Sigrid Kokot (Mitte) erhält das Goldene Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes. Im Bild mit Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich und Geschäftsführerin Juliana Schneider.Foto: CV Dresden
Sigrid Kokot war von Anfang an dabei. "Wir blicken auf einen unermüdlichen täglichen Einsatz von Frau Kokot für den Caritasverband für Dresden. Sie hat das Team mit langfristigen Projekten bereichert, sodass der Jugendmigrationsdienst stetig gewachsen ist," sagt Juliana Schneider, Geschäftsführerin des Caritasverbandes Dresden, im Rückblick.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands haben die Wohlfahrtsverbände begonnen, in den neuen Bundesländern ein Netz von Jugendgemeinschaftswerken (JGW) aufzubauen. Es gab Anlaufstellen für junge Um- und Aussiedler. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit und das Katholische Jugendsozialwerk München suchte und fand in Dresden Sigrid Kokot. Ihre Aufgabe begann am 1. Juni 1991 in Form einer Anlaufstelle für Hilfe und Unterstützung für junge Aussiedler und anerkannte Flüchtlinge, die damals zum Beispiel aus den russischen GUS-Staaten, Rumänien oder Polen nach Deutschland kamen.
Sigrid Kokot war Gründungsmitglied der noch 1991 entstandenen Facharbeitsgemeinschaft (FAG) Jugendmigrationsdienst Sachsen. Es gelang, die FAG eng mit den relevanten sächsischen Ministerien zu vernetzen. Sigrid Kokot war lange Zeit auch die Sprecherin der FAG und als diese auch aktiv im Fachausschuss "Migration" der Liga der Wohlfahrtsverbände Sachsens. Die Facharbeitsgemeinschaft JMD trifft sich bis heute zweimal jährlich in Dresden, tauscht sich über aktuelle Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene aus und leistet fachliche Zuarbeiten zum Thema Migration und Integration junger Migrantinnen und Migranten.
Im Jahr 1994 übernahm der der Verein Katholische Offene Jugendarbeit Dresden e.V. (KOJA) die Trägerschaft des Jugendgemeinschaftswerkes (JGW). Die Zahl der Klienten und Mitarbeiter wuchs. Die Arbeit wurde durch verschiedene Projekte und Arbeitsfelder vielfältiger.
Sigrid Kokot hielt über all die Jahre die Fäden zusammen und bereicherte zahlreiche Arbeitskreise und Fach-AGs um eine gute Vernetzung mit allen für die Arbeit des Jugendmigrationsdienstes relevanten Kooperationspartnern, Ämtern, Behörden, Einrichtungen und Diensten anderer Träger. Sie koordinierte bis zu 17 Ehrenamtliche gleichzeitig, die unter anderem bis zu 20 junge Migranten mit Förder- und Nachhilfeunterricht unterstützten, und begleitete bis zu drei Praktikantinnen pro Jahr, die im JMD erste Praxiserfahrungen sammelten. Sie hatte immer ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter, mit hohem fachlichem Erfahrungsschatz auch neue Wege wagte und ihr Team fürsorglich durch die Wirren des Arbeitsalltages führte. "Wir bedanken uns und verabschieden eine agile Teamleiterin mit einer großen Caritaskerze und einem nachhaltigen aus Airbags genähten Tasche, eigens von unseren Mitarbeiterinnen hergestellt", so Juliana Schneider.
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