allem aber soll die Initiative auch die Möglichkeit bieten, die verschiedenen Aktivitäten der katholischen und evangelischen Kirche im Freistaat Sachsen - auf allen Ebenen und in allen Gremien und Gruppen - unter ein gemeinsames Dach zu stellen." So könnten Gesprächsabende mit Politikerinnen und Politikerinnen stattfinden, die den gegenseitigen Austausch fördern.
Auf der Website www.fuer-alle.info steht Infomaterial wie Plakate oder Aufkleber zur Verfügung, die in den Pfarreien und Institutionen wie Caritas und Diakonie genutzt werden können. Hier gibt es auch weitere Informationen und einen Aktionskalender. Die Initiative wird vom Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen unterstützt.
>> Der Wortlaut des Bischöflichen Schreibens an die Pfarreien und Institutionen