Sieben Frauen haben sich an diesem Morgen in der Geschäftsstelle des Diözesancaritasverbandes zusammengefunden - nur jeder zweite Tisch ist besetzt, denn die Abstandsregeln müssen eingehalten werden. "Normalerweise treffen wir uns über mehrere Tage in der Familienferienstätte St. Ursula in Naundorf", sagt Mechthild Gatter, Abteilungsleiterin Fachberatung und Sozialpolitik im Diözesancaritasverband und zuständig für die Gemeindecaritas. "Ehrenamtliche brauchen Wertschätzung und auch das Rüstzeug für ihren Dienst", so Frau Gatter. "Deshalb haben wir überlegt, wie wir trotz Corona kleinere Angebote machen können."
Die Ehrenamtlichen vermissen ihre Zusammenkünfte, die ein- bis zweimal im Jahr stattfinden. "Wir freuen uns aber, dass wir uns nach so langer Zeit wiedersehen, auch wenn es nur im kleinen Kreis ist", sagt jemand. Der gegenseitige Austausch gerade in diesen Zeiten sei besonders wichtig. "Sie leisten einen besonderen Dienst für die Kirche und ihre Caritas", sagt Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich zu Beginn der Tagung. Die Kirche sei in den letzten Wochen und Monaten immer wieder kritisiert worden, dass sie während der Pandemie nicht präsent genug gewesen sei. Dennoch sei vieles an Hilfen passiert, was nicht an die Öffentlichkeit gelangt und von Ehrenamtlichen selbstverständlich geleistet worden sei.
Caritas ist Aufgabe der ganzen Gemeinde
Dazu passte das Thema des Tages: "Von Kirchtürmen zu Netzwerken" steht in der Ankündigung. Größere Pfarreien, weniger Gläubige und Priester, weitere Wege. Alles das beschäftigte die Ehrenamtlichen auch schon vor der Pandemie. "Deshalb komme es in Zukunft darauf an, zusammenzuhalten und zu prüfen, was möglich ist", so Mechthild Gatter. Krisen böten auch immer die Chancen für positive Veränderungen. So sehen es auch die Ehrenamtlichen der Caritas. Sie wollen nicht pessimistisch in die Zukunft blicken - die Zuwendung zum Mitmenschen bleibe wichtige Aufgabe in der Gesellschaft, gerade für Christen. Caritas sei somit auch Aufgabe der ganzen Gemeinde. (as)