Caritas-Vorstand Wolfram Mager, rechts vorn, gratuliert zum Abschlusszeugnis.Fotos: Andreas Schuppert
Das große Ausatmen ist zu spüren. Lasten fallen von den Schultern und Steine von den Herzen. Sie haben sich durch die Corona-Krise gekämpft und durchgehalten. 27 junge Frauen und Männer haben im Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno ihr staatliches Zeugnis zur Erzieherin oder zum Erzieher erhalten, 26 haben die Ausbildung zum Sozialassistenten abgeschlossen. Für die einen geht jetzt das Berufsleben los, die anderen werden eine neue Ausbildung beginnen - und einige werden im Caritas-Schulzentrum bleiben.
Franka (links) und Mandy Steglich arbeiten in Zukunft als Erzieherinnen.
Mandy und Franka Steglich halten stolz und glücklich ihre Zeugnisse in den Händen. Die Zwillingsschwestern aus Rammenau haben vier Jahre im Caritas-Schulzentrum verbracht. Da sie vorher das Abitur abgelegt haben, konnte ihre Sozialassistentenausbildung um ein Jahr verkürzt werden. Danach ging es für drei Jahre in die Erzieherausbildung. Etwas, was ihnen gewissermaßen in die Wiege gelegt wurde, denn ihre Mutter ist auch Erzieherin. Die jungen Frauen haben die Ausbildung mitten in der Coronakrise gemacht.
Trägervielfalt erhalten
"Die Arbeit mit Kindern macht einfach Spaß, auch wenn es anstrengend ist", erzählt Franka über ihre Motive, Erzieherin zu werden. "Und es ist schön mitzuerleben, wie die Kinder sich entwickeln." Schwester Mandy pflichtet ihr bei. "Der Beruf wird vielleicht manchmal unterschätzt, denn er ist mit hoher Verantwortung verbunden." Jetzt freuen sich die beiden auf ihre erste Stelle. Die evangelischen Christinnen werden in katholischen Einrichtungen in Dresden arbeiten - Mandy in St. Klara, Franka in St. Benno. Die christlichen Kindertageseinrichtungen haben ihnen am besten gefallen. Den Zusammenhalt unter den Schülerinnen und Schülern im Caritas-Schulzentrum werden sie jedoch vermissen. Das sei schon etwas Besonderes gewesen.
Das betont auch Schulleiter Bertin Rautenberg, der die Gelegenheit nutzt, um für die Schulen in freier Trägerschaft zu werben. Freie Schulen hätten einen wichtigen Platz in der Gesellschaft "Gerade in Zeiten, in denen viel aufgegeben wird, ist es wichtig, dass die Trägervielfalt erhalten bleibt", sagt er. Das bewiesen nicht zuletzt die Bewerberzahlen am Caritas-Schulzentrum. Rautenberg: "Wir sind im nächsten Ausbildungsjahr rappelvoll. Unsere Schule ist sehr nachgefragt"
Der Vorstand des Diözesancaritasverbandes, Wolfram Mager, erinnert an die Herausforderungen, denen sich junge Menschen in Zukunft stellen müssen. "Die kommende Generation wird sich mit der Aufgabe konfrontiert sehen, eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen." Dennoch will er Mut machen. Zum Beispiel, den Beruf "mit Leidenschaft und einem stets offenen Herzen auszuüben". Mager: "Seien sie Vorbilder, seien Sie Anwälte für diejenigen, die keine Stimme haben, und schaffen sie Räume, in denen sich Menschen geborgen und unterstützt fühlen." (as)