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Der Bericht umfasst nach Darstellung von Sozialministerin Petra Köpping die Jahre 2019 bis 2021, die zum Teil durch die Corona-Krise gekennzeichnet waren. Die Suchthilfe bilde dabei das gesamte Spektrum von legalen und illegalen Drogen, substanzgebundenen und ungebundenen Störungen und Süchten ab, wie es heißt. "Unverändert zählen Suchtprobleme im Zusammenhang mit Alkohol zu den häufigsten Suchterkrankungen", schreibt Petra Köpping im Vorwort zum Drogen- und Suchtbericht. Gleichzeitig zeichneten sich zunehmende Anforderungen an das Hilfesystem im Bereich der Mediennutzung sowie ein gesteigerter Präventions und Beratungsbedarf hinsichtlich des Cannabiskonsums ab.
Von einer Suchterkrankung sind auch die Familienmitglieder betroffen. Um die besonders belastende Lebenssituation von Kindern aus suchtbelasteten Familien frühzeitig wahrzunehmen, sei das soziale Umfeld der Kinder in besonderer Weise gefragt. Hierzu gehörten neben Fachkräften in den Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe (zum Beispiel Kindertagesstätte, Hort) unter anderem auch Lehrkräfte. "Grundsätzlich ist die beste Voraussetzung für die Verbesserung der Situation der Kinder das frühzeitige Erkennen und Behandeln der Suchtbelastung der Eltern."
Vielfalt von Hilfsangeboten
Dafür werden die verschiedensten Hilfsangebote vorgehalten. Dazu zählen insbesondere die präventiv wirkenden Maßnahmen der Familienbildung und Familienerholung. Wichtig sei aber auch die Vernetzung mit weiteren Angeboten. Neben der Schwangerschafts-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung sowie der Erziehungsberatung erhalten Familien allgemeine Unterstützung sowie Beratung in problematischen Lebenssituationen. Für einen leichteren Zugang zu Angeboten der Familienbildung und Familienberatung stehe in Sachsen seit Februar 2020 auch die Familiendatenbank Fabisax zur Verfügung. Über eine Onlinesuche können die für die jeweilige Lebenssituation passenden Angebote in der Region aufgefunden werden. Dies gilt insbesondere auch für Kinder und Jugendliche, die eine Mediensucht entwickeln.
Suchtproblematiken sind nach dem Drogen- und Suchtbericht der Landesregierung komplex und vielfältig. Die Vielschichtigkeit der Entstehungsbedingungen von Sucht und die mit diesem Krankheitsbild verbundenen komplexen Problemlagen erforderten differenzierte und vernetzte Hilfeangebote, die flächendeckend, qualitätsgerecht und multiprofessionell zur Verfügung stehen müssen. Der Freistaat Sachsen habe ein überwiegend gut ausgebautes und unterschiedlich stark vernetztes Hilfe und Unterstützungssystem für suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie ihre Angehörigen. Gleichzeitig müssten die Angebote weiter angepasst und ausgebaut werden. (as)
>> 4. Drogen und Suchtbericht der Landesregierung
>> Sächsische Landestelle gegen die Suchtgefahren e. V., Sucht 2023