Das neue Caritas-Haus in Meißen gleich gegenüber dem Hauptbahnhof.Foto: Andreas Schuppert
Die ersten Möbel sind schon da, aber bis zum Einzug ist noch einiges zu tun. "Deshalb freue ich mich besonders, Sie heute schon in der neuen Geschäftsstelle unseres Verbandes begrüßen zu können", sagt der Erste Vorsitzende des Caritasverbandes für das Dekanat Meißen, Günther Oertelt, zu den 40 Mitgliedern, die sich an diesem Abend zur ihrer jährlichen Versammlung getroffen haben. Dass hier in den letzten Monaten kräftig gearbeitet wurde, zeigte der Vortrag von Architekt Stefan Bunke über das Baugeschehen. Dessen Büro ist auch für die Erweiterung des Kinderhauses in Coswig zuständig.
Mit Spannung erwarteten die Mitglieder die Wahl der Patronin des neuen Hauses. "Auf alle Fälle sollte es eine Frau sein", so Geschäftsführerin Astrid Winkler. Günther Oertelt ergänzt: "Das wollten wir im Vorstand aber nicht alleine bestimmen, sondern die Mitglieder entscheiden lassen." Matthias Mader, zuständig für die kategoriale Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat, stellte fünf "Caritas-Persönlichkeiten" aus der Kirchengeschichte vor: Die heilige Hedwig, die heilige Elisabeth, die selige Hildegard Burjan, die Berliner Sozialarbeiterin Margarete Sommer sowie Madeleine Delbrêl, die sich in der Folge der Industrialisierung in Frankreich besonders um die verarmten Arbeiter am Rande von Paris kümmerte.
Die Wahl fiel deutlich auf Madeleine Delbrêl, deren besonderes Verdienst es unter anderem war, christliches Leben in einer nichtchristlichen Umwelt verwirklicht zu haben - eine Herausforderung, vor der auch die Caritas in der ostdeutschen Diaspora steht. Erst Anfang des Jahres erhielt Madeleine Delbrêl durch Papst Franziskus den "heroischen Tugendgrad", eine wichtige Station im laufenden Seligsprechungsprozess.
Das neue Caritas-Haus in der Ludwig-Richter-Straße, gleich gegenüber dem Hauptbahnhof, soll bis Ende des Jahres bezogen sein. Das Gebäude für Geschäftsstelle und Beratungsdienste ersetzt den bisherigen Standort in der Wettiner Straße, der zu klein geworden war. "Wir freuen uns besonders über die zentrale Lage des neuen Caritas-Hauses", so Geschäftsführerin Astrid Winkler. "Und natürlich darüber, dass wir jetzt endlich einziehen können."
Mehr Infos zu Madeleine Debrêl
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