Staatssekretärin Kraushaar zu Besuch in Kamenz
v.l.: Andreas Oschika, Silvia Sauer, Regina Kraushaar, Aloysius Mikwauschk
In einer gemütlichen Gesprächsrunde begrüßte Andreas Oschika, Geschäftsführer des Caritasverbandes Oberlausitz e.V., zunächst die Gäste und stellte die Einrichtung mit allen unseren Diensten und Beratungen vor.
Silvia Sauer, Koordinatorin des ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes, berichtete über die Arbeit im Hospizdienst und wie dieser in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Dabei ging es auch um die Herausforderung, neue ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden und diese auch länger für die Arbeit zu begeistern und an die Caritas zu binden. Frau Kraushaar bestätigte, dass sich das Verständnis von ehrenamtlicher Arbeit in den letzten Jahren stark verändert hat. So möchten immer mehr Menschen eher kurzfristig unterstützen und sich nicht langfristig an eine Einrichtung binden.
Interessiert verfolgen die Gäste das Gespräch
Katrin Borrmann aus der Caritas Sozialstation Bautzen-Kamenz wies darauf hin, dass bei der Ausbildung von Pflegefachkräften die Themen Tod und Sterben zu wenig behandelt würden. Die Auszubildenden werden oft in der Devise "Leben um jeden Preis" bestärkt, anstatt besser auf das Thema Tod vorbereitet zu werden und den Kranken auch ein Sterben in Würde zu ermöglichen.
Frau Sauer betonte, dass die Beratung am Lebensende sehr wichtig sei und mehr in Fokus bei den Pflegeeinrichtungen geraten sollte. So hätten die Patienten bis zum Ende ihres Lebens ein Recht auf Selbstbestimmung. In der palliativen Arbeit und in den stationären Pflegeeinrichtungen sollte man sich dabei den ganzheitlichen Blick bewahren und sich nicht nur auf ein Thema spezialisieren.
Eine weitere Herausforderung im Hospizdienst ist die Finanzierung der Trauerarbeit. Dabei geht es um die Menschen, die zurückgeblieben sind und unterschiedlichste Unterstützung benötigen. Das Landratsamt Bautzen hat dazu nun neue Gelder bewilligt, so dass die von der Caritas organisierten Trauerkreise wieder stattfinden können.
Maren Spieker aus der Schuldnerberatung erklärte den Anwesenden, dass viele Aufstocker (Personen, die mit ihrer Beschäftigung ein so geringes Einkommen erzielen, dass sie ergänzend finanzielle Leistungen vom Jobcenter erhalten) schnell in die Schuldenfalle geraten. Bei der Nachberechnung des Bezugs muss vielmals eine größere Summe an das Jobcenter zurückgezahlt werden, was oft von den Betroffenen nicht gestemmt werden kann. Frau Kraushaar bat um eine Zuarbeit, damit sie das Thema direkt ins Ministerium mitnehmen und dort an entsprechende Stelle weiterleiten kann.
Frau Kraushaar und Herr Mikwauschk haben heute viele neue Einblicke in unsere Arbeit gewonnen und bedankten sich für das sehr informative Gespräch. Und wir bedanken uns für den Besuch und sind gespannt, wie sich die Themen weiterentwickeln werden.