Plakat der diesjährigen Aktionswoche.Foto: AG SBV
Unter dem Motto "Chancenlose Kinder? - Gutes Aufwachsen trotz Überschuldung!" stellt die bundesweite Aktionswoche Schuldnerberatung der Wohlfahrts- und Fachverbände Kinderrechte in den Mittelpunkt. "In der aktuellen Corona-Krise ist dieses Motto aktueller denn je" heißt es in einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände.
Familien seien in Zeiten, in denen ihre Kinder nicht in Kita oder Schule könnten, besonders gefordert. Lange Zeit hätten Spielplätze nicht genutzt werden können. Eine Situation, die Familien besonders fordere. Kinder können es nicht einordnen, wenn ihre Eltern viel öfter gereizt sind, weil nicht genug Geld da ist. Sie sind Zeugen bei den häufigen Streitigkeiten und fragen sich nicht selten, ob sie selbst schuld daran sind. Und Geld für ihre Bedürfnisse ist meistens nicht da. Für Alleinerziehende ist die Situation oft noch schwieriger zu bewältigen.
"Um den Kindern das Recht auf eine von Schuldenproblemen unbelastete Kindheit und Jugend zu gewährleisten und ihnen gute Startbedingungen für die Zukunft zu schaffen, bedarf es deutlicher Reformen", so die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung. Wenn auch das "Starke- Familien-Gesetz" ein Anfang sei, um Familien mit niedrigem Einkommen zu unterstützen, sei ein bedarfsgerechter Ausbau familien- und sozialpolitischer Leistungen wie den Mindestunterhalt, den Regelsatz für Kinder und Jugendliche in Grundsicherung und der Sozialhilfe. Darüber hinaus müsse die Einführung einer eigenständigen Kindergrundsicherung umgesetzt werden, fordern die Verbände. Große Bedeutung müsse auch der finanziellen Allgemeinbildung zukommen. Präventionsarbeit sollte zudem überall verankert werden. Kinder müssten früh lernen, mit Geld, Handy und Internet umzugehen.
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AG SBV/as