Sie geben jeden Tag ihr Bestes. Oft am Limit, kümmern sie sich um alte und kranke Menschen: Der Internationale Tag der Pflege würdigt in besonderer Weise die Pflegerinnen und Pfleger, die manchmal unter den schwierigsten Bedingungen ihren Dienst verrichten. Der Tag erinnert zugleich an die Begründerin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale, die am 12. Mai 1820 in England geboren wurde und als eine der ersten die Auffassung vertrat, dass es neben medizinischen Wissen eine eigenständige Pflegeprofession geben muss.
Pflegerinnen und Pfleger brauchen Wertschätzung und gute Rahmenbedingungen.DCV/Pedro Citoler
"Eine Würdigung in Worten an einem Tag im Jahr genügt aber nicht, genauso wenig wie gelegentlicher Applaus, so gut er gemeint ist", betont Antoinette Steinhäuser, Referentin für Gesundheit und Pflege im Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen. Es brauche auch nachhaltige Verbesserungen der Rahmenbedingungen im Pflegeberuf. "Anerkennung drückt sich in guten Arbeitsbedingungen aus, in vernünftigen Schichtmodellen und ausreichender Personalausstattung", so Antoinette Steinhäuser.
Vor allem wirksame Maßnahmen der Fachkräftesicherung müssen deshalb ebenso auf die Agenda wie eine gesellschaftliche Debatte zur Finanzierung der Pflege. "Wir brauchen eine leistungsfähige Pflegeversicherung, sonst schlägt jede Verbesserung für die Pflegekräfte finanziell auf die Pflegebedürftigen und ihren Familien durch, und das kann zu erheblichen sozialen Schieflagen führen", so Antoinette Steinhäuser.
Insbesondere die Coronakrise habe gezeigt: Pflege gehört zur Daseinsvorsorge und lässt sich nur schwer dem wirtschaftlichen Diktat unterordnen. "Diese Diskussion müssen Politik und Gesellschaft führen. Dann werden am Pflegeberuf Interessierte wissen: Die Gesellschaft nimmt diese Aufgabe ernst und sorgt für gute Rahmenbedingungen." (as)