Gerd Altmann auf pixabay.com
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,
das Evangelium vom zweiten Sonntag nach Weihnachten (Joh 1,1-18) trägt den Namen "Prolog", weil es dem gesamten Johannes-Evangelium als Vorwort dient. Die Rede ist vom Wort, das "Fleisch" wird; und das bedeutet bei Johannes: Der ewige Logos (gr.: Wort), der Sohn Gottes, kommt in die Welt und wird ein Menschenkind, das Kind von Betlehem, dessen Geburtsfest wir gefeiert haben.
Johannes setzt das in Parallele zum Schöpfungsbericht, wo es ja auch immer wieder heißt: Gott sprach (ein Wort) und es wurde (Wirklichkeit), vgl. Gen 1,3 "Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht." Auch im Prolog spielt das Licht eine zentrale Rolle: "Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt." (Joh 1,9)
Johannes ist mit diesem Mensch gewordenen Wort drei Jahre unterwegs. Er hat es "ergriffen", hat ihn "be-griffen", berührt und in tiefer Weise verstanden. Das wünscht er sich von jedem in seiner Gemeinde, in der Kirche von damals, aber auch von jedem und jeder heute, die seine Texte lesen.
Weniger abstrakt und mit großem Feuer wird er viele Jahrzehnte später diese Erfahrung in ganz deutlicher und verständlicher Form in einem Brief an die Gemeinde formulieren. Der Anfang des Schreibens sei hier in einer Übersetzung von Fridolin Stier wiedergegeben. Lesen Sie ihn bitte in der Bereitschaft, dieses Zeugnis anzunehmen und vielleicht selbst dann zu Zeugen dieses Wortes, Lichtes, eben des Kindes von Betlehem zu werden.
Was seit Uranfang war,
was wir gehört haben,
was wir mit unseren Augen gesehen haben,
was wir zu schauen und unsere Hände zu tasten bekamen:
Vom Wort des Lebens reden wir.
Und zwar: Das Leben ist zum Vorschein gekommen, und wir haben gesehen und bezeugen und berichten euch vom unendlichen Leben, das beim Vater war und uns erschienen ist.
Was wir gesehen und gehört haben, berichten wir auch euch - damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt. Unsere Gemeinschaft ist aber auch die mit dem Vater und mit seinem Sohn: Jesus dem Messias.
Und so schreiben wir das Folgende, damit unsere Freude erfüllt sei.
Und das ist die Kunde, die wir von ihm gehört haben und euch kundtun:
Gott ist Licht. (1 Joh 1-5a)
Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351 79517590
Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=rP14PcAtWwg