Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website!
Warum lieben wir eigentlich Sonnenuntergänge so sehr? Ein Untergang an sich ist doch nicht gerade wünschenswert, oder?! Es sei denn... es sei denn, man wüsste, dass da noch was kommt!
Nun, bei der Sonne gehen wir ja wohl davon aus. Sie wird am nächsten Morgen wieder aufgehen. Wird sie! Und - trotzdem - dieses Auf und Ab, was ist der Sinn? Es ist eben so, o.k. damit kann man sich zufrieden geben, aber ich bin so ein Mensch, der immer weiter fragt. Warum eigentlich müssen wir jeden Tag schlafen und wieder erwachen, warum dieser Sonnenauf- und untergang?
Das Evangelium vom 1. Advent spricht vom Kommen des Herrn auf den Wolken des Himmels. Er droht sozusagen mit dem Ende, obwohl wir doch im Advent eher auf einen Anfang warten: Das Kommen des Christkindes. Was nun?
Auch damals in Israel standen die Zeichen auf Erwartung und doch hat wohl keiner so recht daran geglaubt. Jeder hatte seine Idee, wie der Messias kommt und wer er sei. Das Kind in der Krippe war die letzte Option. Ein wehrloses, hilfloses, machtloses Wesen - nein, so einen Erlöser brauchen wir nicht!
Wenn er auf den Wolken des Himmels daher käme, ja dann! Er wird kommen, genau so, also, ich geh mal davon aus, warum auch nicht. Selbst dem modernen, aufgeklärten Menschen würde das doch noch etwas Respekt abfordern. Das könnte er schwerlich als Videoinstallation abtun.
Dieses, unser Leben hat ein Ende. Das wissen wir natürlich, aber leben wir danach? Sollten wir nicht die Jahre, Monate, Wochen und Tage nutzen, um ganz auf diesen Tag hin zu leben?!
Menschen der Liebe, der Freundlichkeit, des Verzeihens und der Hingabe könnten wir sein Tag für Tag bis zum Advent des Herrn, bis zum Tag seiner Ankunft in unserem Leben. Ich will’s neu versuchen.
Gesegneten Advent ihnen allen!
Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
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