Über die Situation der Armen in Deutschland sprachen Christian Kreusel, Elisabeth Neuhaus und Dr. Frank Johannes Hensel. Zweite von links: Moderatorin Angelika Schneiderath.Foto: Andreas Schuppert
Hensel kritisierte insbesondere die komplizierten Fördersysteme für bedürftige Menschen, die die Betroffenen meist überforderten. Deshalb habe auch das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung kaum positive Auswirkungen gehabt. "Die Gesetze werden so gestaltet, dass sie nicht ausgeschöpft werden können", betonte Hensel. Für die Hauptabteilungsleiterin Pastoral im Bischöflichen Ordinariat des Bistums Dresden-Meißen, Elisabeth Neuhaus, ist es vor allem die "Beziehungsarmut", unter der arme Menschen als Folge ihrer materiellen Not leiden. Die Beziehungsnot der Betroffenen, insbesondere von alleinerziehenden Frauen, sei eine unerträgliche Situation. Christian Kreusel, Direktor des Diakonischen Werkes/Innere Mission Leipzig, kritisiert ebenfalls die mangelnde Teilhabe von armen Menschen an der Gesellschaft. Besonders für Eltern sei es schlimm, wenn das Geld nicht mehr für den Sportverein oder den Musikunterricht ihrer Kinder reiche.